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Bärenbrüder

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Walt Disney Meisterwerke

44

Bärenbrüder
Brother Bear
Brother bear.jpg
© Disney
Uraufführung: 20. Oktober 2003
Deutsche Uraufführung: 18. März 2004
Produktion: Igor Khait & Chuck Williams
Regie: Aaron Blaise & Bob Walker
Drehbuch: Tab Murphy, Steve Bencich & Ron J. Friedman
Musik: Phil Collins und Mark Mancina
Länge: 85 Minuten
Altersfreigabe: FSK o. A.
Weiterführendes
Liste aller Walt Disney Meisterwerke

Bärenbrüder (im Original: „Brother Bear“) ist nach offizieller Zählung der 44. abendfüllende Zeichentrickfilm aus den Walt Disney Animation Studios und somit auch das 43. „Walt Disney Meisterwerk“. Der Spielfilm ist der dritte seiner Art, der hauptsächlich in einer seperaten Animationsabteilung der Walt Disney Animation Studios in Florida animiert wurde. Im Gegensatz zu den ersten zweien (Mulan (1998) und Lilo und Stitch (2002)) entstand bei Bärenbrüder nicht nur die Animation, sondern auch die Story-Entwicklung in diesem Studio. Bärenbrüder startete am 18. März 2004 regulär in den deutschen Kinos, die Welt-Premiere fand zuvor am 20. Oktober 2003 statt. Regie führten Aaron Blaise und Bob Walker.

Handlung[Bearbeiten]

Diese Bären haben anscheinend „Titanic“ gesehen. (© Disney)

Bärenbrüder spielt am Ende der Eiszeit im Nordwesten der heutigen USA. Kenai, der jüngste von drei Brüdern eines Inuit-Stamms, soll sein Totem erhalten, das ihn für den Rest seines Lebens begleiten wird. Doch mit seinem Symbol, dem Bären der Liebe, ist Kenai mehr als unglücklich. Als dann auch noch ein Bär seine vorher gefangenen Fische stiehlt nimmt er zusammen mit seinen Brüdern Denahi (dem mittleren Bruder) und dem weiseren und älteren Bruder Sitka die Fährte dieses Bären auf.

Ein Kampf auf einem Gletscher entbrennt, und Sitka stirbt bei dem Versuch seinen jüngsten Bruder zu retten. Wild entschlossen seinen Bruder zu rächen macht sich Kenai einige Zeit später auf die Jagd nach dem Bären, der Kenais Meinung nach Schuld am Tod von Sitka hat. Nachdem Kenai den Bär getötet hat, erscheinen seltsame bunte Lichter. Die großen Geister greifen ein und verwandeln Kenai in einen Bären um ihm zu zeigen, was Toleranz und Freundschaft bedeuten. Als Bär begegnet Kenai den zwei Elchen Benny und Björn, sowie dem kleinen Bären Koda, der seine Mutter sucht. Kenai nutzt Koda aus, um zurück zu dem Berg zu gelangen auf dem die Geister wachen. Nur dort kann er zurückverwandelt werden.

Doch aus der Nutzbeziehung entwickelt sich allmächlich eine Freundschaft, und so wandern die zwei in Richtung des Berges, stets verfolgt von Denahi, der sich nun anschickt, den tot geglaubten Kenai zu rächen. Gemeinsam treffen Kenai und Koda in der Nähe des Berges eine Gruppe Bären, die an einem Fluss Lachse fangen. Kenai lernt endlich, dass Bären keine Bestien sind, jedoch erfährt er noch etwas anderes. Er entdeckt, dass Kodas Mutter, die er ja schon länger sucht, der Bär ist, den er getötet hat. Kenai gesteht Koda die schreckliche Wahrheit, die er aber nicht glauben möchte. Schließlich machen sich beide doch noch auf den Weg zum Berg, werden aber in einen Kampf mit Denahi verwickelt. Kurz bevor er Kenai töten kann erscheinen die Geister, darunter Sitka in Gestalt eines Adlers, und verwandeln Kenai zurück. Dieser versöhnt sich mit seinen Brüdern, während Koda seine Mutter wiedersehen darf. Kenai entscheidet sich dafür, wieder ein Bär zu werden, damit er auf Koda aufpassen kann.

