LTB 587: Rezension
In diesem Artikel wird das LTB 587 rezensiert. Welche Geschichten erfreuen das Fan-Herz und welche sollte man dem Gemütszustand halber lieber weglassen? Das erfährst du hier! Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 587.
Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 587 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight , Gut , Mittelmaß oder Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!
Cover[Bearbeiten]
Die Cover der diesjährigen Sommerausgaben LTB 586 und LTB 587 funktionieren ähnlich wie die von 2022, als es mit LTB 560 und LTB 561 zwei Ausgaben gab, deren Cover nebeneinandergelegt ein großes Wimmelbild von verschiedensten Figuren ergab, die ausgelassen am Strand verweilten. Zwei Jahre später sind wir wieder am Strand, nur haben sich die Figuren deutlich reduziert und die Szene hat einen Gag bekommen: Donalds Geburtstagstorte auf LTB 586 ist in Gefahr, weil Dussel sowie Tick, Trick und Track auf dem Covers des anderen LTBs Volleyball spielen. Der Vergleich, der sich mit den Bänden von 2022 bietet, offenbart, dass zahlreiche Nebenfiguren – darunter vor allem solche aus dem Maus-Universum – verzichtbar zu sein scheinen, die Ducks sind wieder einmal in der Überzahl. Schade, denn damit gefällt mir das neue Doppelcover nicht so sehr wie das alte. Glückstaler (Diskussion) 12:13, 30. Jul. 2024 (CEST)
Glück gegen Pech[Bearbeiten]
- Story: Aleksander Kirkwood Brown
- Zeichnungen: Massimo Fecchi
- Seiten: 21
Sommer in Entenhausen! Und das heißt: Zeit für Beachvolleyball. Die Stadt veranstaltet ein Amateur-Turnier, bei dem jeder mitmachen kann, der sich für talentiert genug hält. Nach den ersten Spielen hat sich die Zahl der teilnehmenden Teams bereits deutlich reduziert. Überraschenderweise spielen nicht nur Teams wie Daniel Düsentrieb und Daisy oder Franz Gans und Oma Duck zusammen, sondern auch Donald und Gustav – zwei Streithähne, die normalerweise keine zwei Sekunden freiwillig an einem Strang ziehen wollen. Der Grund dafür ist, dass Onkel Dagobert als Sponsor mehrere seiner Neffen braucht. Donalds Pech und Gustavs Glück ergeben eine interessante Kombination: Bisher haben die beiden immer gewonnen, auch wenn Donald für massenhaft gefährliche Lagen sorgt. Nun stehen sie im Halbfinale und gewinnen auch dort mit einer unverschämten Portion Glück, die Gustavs Glücksfee zu verdanken ist. Das Finale wird am nächsten Tag auf Paradise Island stattfinden. Doch als Donald und Gustav auf dem Weg dorthin sind, geraten sie in Schwierigkeiten…
So lobenswert es auch sein mag, dass sich Egmont-Autor Aleksander Kirkwood Brown mit dem für LTBs recht neuen Thema Volleyball auseinandergesetzt hat, die Umsetzung dieser Sport-Geschichte unterscheidet sich von langen italienischen Fußball-Abenteuern, wie sie beispielsweise in LTB 565 zu finden sind. Zuallererst fällt auf, dass natürlich viel weniger Platz zur Verfügung steht (und Egmont mittlerweile generell die Seitenanzahl von knapp 30 auf um die 20 Seiten gesenkt hat). Ein guter Plot, so behaupte ich aber, braucht, gerade wenn es um Sport geht, mehr Zeit, um sich zu entfalten und in alle Richtungen zu entwickeln. Zum Sport gehört nicht bloß, dass man mit einer Kombination aus Glück und Pech mal eben so etliche Vorrundenspiele gewinnt, wie es Donald und Gustav schaffen, sondern, dass man lange und hart an seinem Ziel arbeiten muss und auf diesem steinigen Weg Erfahrungen sammelt. Genau da verorte ich eine Handlung, die auch psychologische Aspekte nicht außer Acht lässt, wie es in der eben schon angesprochenen Geschichte (FC 313: Mission: WM-Pokal, LTB 565) gemacht wurde, dort mit dem Twist, dass die Fußball-Mannschaft