LTB 537: Rezension

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© Egmont Ehapa
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In diesem Artikel wird das LTB 537 rezensiert. Ob dieser Band tolles Top, ein fataler Flop oder einfach nur müdes Mittelmaß ist, erfährst du hier. Dranbleiben ;-) Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 537.

Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 537 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight Highlight, Gut Gut, Mittelmaß Mittelmaß oder Schlecht Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!

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Cover[Bearbeiten]

Das Cover wurde im Vorfeld stark kritisiert. Sooo schlecht finde ich es nun nicht, allerdings gab es die Motividee ja schon mindestens einmal (LTB Enten-Edition 39), und die vielen Wortspiele mit „Duck“ kann man witzig oder gewollt finden. Ich wiederum finde es schade, dass man nicht mal ein einziges (!) Mal das Wort „Mouse“ unterbringen konnte, und dass Donald stolze neun (!) Mal auf dem Cover zu sehen ist. Vielfalt geht anders. Spannend allerdings ein paar Dinge – einmal die vielen aus anderen Coverbildern (LTB 505, LTB Spezial 92), aber auch aus Comics herauskopierten Motive: Das „Duckstagram“-Bild ist aus Carl Barks’ Klassiker Familie Duck auf Ferienfahrt; bei „WhatsDuck“ erkenne ich ganz eindeutig Francesco Guerrinis Stil; die „Zwitscher“-Vögel sind so fröhlich, dass sie eigentlich nur von Romano Scarpa stammen können; „Duckify“ sieht mir nach Enrico Faccini aus und – ich weiß, es klingt verrückt – die Hand mit dem Telefonhörer könnte von Flemming Andersen sein (der sich übrigens in letzter Zeit ziemlich rar gemacht hat…).

Das andere Kuriosum ist die Uhrzeit. Hat es mit 9:06 irgendeine besondere Bewandtnis? Wieso nicht 5:37? 😀

Ob das Cover nun ein genialer Marketingschachzug ist oder nicht, kann ich nicht bewerten. Dass hier zum ersten (?) Mal der LTB-Schriftzug verkleinert wurde, könnte allerdings negativ ins Gewicht fallen. Ziemlich gut finde ich allerdings, wie die Rückseite mit der Vorderseite eine Einheit bildet.

Kurios: Im Inhaltsverzeichnis sind die Titel Glück aus! und Kur und Kosten leicht nach rechts versetzt… --Spectaculus (Diskussion)

Highlight Das Cover finde ich prima. Treck (Diskussion)

313 neue Nachrichten… und eine neue App[Bearbeiten]

D 2019-179

Das Moodie-Fieber bricht in Entenhausen aus (© Egmont Ehapa)

Mittelmaß Ganz Entenhausen ist im Moodies-Fieber. Nein, die Entenhausener sind nicht plötzlich Fans von The Moody Blues (okay, den Witz kapiert eh niemand), sondern werden von der App, mit der man Emojis auf den Xmoods (so heißen hier die Smartphones) anzeigen kann, quasi infiziert und produzieren von da an nur noch Emojis. Nur sechs Personen sind noch normal: Tick, Trick und Track, Dagobert Duck, Gustav Gans sowie Doktor Dolmdalk. Der ist Ex-Moodie-Entwickler und Autor des Buchs, das vor den Moodies warnen sollte (was aber nur Donald Duck gelesen hat). Aber kann er die Lage noch zum Guten wenden?

Eines muss man Peter Snejbjergs Story lassen: Die Plotidee ist relativ unverbraucht, und bei den vielen bizarren Ausformungen des Emoji-„Virus“ durfte sich Zeichner Andrea Ferraris auch schön austoben (ein Fan seiner Zeichnungen werde ich aber nicht mehr). Auf der anderen Seite ist die Logik hinter dem Ganzen wenig durchdacht. Da wollte Snejbjerg m.E. einfach zu viel und hat es am Ende nicht geschafft, dass seine Geschichte noch sonderlich viel Sinn macht. Ordentlicher Auftakt mit schön skurriler Note und einer immerhin ungewöhnlichen Figurenkonstellation, aber auch nicht mehr. MITTELMÄßIG+ --Spectaculus (Diskussion)