Produktionsgeschichte[Bearbeiten]

Die Regisseure Aaron Blaise und Bob Walker wollten für ihren Film einen ungewohnt natürlichen Look, der die Natur wie ein realistisches Gemälde wiedergibt. Deshalb gab es im Vorfeld der Produktion ausgedehnte Reisen in die Nationalparks Amerikas, darunter in die Yosemite-, Sequoia-, und Yellowstone-Parks. Außerdem inspierierte man sich an den Lanschaftsgemälden von Albert Bierstadt. Der ehemalige Präsident des Disney-Konzerns, Michael Eisner, lieh einige seiner Sammelstücken dieses Künstlers an die Konzept-, und Hintergrundmaler. Mit der Gestaltung der Hintergründe orientierte man sich am Realismus von Bambi (1942), wobei man die Gestaltung der lyrischeren Sequenzen dieses Filmes wegließ. Auch die „Verniedlichung“, die in Bambi zur Charakterisierung der Figuren diente, sollte man in Bärenbrüder nicht wiederfinden. Dennoch zeigen die Tiere aus Bärenbrüder menschliche Züge, was allerdings auch mit der Aussage des Films zu tun hat. So kann man leichte Comiczüge in den Charakteren erst im späteren Verlauf des Films wiederfinden. Diese Wende passiert jedoch erst nachdem Kenai zum Bären wurde. Denn die Verwandlung des Protagonisten verändert nicht nur im übertragenden Sinne die Sichtweise und Perspektive, die im Film geschildert wird: Das Bildformat beispielsweise ändert sich nach der Transformation ebenfalls. Wurde die Menschenwelt noch im 1,85:1-Format (für Animationsfilme seit den 1980er Jahren ein übliches Format) dargestellt, ist die Welt aus der Sicht des Bären Kenai im Cinemascope-Format gehalten. Daneben ändert sich die Kunstregie: War die Welt aus der Sicht des Menschen Kenai noch reich an Grautönen und der Klang verhältnismäßig dumpf, so sieht der Bär Kenai alles in einer reicheren Farbpalette und mit kräftigerem Klang. Zudem bewegt sich die Kamera wesentlich freier durch die Umgebung.

Die Künstler wollten damit den Perspektivwechsel unterstreichen und zeigen, dass die Natur und das Leben überhaupt schöner sein kann, wenn man die typisch menschliche Engstirnigkeit mal fallen lässt. Der Effekt ist an den Filmklassiker Das zauberhafte Land (1939) von Victor Fleming angelehnt, indem das triste Kansas in schwarz-weiß, das Land Oz dagegen mit Hilfe der Technicolor-Technik in Farbe gezeigt wird.

Die Story ist eine der wenigen „hauseigenen“ Handlungen, die Disney für seine Meisterwerke einsetzte. Die Grundidee kam auf, als man alte Indianermythen hörte, in denen es darum geht, dass Menschen von den großen Geistern in Tiere verwandelt wurden, um ihnen eine Lektion zu erteilen. 1994 kam im Disney-Studio der Gedanke auf, dass man auf solch einer Handlung einen Film aufbauen könnte. Damals wollte man ihn noch dramatischer gestalten und auch Shakespeare-Referenzen einbauen, doch diese Idee änderte man, da man es bereits nach der Veröffentlichung von Der König der Löwen (1994) als zu einseitig empfand. Die Handlung wurde daraufhin innerhalb Drehbuch-Entwürfen mehrfach umgeschrieben. Die endgültige Fassung des Skripts, wie es erst 2002 benutzt wurde, verbrauchte die Kräfte von fünf Autoren, die zuvor daran pfeilten. Den Regisseuren Blaise und Walker war es dabei auch sehr wichtig die Geschichte, trotz vieler sprechender Tiere, nicht zu süßlich oder naiv wirken zu lassen. Sie wollten intensive, dramatische und emotionale Momente, die Kinder durchaus auch erschrecken könnten. Ihrer Meinung nach werden Kinder oftmals falsch eingeschätzt, da sie mehr verkraften, als ihnen zugetraut wird.