Entenhausens geeint werden muss. Alles andere gibt nicht wirklich die Realität wieder. Des Weiteren stört mich ein wenig, dass aus einer Sport-Geschichte, die sogar breit auf dem LTB-Cover angekündigt wird, schließlich eine Survival-Story wird, die soviel mit Volleyball zu tun hat wie ein Baseballschläger. Gute Aspekte, wie die neu ausgelotete Beziehung zwischen Gustav und Donald, deren Glück und Pech sich anscheinend aufheben, leiden unter dem oberflächlichen Einsatz von Onkel Dagobert und Klaas Klever, was auch wieder mit der Seitenzahl zusammenhängt. Das Positive sind vor allem das Ende und die Gags, die dorthin führen. Massimo Fecchis Zeichnungen sind gelungen, aber für mehr als eine 3- reicht es nicht. Glückstaler (Diskussion) 12:13, 30. Jul. 2024 (CEST)
Ferienzeit: Sand ohne Strand[Bearbeiten]
- Story: Carlo Panaro
- Zeichnungen: Maurizio Amendola
- Seiten: 1
Baptist möchte nächste Woche seinen jährlichen freien Tag nehmen, den ihm Onkel Dagobert einst zugestanden hat. Würde er sich bloß nicht so unklar ausdrücken…
Es bleibt dabei: Mit Einseitern ist nicht viel zu holen. Zwar ist auch dieser ganz nett, aber nicht vergleichbar mit „normalen“ Geschichten. Note: 3. Glückstaler (Diskussion) 12:13, 30. Jul. 2024 (CEST)
Das Duckier-Turnier[Bearbeiten]
- Story: Roberto Gagnor
- Zeichnungen: Valerio Held
- Seiten: 20
Das Duckier-Turnier, benannt nach dem berühmten Entenhausener Golfer Samuel Duckier, findet jährlich in den Vereinigten Fairway-Staaten statt. Dabei tritt das Team aus Entenhausen gegen die Spieler aus den Fairway-Staaten an, die Lord Putter, Leo Lochtein, Al Batros und Ben Birdie entsendet haben. Kapitän des Entenhausener Teams ist Dagobert Duck. Er hat sich entschieden, unter anderem Donald, Gustav, Kuno Knäul, Klaas Klever und Daisy mitzunehmen. Nachdem die letzten Vorbereitungen getroffen sind, beginnt das Turnier, bei dem abwechselnd alle Spieler zum Zug kommen. Wie sich herausstellt, haben nicht alle Golfer aus Entenhausen das gleiche Talent. Ist der Sieg in Gefahr?
Eine hanebüchene Story, deren Idee ganz gut gewesen sein mag, die aber massiv unter der Umsetzung leidet. Das Thema Golf war erst neulich Thema im LTB (siehe Zurück zu den Wurzeln, LTB 585), dort mit dem Hintergrund, dass Dagobert als gebürtiger Schotte unter anderem Golf spielen können muss, um ein Geschäft abzuschließen. In dieser nur halb so langen Geschichte wird Golf zum Hauptthema und die Entenhausener Golfmannschaft versucht, gegen begnadete Talente zu gewinnen. Dass deren Namen sowie auch der Name des Landes mit Begriffen im Golf zusammenhängen (beispielsweise: Fairway ist der Weg vom Abschlag bis zum Grün, Ben Birdie spielt auf einen „Birdie“ an, einen Schlag, der 1 unter Par ist, ebenso Al Batros, „Albatros“, 3 unter Par), ist einer der wenigen positiven Aspekte. Denn es fällt auf, dass der Geschichte schlicht der rote Faden fehlt. Die Regeln des Wettbewerbs werden nicht genannt, es wird einfach drauflosgespielt. Noch dazu sind einige Spieler aus der Gumpenstadt so schlecht, dass sie es eigentlich gar nicht bis zu diesem Turnier geschafft hätten dürften. Die Anfeindungen von Klaas Klever und Onkel Dagobert, die man erwartet hätte, treten nicht ein oder bleiben viel zu oberflächlich. Außerdem leidet die Story unter Sprüchen wie „Golf ist ein Sport für jedermann“ (S. 40), was ja nunmal völlig an der Realität vorbeigeht, da aufgrund der hohen Kosten Golf eher etwas für die High Society ist. Valerio Helds Zeichnungen sind gut, wirken aber zu sehr an den Stil von Andrea Freccero angelehnt. Note: 5+. Glückstaler (Diskussion) 12:13, 30. Jul. 2024 (CEST)
Der smarte Schuh von Krakatru[Bearbeiten]
- Story: Casty