Schlecht Diese Geschichte könnte in einem Micky Maus-Magazin erscheinen, aber doch nicht in einem LTB! Als Titelgeschichte völlig unpassend und was hat das Cover noch mit der Geschichte zu tun, wahrscheinlich nur Werbung für irgendwelche Apps! Das Beste an der Geschichte sind die Zeichnungen, die meine Bewertung aber nicht mehr ändern. Donald Duck 123

Der Herr der Düsternis[Bearbeiten]

I TL 3329-1

Atomfusion ist bekanntermaßen Zukunftsmusik (© Egmont Ehapa)

Gut Micky bekommt eine Flaschenpost aus der Zukunft. Die stammt von Gamma – im Entenhausen der Zukunft gibt es einen Blackout. Die Fusionsreaktoren sind lahmgelegt. Nun soll Micky, der mithilfe der Zeitmaschine zu Hilfe geeilt ist, aus seiner Gegenwart den Prototypen holen. Das jedoch wollen zwei Böse verhindern…

In meinen Augen leidet die Geschichte an zwei wesentlichen Punkten. Erstens ziehen die Zeichnungen von Stefano Intini mit ihren merkwürdigen Gesichtsausdrücken den Gesamteindruck herunter. Zweitens – und das ist in erster Linie Fehler der Redaktion – kennt man den Bösewicht Omikron Pi noch nicht. Zwar soll sein Debüt nächstes Jahr irgendwann nachgereicht werden, trotzdem ist das mal wieder nicht optimal gelaufen.

Von diesen Problemen abgesehen, ist es eine für Francesco Artibani typische Geschichte mit viel Aufregung und Action, auch wenn der Autor aus der Figurenkonstellation vielleicht noch mehr hätte herausholen können. Trotzdem: Wie selten sieht man doch Gamma im LTB! Casty und Artibani sind schon fast die einzigen, die den Charakter gelungen einsetzen können (siehe bei Artibani auch Das große Geheimnis von Micky Maus). Und alleine dafür lohnt sich die Geschichte. GUT

Übrigens: Auf meine Beobachtung angesprochen, dass Artibani und sein PKNA-Kollege Alessandro Sisti Gegenspieler für Gamma mit verdammt ähnlichen Namen erfunden haben (Omega Omikron, dessen zweiter Auftritt noch auf eine deutsche Veröffentlichung wartet / Omicron Pi), meinte Artibani scherzhaft „We have no ideas“. =) Liegt aber natürlich auch daran, dass Gamma – der im englischen Original überhaupt nichts mit griechischen Buchstaben zu tun hatte und „Eega Beeva“ hieß – im Italienischen als „Eta Beta“ bekannt ist. Daraus leiten sich dann diverse Namen von Gegnern und Freunden ab wie Alpha-Ralph, Beta (Cometa Beta, was sich gut auf Eta Beta reimt) oder eben die erwähnten Schurken. --Spectaculus (Diskussion)

Glück aus![Bearbeiten]

I TL 3281-3

Phantomias und Flederduck (© Egmont Ehapa)

Gut Gustav benimmt sich sonderbar: Kurz nachdem er sich noch desinteressiert geäußert hat, fängt er doch an, Quackball-Karten zu sammeln. Noch seltsamer: Plötzlich wird er offenbar nicht mehr vom Glück, sondern vom Pech verfolgt! Donald und Dussel sind irritiert und schicken ihre jeweiligen Geheimidentitäten ins Spiel.

Schöne Geschichte mit einem ausnehmend sympathischen Gustav, für Marco Mazzarellos Verhältnisse recht guten Zeichnungen und einer ungewöhnlichen Figurenkonstellation. Besonders die Überraschung am Ende ist sehr gelungen.