Rezeption und Erfolg[Bearbeiten]

Deutsches Kino-Poster. (© Disney)

Bärenbrüder spielte in den USA zwar über 85 Millionen Dollar ein, trotzdem bezeichnete ihn Disney als Flop. Außerhalb der USA spielte Bärenbrüder jedoch 164 Millionen Dollar ein, was die Geschäftsleitung mehrfach überraschte, denn gewöhnlicherweise spielten Disney-Filme außerhalb der USA immer ungefähr so viel ein wie in den Staaten selbst. Zudem übertraf dieses weltweite Ergebnis auch das weltweite Ergebnis von Lilo und Stitch (2002), der jedoch die höchsten Einspielergebnisse in den USA hatte und den Disney offiziell als sehr großen Erfolg ansieht.

Die amerikanischen Kritiken zu Bärenbrüder waren geteilt, wobei die meisten Kritiken behaupten, der Film borge zu sehr bei älteren Disneyfilmen und sei deshalb als einfältig einzuschätzen. In Europa waren die Kritiken wesentlich wohlwollender und feierten vor allem die Dramaturgie und Emotionalität, während der Humor die Geister jedoch auch hier wieder scheidete. Wenige sprachen sogar vom besten Disney-Film seit Der König der Löwen (1994), noch weniger seit Der Glöckner von Notre Dame (1996). Weiter verbreitet war jedenfalls bis 2009 zumindest die Meinung, er sei der letzte gute Zeichentrickfilm. Seit Küss den Frosch (2009) ist diese These aber wiederum streitwürdig.

Aufgrund der Einspielergebnisse und Kritiken außerhalb den USA gab Disney 2004 der Produktion für die DTV-Fortsetzung von Bärenbrüder das grüne Licht. 2006 erschien der von DisneyToon Studios unter billigen Vorraussetzungen produzierte Film Bärenbrüder 2 weltweit direkt auf dem DVD-Markt und feierte am am 1. Januar 2009 seine deutsche Free-TV-Premiere.

Weitere Informationen[Bearbeiten]

  • In den USA bekam Bärenbrüder, entgegen dem gewohnten Start für Kinofilme, seinen Massenstart an einem Samstag (dem 1. November). Disney selbst begründete dies damit, dass Kinder an Halloween Süßigkeiten sammeln, und nicht ins Kino gehen. Und diejenigen, die ins Kino gehen, würden keinen Zeichentrickfilm gucken wollen. Kritiker behaupteten dagegen, dass Disney damit diesem Film schaden wollte (um das Ende von 2D Animation zu beschleunigen)
  • Bärenbrüder tauschte vor Ende der Produktionsphase mehrfach seinen Platz mit Die Kühe sind los, da man sich nicht einigen konnte, welcher der letzte Zeichentrickfilm werden sollte.
  • In den Staaten gab es einen Teaser, der exklusiv vor Findet Nemo lief. Die Elche Benny und Björn sagten darin dem Publikum, dass alle, die nur einen Film im Jahr sehen genau diesen sehen sollten. Benny weist Björn daraufhin, dass der Hinweis für die, die nur einen Film pro Jahr gucken was spät kommt. Björn befiehlt schließlich allen, die nur einmal jährlich ins Kino gehen jetzt das Kino zu verlassen. Benny meint daraufhin, dass er ein paar Leute weggehen sehen könne. Björn antwortet (was den Schluss des Trailers darstellt), dass er denkt, dass sie vielleicht versuchen „diesen Nemo-Typen“ zu finden.
  • In Deutschland dagegen gab es Trailer, in denen Benny und Björn die Zuschauer auffordern das Popcorn-mampfen einzustellen und die Handies auszumachen.
  • Die Namen der Elche Benny und Björn stellen eine Anspielung auf die beiden männlichen Bandmitglieder von Abba dar. Im englischen Original heißen sie jedoch Rutt und Tuke
  • Ursprünglich sollte Kenai einen alten Grizzly namens Grizz treffen, der ihn durch die Wälder führt, doch dies funktionierte den Autoren nicht gut genug, weshalb sie Koda erfanden.
  • Ein TV-Spin-off über die zwei Elche wurde geplant, später jedoch verworfen.
  • Benny und Björn sprechen den Audiokommentar auf der DVD.
  • Bärenbrüder ist das erste Meisterwerk, an dessen Ende „Pannen“ gezeigt werden; etwas, das eigentlich eine Pixar-Tradition ist.
  • Auf der DVD-Veröffentlichung von Bärenbrüder gibt es zusätzliche Outtakes. In einem von diesen platzt plötzlich Stitch aus Lilo und Stitch in die Szenerie.
  • Während des Films gibt es einen versteckten Nemo zu finden. Er taucht an der Stelle auf, als Kenai auf einer Art Mammut in das Fischernetz seiner beiden Brüder reinreitet.
  • Während Bärenbrüder in den USA auf einer Doppel-DVD herauskam, auf der sowohl die original Kinofassung (mit Bildformatwechsel) als auch eine Fassung ohne Formatwechsel enthalten ist, gibt es in fast allen europäischen Ländern den Film nur in einer stark beschnittenen Vollbildversion auf DVD.
  • Der offizielle Soundtrack erschien 2004 auf CD.