- Zeichnungen: Alessandro Perina
- Seiten: 58
Minnie hat sich mit Micky verabredet. Gemeinsam fahren sie zu Minnies neuer Freundin, Influencerin Trixie. Sie betreibt einen Livestream-Kanal rund ums Thema Sport. Heute will sie ein neues Produkt vorführen, das für ganz normale Leute konzipiert wurde: Den smarten Fitnessschuh. Mit ihm soll es möglich sein, Sport zu machen, ohne besondere Vorkenntnisse zu benötigen. Das ist im Speziellen etwas für diejenigen, die es sonst nicht so sportlich meinen – und somit auch für Micky. Er muss heute als Versuchskaninchen herhalten. Die Schuhe zeigen den gewünschten Effekt: Sport für jedermann ist nunmehr möglich, dank roboter-artig gesteuerter Trainingseinheiten! Allerdings haben sie auch einige unerwartete Eigenschaften: So lassen sie sich nur über die App ausziehen und bedienen. Das hält die Entenhausener jedoch nicht davon ab, sich die neuen Treter zuzulegen. Bald ist Micky ein totaler Außenseiter, nur weil er nicht wie alle seine Freunde mit den Krakatrus durch die Gegend joggt. Nur Rudi scheint ihn noch zu verstehen, er hat es auch nicht so mit Sport…
Bei der einzigen Maus-Story in diesem Band dürfen unsere Erwartungen zurecht hoch sein, vor allem, da mit Casty einer der wohl aktuell besten Autoren für die Geschichte verantwortlich zeichnet. Natürlich wäre es noch schöner gewesen, hätte Casty die 58 Seiten nicht nur per Skript, sondern auch zeichnerisch umgesetzt, aber Alessandro Perina kann ebenso punkten. Auch wenn der Titel für mich zuerst nach dem Namen einer Tropeninsel klang, kann das, was sich dahinter verbirgt, voll überzeugen. Die Idee, ganz Entenhausen mit einer alles revolutionierenden Erfindung auszustatten, auf die bald keiner mehr verzichten kann, ist nicht ganz neu, jedoch in dieser Umsetzung gut gemacht. Dabei sticht vor allem einer der Antagonisten stark hervor: Kralle, der Cousin von Kater Karlo. Tatsächlich könnte ich mich nicht an den letzten Auftritt von ihm im LTB erinnern, geschweige denn könnte ich überhaupt eine Story nennen, in der er vorkam. Mit momentan gerade mal 62 Auftritten im deutschsprachigen Publikationsraum steht er im Vergleich mit Karlo (1.609 Auftritte) ziemlich schlecht da. Da erfreut es, wenn Casty sich offensichtlich darum bemüht, auch angestaubte Figuren wieder ins Rampenlicht zu holen (und sich dabei sogar an Geschichten wie Seoul 1988 – Olympisches Fieber orientiert, in denen Kralle das Talent hat, mithilfe eines Taschentuchs seine Stimme zu verstellen; hier tut er so, als hätte er Schnupfen, indem er sich die Nase zuhält). Nachdem man als eingefleischter Disney-Comic-Leser spätestens ab S. 61 weiß, wie es weitergehen könnte, gestaltet sich die anschließende Verfolgungsjagd durchaus noch spannend. Der Einsatz der Influencerin und des eigentlichen Produktentwicklers Genio hat zuvor für leichte Verwirrung gesorgt, die in einem fulminanten Finale aufgelöst wird. Alles in allem gute Unterhaltung auf knapp 60 Seiten, aber kein Highlight – Note: 2. Glückstaler (Diskussion) 12:13, 30. Jul. 2024 (CEST)
Aus dem Leben eines Katers[Bearbeiten]
- Story: Marco Nucci
- Zeichnungen: Blasco Pisapia
- Seiten: 18
Schnurri erzählt aus dem Alltag eines Katers. Er berichtet davon, dass Haustiere, insbesondere Kater, oft ein merkwürdiges Verhalten an den Tag legen, das die Mitbewohner verdutzt zurücklässt. So ist es eine Marotte von Schnurri, Gegenstände von Tischen hinunterzustupsen oder stundenlang auf eine Stelle zu starren. Außerdem kann er das Wetter vorhersagen…