Es ist auch der erste größere Auftritt von Flederduck in der LTB-Hauptreihe. Im deutschsprachigen Raum wurde der 1973 von brasilianischen Disney-Autoren erfundene Superheld erst durch seine Rolle bei den Ultrahelden (LTB Premium 1) einigermaßen bekannt, in Italien gehört er aber durchaus zum erweiterten Standardensemble. Die schrägen Dialoge zwischen ihm und Phantomias geben der Geschichte Würze. GUT+ --Spectaculus (Diskussion)

Kur und Kosten[Bearbeiten]

I TL 3304-1

Gut Das Riechsalz auf Goldbasis ist aus. Wie holt man Dagobert Duck nun wieder ins Bewusstsein zurück? Es braucht neues Riechsalz, keine Frage. Daniel Düsentrieb scheitert an der Aufgabe. Ausgerechnet Donald weiß Abhilfe, denn er kennt die Geschichte des Riechsalzes. Dazu muss man in die Wüste reisen, zum Volk der Medikos. Aber die sind auch nicht ganz anspruchslos…

Über weite Strecken eine gelungene Geschichte im klassischen Cimino-Stil (wenn auch etwas stringenter erzählt), auch Paolo Motturas extravagante Zeichnungen, durchaus nicht immer mein Fall, passen hier recht gut. Aber der sehr schwache Schluss wertet das Ganze deutlich ab. Fragt sich, wieso Giorgio Fontana am Ende so dermaßen ins abgenutzte Klischee rutschen musste. GUT --Spectaculus (Diskussion)

Die Koboldkanne[Bearbeiten]

I TL 3346-2

Donald mit Bart (© Egmont Ehapa)

Highlight Donald wacht auf und findet sich in einer absolut absurden Situation wieder: Er hat einen laaaaangen Bart! Und irgendwann stellt er fest, dass er durch diesen Bart mit seinem Vetter Dussel verbunden ist. Wie kann es dazu gekommen sein? Es muss wohl etwas mit einer merkwürdig geformte Kanne (zwei Ausgüsse) zu tun haben, aus der die beiden getrunken haben. Dahinter steckt, wie könnte es anders sein, Hexerei.

Ausgerechnet der von mir durchaus gerne mal kritisierte Enrico Faccini liefert eine Geschichte, die nicht nur ein Highlight des LTBs ist, sondern wahrscheinlich auch die einzig wirklich erinnerungswürdige des Bandes. Alleine eine so bizarre Idee ist schon die halbe Miete, aber die Umsetzung ist auch noch richtig stimmig, inklusive einiger weiterer Verwicklungen. Auch Faccinis Zeichnungen (ebenfalls etwas, das ich gerne mal kritisiere) sind überraschend schön geraten. TOP- --Spectaculus (Diskussion)

Einfach unwiderstehlich[Bearbeiten]

I TL 3287-1

Stabile fokussiert auf die weiblichen Enten und liefert eine bemerkenswerte Geschichte ab (© Egmont Ehapa)

Gut Ganz ungewöhnliche Konstellation: Dolly ist genervt, denn ihre beste Freundin Mindy scheint gerade mit einer Anderen mehr Spaß zu haben als mit ihr. Ähnliches treibt auch Daisy um, denn Donald ist momentan Chauffeur einer Filmschönheit. Beide finden bei Oma Duck zusammen. Die tut das Ganze zunächst ab, aber als ihr Franz zum wiederholten Male lieber bei der Nachbarin isst als bei ihr, entschließt sie sich, nach der Quelle der Unwiderstehlichkeit zu suchen, von welcher ihr eine alte Freundin einst erzählt hat. Irgendwann stellt sich allerdings die Frage: Will man (bzw. frau) wirklich unwiderstehlich sein?

Wie man es dreht und wendet, Vito Stabile bleibt der mit Abstand interessanteste Autor, den das LTB momentan so zu bieten hat. Alleine durch seinen Enthusiasmus wurde Dolly Duck endlich wieder zu einer regulären Figur in Entenhausen, und er hat es auch geschafft, ihr ein modernes Profil zu verpassen, wodurch sie Facetten abdecken kann, welche ansonsten im Disney-Comic nicht vorkommen (Daisy ist ja erwachsen, während Dicky, Dacky und Ducky ganz klar Kinder sind). Aber auch der Einsatz der sage und schreibe sieben (!) weiteren weiblichen Charaktere im vorliegenden Comic ist inspiriert und gelungen. Dass das Ganze dann auch noch sympathisch von Zeichnerin Daniela Vetro umgesetzt wurde, versteht sich fast von selbst. Ein Kleinod. GUT+ --Spectaculus (Diskussion)

Zum Sparpreis auf den Mond[Bearbeiten]

I TL 3332-2

Gut Gleich noch eine Figur, die nicht korrekt eingeführt wurde… im Projekt Blackduck (LTB 496) hieß der Raumfahrer noch Robby Witz, und in welcher Reihenfolge die Geschichten eigentlich hätten gedruckt werden müssen, damit das Ganze halbwegs Sinn ergibt, will ich schon gar nicht mehr wissen.