Stab und weitere Angaben[Bearbeiten]

Lorne Cameron
Ron Friedman
David Hoselton
Broose Johnson
Tab Murphy
Jeffrey Stepakoff
  • Musik: Phil Collins (Songs und Score) und Mark Mancina (Score)
  • Songs: Götter der Ewigkeit (gesungen von Tina Turner bzw. Gracia)
Transformation (gesungen vom Bulgarischen Frauenchor)
Ich bin unterwegs (gesungen von Phil Collins)
Willkommen (gesungen von Phil Collins und den „Blind Boys of Alabahma“ bzw. Matthias monka, Uwe Adams, Peter Risavy und Marc Schmolling)
Kein Weg zurück (gesungen von Phil Collins)
Look through my eyes (gesungen von Phil Collins)
  • Länge: 85 Minuten
  • FSK: o:A.

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

  • Die Weltpremiere fand am 20. Oktober 2003 statt. Eine limitierte Kino-Veröffentlichung in den USA fand am 24. Oktober 2003 statt. Der offzille US-Start war am 1. November 2003.
  • Die deutsche Erstveröffentlichung fand am 18. März 2004 statt.

Quellen[Bearbeiten]


Offizielle Walt Disney Meisterwerke

Schneewittchen und die sieben Zwerge (1937) • Pinocchio (1940) • Fantasia (1940) • Dumbo (1941) • Bambi (1942) • Saludos Amigos (1942) • Drei Caballeros (1944) • Make Mine Music (1946) • Fröhlich, Frei, Spaß dabei (1947) • Musik, Tanz und Rhytmus (1948) • Die Abenteuer von Ichabod und Taddäus Kröte (1949) • Cinderella (1950) • Alice im Wunderland (1951) • Peter Pan (1953) • Susi und Strolch (1955) • Dornröschen (1959) • 101 Dalmatiner (1961) • Die Hexe und der Zauberer (1963) • Das Dschungelbuch (1967) • Aristocats (1970) • Robin Hood (1973) • Die vielen Abenteuer von Winnie Puuh (1977) • Bernard und Bianca (1977) • Cap und Capper (1981) • Taran und der Zauberkessel (1985) • Basil, der große Mäusedetektiv (1986) • Oliver & Co (1988) • Arielle, die Meerjungfrau (1989) • Bernard und Bianca im Känguruland (1990) • Die Schöne und das Biest (1991) • Aladdin (1992) • Der König der Löwen (1994) • Pocahontas (1995) • Der Glöckner von Notre Dame (1996) • Hercules (1997) • Mulan (1998) • Tarzan (1999) • Fantasia 2000 (1999) • Dinosaurier (2000) • Ein Königreich für ein Lama (2000) • Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt (2001) • Lilo & Stitch (2002) • Der Schatzplanet (2002) • Bärenbrüder (2003) • Die Kühe sind los (2004) • Himmel und Huhn (2005) • Triff die Robinsons (2007) • Bolt – Ein Hund für alle Fälle (2008)  Küss den Frosch (2009)  Rapunzel – Neu verföhnt (2010) • Winnie Puuh (2011) • Ralph reichts (2012) • Die Eiskönigin – Völlig unverfroren (2013) • Baymax – Riesiges Robowabohu (2014) • Zoomania (2016) • Vaiana (2016) • Chaos im Netz (2018) • Die Eiskönigin II (2019) • Raya und der letzte Drache (2021) • Encanto (2021) • Strange World (2022)  Wish (2023)