Mal ehrlich, was will man mit solchen Gagstorys bezwecken? Anspruchslose, schlecht aufgezogene Unterhaltung für Typen wie Onkel Wombat? Ich verstehe nicht, was daran lustig sein soll, dass ein Kater Gegenstände von Tischen stößt, geschweige denn könnte ich mich über das total absurde Ende amüsieren. Warum Marco Nucci neuerdings seine Zeit mit solchen Kurzgeschichten vergeudet, ist mir ein Rätsel. Bei Enrico Faccini, der sich ja gewissermaßen auf solche Geschichten spezialisiert hat, sähe das Ergebnis bestimmt etwas stimmiger aus als hier. Der Domino-Effekt in der Mitte der Geschichte würde das Kernelement sein, und nicht nur eine Art Nebenschauspiel, das ohne Bedeutung bleibt. Außerdem hätte man Schnurri viel deutlicher mit Dussel vergleichen können. Einzig überzeugen können Blasco Pisapias Zeichnungen, die sich bei Dussel sehr genau am Stile Al Hubbards orientieren. Note: 5. Glückstaler (Diskussion) 12:13, 30. Jul. 2024 (CEST)
Hitzkopf gegen Schlaukopf: Gehopst wie gesprungen[Bearbeiten]
- Story: Danilo Deninotti
- Zeichnungen: Simona Capovilla
- Seiten: 12
Eine neue Lektion für Dieter Düsentrieb: Stabhochsprung. Eine Sportart, die schon den alten Kelten bekannt war. Ziel ist es, über einen waagerecht aufgehängten und in der Höhe variablen Stab zu springen. Mit der Zeit hat sich die Art, wie man über den Stab springt, verändert, führt Primus von Quack aus. Angefangen beim seitlichen Schersprung über die Western Roll und den Wälzsprung hin zum Fosbury Flop. Während Primus erklärt, kommen weitere Athleten auf den Sportplatz, die für den Sprint über 100 Meter trainieren…
Abgesehen von dem Teil der Handlung, der sich darauf konzentriert, den Lesern recht amüsant etwas über Stabhochsprung zu vermitteln, bleibt nicht viel mehr als ein paar Gags und die Unwissenheit von Dieter Düsentrieb zu diesem Thema. Warum nebenbei ein anderer Trainer aufkreuzen musste, der nicht wirklich etwas zur Handlung beiträgt, erschließt sich mir nicht. Und auch Primus’ praktische Demonstration am Ende ist weniger lustig denn peinlich mitanzusehen. Die Hitzkopf gegen Schlaukopf-Serie verkommt zu Gagstorys, bei denen man etwas lernt, die Disney-Figuren aber nur als Mittel zum Zweck fungieren. Die Zeichnungen sind nett, heben sich aber kaum vom Durchschnitt ab – Note: 3- und damit pures Mittelmaß. Glückstaler (Diskussion) 12:13, 30. Jul. 2024 (CEST)
Die Legende des ersten Phantomias (Teil 24): Der vermisste Ingenieur[Bearbeiten]
- Story & Zeichnungen: Marco Gervasio
- Seiten: 30
Nach dem abgerissenen Anruf von Darendorf Düsentrieb aus Puerto Limón in Costa Rica machen sich John Quackett und Detta von Duz auf Reise, um nach ihrem Freund zu sehen. Darendorf ist in einem Hotel beherbergt gewesen, doch sein Aufenthaltsort bleibt vorerst unklar. John und Detta gelingt es, beim Einchecken an der Rezeption weitere Informationen zu erhalten: Darendorf hatte im Hotel das Zimmer mit der Nummer 13 bezogen. Oben angekommen, haben die beiden Suchenden Glück, denn die Tür des Zimmers ist nicht abgeschlossen. Sofort beginnen sie, den Raum zu durchsuchen, und finden einen Schrank voller Kleidung sowie einen Waschbeutel im Badezimmer. Damit kann Darendorf, entgegen der Auskunft an der Rezeption, unmöglich abgereist sein. Irgendetwas scheint also nicht zu stimmen und Darendorf schwebt womöglich in Gefahr. Ein Zettel auf dem Nachttisch führt John und Detta zu einer neuen Spur. „Unter dem Mangobaum“ ist ein Hinweis auf einen Ort – vielleicht steckt dort ihr Freund. Gerade noch rechtzeitig gelingt es ihnen, den Zettel verschwinden zu lassen, denn ihr Einbruch ist aufgefallen. Wie sich herausstellt, hat der Rezeptionist die beiden bewusst auf eine falsche Fährte locken wollen. Am nächsten Tag machen sie sich auf die Suche nach einem Mangobaum. Doch wo könnte hier einer sein, am Strand von Costa Rica?