Jedenfalls ist der Astronaut ein alter Freund von Donald, und das will sein Onkel Dagobert für sich ausnutzen. Immerhin will die Entenhausener Raumfahrtorganisation eine Mondbasis aufbauen! Das ist die Chance, um Robby zu zeigen, was das Duck’sche Imperium so in kurzer Zeit hinzaubern kann. Aber dann sind da die Sabotageversuche von Klaas Klever, und selbst ohne die ist ein bisschen der Wurm drin. Woran das wohl liegen könnte?

Eine ordentliche Geschichte von Alessandro Sisti, die allerdings mit Castys Mysterien des Mondes (LTB 522) nicht mithalten kann. Immerhin sind Francesco D’Ippolitos Zeichnungen in letzter Zeit deutlich besser geworden und sehen für seine Verhältnisse sensationell gut aus – was nicht nur an der tollen Kolorierung liegt. GUT- --Spectaculus (Diskussion)

Wo steckt Pluto?[Bearbeiten]

I TL 3348-2

Pluto verirrt sich (© Egmont Ehapa)

Gut Pluto gerät bei der Jagd nach einem Fuchs versehentlich in einen Zug nach Dachshain. Micky, Mack und Muck sind entsprechend aufgewühlt. Wo könnte der Hund nur sein? Man lässt nichts unversucht. Pluto geht es dabei gar nicht so schlecht, auch wenn er nun Jakob genannt wird.

Man kann schon nostalgisch werden, wenn man diesen Comic liest. Mack und Muck, Pluto… Im Prinzip hätte das in jedem LTB der späten 100er und frühen 200er erscheinen können. Auch dann wäre es vielleicht kein überragendes Highlight gewesen, hätte sich aber hervorragend zwischen längere Geschichten eingefügt. So bleibt der Comic hier etwas verloren. Trotzdem mag ich die herzige Geschichte, auch wegen der schönen Zeichnungen von Giampaolo Soldati – und Szenen wie auf S. 227. Bei aller Liebe für actionreiche Geschichten, die leisen Töne gehen im LTB doch gerne mal verloren, weil die Storys eben schneller auf den Punkt kommen müssen als früher. GUT- --Spectaculus (Diskussion)

Drei gegen alle[Bearbeiten]

I TL 3311-6

Gut Smartphone-Nutzer werden plötzlich besessen und greifen alle an, die noch einen freien Willen haben. Bald sind nur noch drei Entenhausener auf freiem Fuß: Onkel Dagobert, Oma Duck und Opa Knack!

Frappierend sind die Ähnlichkeiten zur Eröffnungsgeschichte, ähnliche thematische Klammern gab es ja schon öfter (z.B. in LTB 505 oder LTB 522). Als Ganzes gefällt mir diese hier ein bisschen besser, da sie nicht ganz so überfrachtet ist und deutlich geradliniger abläuft. Dass sich Onkel Dagobert und Opa Knack gleich beim ersten Anblick miteinander prügeln, finde ich aber daneben. Mario Ferracinas lavoradoriesker Zeichenstil passt irgendwie zu der wilden, überdrehten Geschichte. GUT- --Spectaculus (Diskussion)

Fazit[Bearbeiten]

LTB 537 reiht sich weitgehend in die Reihe der unspektakulären Vorgänger ein, hat aber durchaus ein paar interessante Storys zu bieten. LTB 538 hat den etwas generischen Titel „Der Fluch der Hexe“ und überzeugt mich als Ganzes etwas mehr. --Spectaculus (Diskussion)