Die Geschichten um den Ersten Phantomias sind so gut wie immer ein Garant für qualitativ anspruchsvolle Krimis. Marco Gervasio gelingt es einfach wie keinem zweiten, auf gerade einmal 30 Seiten das Maximum an Handlung herauszuholen und trotzdem stimmend unterzubringen. Zwar könnten es auch hier gerne wieder 10 Seiten mehr gewesen sein, aber die Story funktioniert trotzdem hervorragend. Dabei macht besonders Spaß, dass die Handlung immer eine Wendung (oder mehrere) bereithält, die sich auf den ersten Blick nicht erkennen lässt, mal abgesehen von Teil 23 (Die siebte Kunst, LTB 584), der etwas vorhersehbar angelegt war. Sowieso ist es schön, dass die Redaktion in letzter Zeit viele Teile veröffentlicht, denn bei den vielen Gagstorys braucht es ein gewisses Gegengewicht. Ferner überzeugt diese Geschichte auch durch zahlreiche James-Bond-Anspielungen, die mir zwar unbekannt sind, weil ich kein Bond-Fan bin, die aber andersherum die Story auch nicht zerstören, sondern eher bereichern, wenn man sie entdeckt. Und mit der Erwähnung der Pille, die Schlammwasser des Mississippi reinigt, ist zusätzlich noch eine schmeichelnde Referenz auf eine Rosa-Story enthalten (Der Herr des Mississippi). Wie gegen Ende verraten wird, wissen nunmehr zwei Gegenspieler des Ersten Phantomias um seine Geheimidentität, sodass die künftigen Geschichten in puncto Spannung keine Einbußen zu befürchten haben. Gervasios Zeichnungen, die stellenweise sehr detailverliebt sind, bringen das Ganze nahe zur Perfektion. Note: 1-. Glückstaler (Diskussion) 12:13, 30. Jul. 2024 (CEST)
Die Gemüse-Invasion[Bearbeiten]
- Story: Marco Nucci
- Zeichnungen: Donald Soffritti
- Seiten: 32
Der junge Daniel Düsentrieb verbringt seine Ferien auf Oma Ducks Hof. Dort hat er sich in einem Birnenbaum ein Baumhaus gebaut und testet nun eine Erfindung. Der Gefriertrocknungsstrahl lässt Gegenstände auf Erbsengröße schrumpfen und bei Bedarf mit einem Tropfen Wasser wieder zu ihrer ursprünglichen Größe zurückkehren. Das ist praktisch, denn so konnte Daniel sein komplettes Werkzeug in einem Rucksack hierher transportieren. Nachdem er sich im Baumhaus eingerichtet hat, kommt Oma Duck zu ihm. Sie macht ihn darauf aufmerksam, dass sich Daniel in den Ferien mit Schulaufgaben beschäftigen soll, damit er für das nächste Schuljahr fit ist. Doch darauf hat der junge Erfinder überhaupt keine Lust – er beschäftigt sich viel lieber mit der Praxis als theoretischen Überlegungen. Als Oma einkaufen geht, hat er eine Idee, wie sich die misslungene Ernte aufbessern ließe.
Die Geschichte mit dem Schachbrett und den Reiskörnern kennt eigentlich jeder, der sich schon einmal mit exponentiellem Wachstum beschäftigt hat. Dass der junge Daniel Düsentrieb sich damit zwar beschäftigt, sie nicht bis zum Ende liest und dennoch nicht weiß, welche Auswirkungen seine daraufhin angewendete Erfindung hat, finde ich etwas unlogisch. Gut, das ließe sich damit begründen, dass wir es hier mit einem jugendlichen Daniel Düsentrieb zu tun haben, der erst noch seine Erfahrungen machen muss. Was dann aber endgültig nicht nachvollziehbar ist: Wie kommen die vervielfältigten Auberginen, die – Achtung, Spoiler! – über das ganze Land verteilt sind – Spoiler Ende –, wieder zurück auf eine Fläche von einem Quadratmeter? Hier hat sich Marco Nucci offenbar etwas zurechtgebogen. Donald Soffritti hat sich Mühe gegeben, viele einzelne Auberginen zu zeichnen, aber nach etlichen Geschichten mit jungen Erfindern, gleich ob Dieter oder Daniel Düsentrieb, geht dem Konzept langsam die Luft aus. Note: 3-. Glückstaler (Diskussion) 12:13, 30. Jul. 2024 (CEST)
Der Schatzträumer[Bearbeiten]
- Story: Carlo Panaro
- Zeichnungen: Carlo Limido
- Seiten: 26
Donald verbringt mit Tick, Trick und Track einen Tag am Strand. Er sucht sich ein extra abgelegenes Fleckchen, damit er nicht einmal die Chance hat, jemanden zu stören, der ihm bei seinem Pech sofort die gute Stimmung vermasseln würde. Nachdem alles kontrolliert und für sicher befunden ist, schlagen die vier den Sonnenschirm auf und weihen den Ausflug mit einer Partie Strandball ein. Blöderweise ist Donald doch nicht allein – neben ihn haben sich zwei weitere Männer gesetzt. Einer, der bei der geringsten Störung sofort die Fäuste ballt, ein anderer, der nach einem Schlafplatz sucht. Doch anders als erwartet, freundet sich Donald mit letzterem an. Nicht zuletzt, weil Thilo Traumgold die Eigenschaft hat, in der Woche, in der er Geburtstag hat, von einem Schatz zu träumen. Auf diese Weise hat er schon einige versunkene Schätze heben können. Wichtig dafür ist allerdings der richtige Schlafplatz und das Drumherum: Ruhe, nicht zu viel Hitze und Schatten beispielsweise. Nur dann klappt das Träumen. Donald und seine Neffen helfen ihrem neuen Freund dabei, mit der Abmachung, dass sie einen Teil des Schatzes abhaben dürfen…
Eine schöne Geschichte, die es schafft, eine fortlaufende Handlung zu erzählen, ohne sich dabei in Nebensächlichkeiten zu verlieren. Thilo Traumgold symbolisiert als neu eingeführte Figur, dass es sich lohnt, Menschen nicht nur oberflächlich zu betrachten, sondern sich genauer mit ihnen auseinanderzusetzen. Dass neben einer Schatzsuche auch eine Freundschaft dabei zustande kommt, ist viel besser als ein Ende, bei dem Donald allein auf Schatzsuche gegangen und erfolglos geblieben wäre. Die Moral von der Geschicht: gemeinsam geht es besser. Dabei kreieren Carlo Panaro und Carlo Limido eine glaubwürdige Atmosphäre. Zwar ist das Ganze konstruiert und im echten Leben unwahrscheinlich, aber dafür liest sich die Story überraschend gut – Note: 2-. Glückstaler (Diskussion) 12:13, 30. Jul. 2024 (CEST)
Ein verdrehtes Experiment[Bearbeiten]
- Story & Zeichnungen: Enrico Faccini
- Seiten: 4
Primus von Quack ist zu Besuch bei Dussel Duck und konfrontiert ihn mit einer wissenschaftlichen Frage: Die Erde dreht sich pro Tag genau einmal um sich selbst. Ist es dann möglich, auf der Stelle zu treten, wenn man genau so schnell läuft, wie sich die Erde nach Westen dreht? Dussel ist verwirrt. Deswegen schlägt Primus vor, seine Theorie praktisch zu überprüfen…
Enrico Faccini greift immer wieder absurd komische Ideen auf, mit schrillen Charakteren wie Dussel und Primus von Quack lassen sich damit ganz nette Kurzgeschichten stricken. Den Gag am Ende finde ich lustig; die Story ist gut gezeichnet (obwohl die Figuren immer wieder in denselben Positionen arrangiert werden). Klar, dass dieser Vierseiter nicht mit langen Geschichten konkurrieren kann, aber eine 2- hat er trotzdem verdient. Glückstaler (Diskussion) 12:13, 30. Jul. 2024 (CEST)
Der Transozean-Express[Bearbeiten]
- Story: Augusto Macchetto
- Zeichnungen: Lucio Leoni
- Seiten: 28
Herr Düsentrieb packt seinen Reisekoffer, denn er will für einige Zeit verreisen. Das versetzt seinen treuesten Kunden, Onkel Dagobert, in Angstzustände. Wer bitte soll in der nächsten Zeit gewinnbringende Erfindungen erfinden, wenn der Ingenieur abwesend ist? Dagobert drängt Herrn Düsentrieb dazu, noch eine letzte Idee preiszugeben, bevor er abreist. Herr Düsentrieb ist so nett – er schlägt eine Boje vor, die mit einer Schnur am Meeresgrund befestigt ist. In ihr ist eine Apparatur verbaut, die ähnlich wie bei einem Fahrraddynamo Strom erzeugt, wenn eine Welle die Boje auf- und abbaumeln lässt. Doch anders als erwartet, verlangt Onkel Dagobert nun ebenso, dass Herr Düsentrieb die Idee auch praktisch umsetzt. Das war es wohl mit den Ferien…
Eine weitere total abgefahrene Idee nach der Gemüse-Geschichte von eben. Was hat Dagobert geritten, ein Schiff mit einer Fassade zu versehen, die zur Hälfte wie die einer Dampflokomotive aussieht? Warum spielen sich die Panzerknacker plötzlich als Piraten auf, als hätten sie neben ihrer Gangsterkarriere ein Schauspielbusiness am laufen? Allein diese zwei Fragen, die mir unweigerlich aufkommen, trüben den Lesespaß bei dieser Geschichte. Darüber hinaus frage ich mich: Wieso schütten die Panzerknacker eine Insel aus Schwimmringen und anderen Plastikgegenständen auf? Und wie kommt das Fernsehteam einer TV-Sendung, die auf Dagoberts Sendern läuft, auf die Insel, die eigentlich ein geheimes und sicheres Versteck der Panzerknacker sein soll? Das eigentliche Thema – das Nutzen der Wellenenergie, um Schiffsmotoren anzutreiben – wird verdrängt von unglaubwürdigen Nebenhandlungen, die die Story dermaßen ins Lächerliche ziehen, dass plötzlich alles unglaubwürdig erscheint. Eigentlich wurden ein paar Gags aneinandergereiht und irgendwie zu einer Geschichte verkettet. Und auch die gegenseitige Spionage, die Dagobert und die Panzerknacker betreiben, gab es schon in etlichen Storys. Die 28 Seiten bieten, wie für einige andere Geschichten dieses Bandes, zu wenig Platz, um mehr als diese Gags unterzubringen, allerdings machen Gags alleine noch keine Abenteuergeschichte. Nur Lucio Leonis Zeichnungen sind ein Pluspunkt. Note: 5. Glückstaler (Diskussion) 12:13, 30. Jul. 2024 (CEST)
Fazit[Bearbeiten]
Nur zwei von 11 Geschichten kommen auf eine Länge von über 30 Seiten, und eine weitere auf genau 30 Seiten – das ist in meinen Augen viel zu wenig. Noch dazu braucht das LTB erstmal, bis es an Fahrt aufnimmt, und baut dann gegen Ende schon wieder ab. In Erinnerung bleiben die vielen Kurzgeschichten auf lange Sicht nicht, nur die (mal wieder einzige) Maus-Story und die Legende des Ersten Phantomias-Episode sind wirklich gelungen. Wer diese beiden Geschichten unbedingt lesen will, kann den Band eventuell kaufen, muss aber im Hinterkopf behalten, dass es viel Beiwerk gibt. Glückstaler (Diskussion) 12:13, 30. Jul. 2024 (CEST)