Pocahontas

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Walt Disney Meisterwerke

33

Pocahontas
Pocahontas.jpg
© Disney
Uraufführung: 15. Juni 1995
Deutsche Uraufführung: 16. November 1995
Produktion: James Pentecost
Regie: Mike Gabriel & Eric Goldberg
Drehbuch: Carl Binder & Susannah Grant
Musik: Alan Menken
Länge: 81 Minuten
Altersfreigabe: FSK o.A.
Weiterführendes
Liste aller Walt Disney Meisterwerke

Pocahontas ist das 33. Walt Disney Meisterwerk und das bisher einzige, das (wenn auch lose) auf wahren Begebenheiten beruht. Die Weltpremiere fand am 15. Juni 1995 in New York statt, regulär kam Pocahontas am 23. Juni in die US-Kinos. Deutschlandstart war am 16. November 1995. Der Film ist, wie die meisten Disney-Zeichentrickfilme der 90er Jahre, ein Musical und gehört mit seinem Vorgänger (Der König der Löwen) und seinem Nachfolger (Der Glöckner von Notre Dame) zu den eher erwachsenenorientierten, ernsteren Filmen dieser Ära.

Inhaltsangabe[Bearbeiten]

Anfang des 17. Jahrhunderts in England: Eine Gruppe von Männern, darunter der mittlerweile berühmte englische Abenteurer John Smith, soll im Auftrag der Virgina Company das noch „junge“ Amerika erkunden.

Ratcliff, der Leiter der Expedition und selbsternannter Gouverneur des neu gegründeten Jamestown, ist besonders egozentrisch und versucht das Land auszubeuten. Auch die restliche Besatzung sind in der neuen Welt einen rückständigen Ort, den es zu verbessern gilt. Zugleich verspricht der eingeborene Indianerhäuptling Powhatan seine Tochter Pocahontas dem größten Krieger des Volkes, doch diese empfindet keine Sympathie für ihn. Er sei zu ernst. Pocahontas dagegen ist eine abenteuerlustige und fröhliche Person, die mit ihren Freunden Meeko (ein Waschbär) und Flit (ein Kolibri) durch die Wildnis streift. Neulich träumte sie von einem sich bewegenden Pfeil (ein Kompass, wie sich später rausstellt). Die alte weise Weide rät Pocahontas, auf ihr Herz zu hören.

Schließlich verliebt sie sich auf einem Erkundungsgang in den Engländer Smith. Zwar verstehen sie einander zunächst nicht, doch Pocahontas erinnert sich an den Rat der weisen Weide, sie solle auf ihr Herz hören und lässt sie sich deshalb auf Smith ein. Während Pocahontas John Smith die Natur zeigt und die zwei eine Liebe zueinander entwickeln, bahnt sich zwischen den anderen Engländern und Indianern ein Krieg an. Ratcliffe, glaubt zu wissen, dass die Indianer das zu ergatternde Gold vor ihm verstecken, während Powhatan der Auffassung ist, dass die Neulinge gekommen sind, um sein Land zu zerstören. Der Zwist zwischen beiden Seiten führt zu einem ersten Menschenopfer, das nun gerächt werden soll.

Pocahontas tritt allerdings selbstbewusst als Mittlerin auf und rettet so John Smith vor der Enthauptung. So kann sie dank ihrer Zuneigung zu John eine verbindende Brücke zwischen den beiden Parteien schlagen und die drohende Auseinandersetzung schlichten. Ratcliffe allerdings ist vom friedlichen Ausgang der Auseinandersetzung gar nicht angetan und versucht Powhatan zu erschießen. John wirft sich aber in die Schusslinie und rettet so, tödlich verletzt, das Leben des Häuptlings. Nun sehen auch Ratcliffes Männer ein, dass die Indianer keine so wilden menschen sind wie bisher gedacht, der wahre Wilde dagegen Ratcliff ist. Aufgrund seiner schweren Verletzung muss Smith schnellstens zurück nach England um fachmännisch behandelt zu werden und so lässt er schweren Herzens Pocahontas in ihrer Heimat zurück.

Produktionsgeschichte[Bearbeiten]

Eine große Inspiration für Pocahontas wird wohl Die Schöne und das Biest gewesen sein. Jeffrey Katzenberg, damaliger Chef von Walt Disney Feature Animation, sah in der Geschichte um die amerikanische Legende um Pocahontas das Potential für einen ernsten, erwachsenenorientierten Film. Angespornt von dem Erfolg von Die Schöne und das Biest und der Oscar-Nominierung für den besten Film, wollte Katzenberg mit dieser Geschichte den Erfolg romantischer Zeichentrickfilme weiterentwickeln. Mit seinem Optimismus hat Katzenberg zahlreiche seiner Angestellten angesteckt. So kam es, dass viele darum baten, an diesem Film arbeiten zu dürfen, und nicht an Der König der Löwen. Dieser Film wurde gegenüber von Pocahontas nämlich als „zweitrangiges“ Projekt gesehen.

Um den anfänglichen Ansprüchen gerecht zu werden, wurde die Handlung allerdings mehrfach überarbeitet. So gaben die Drehbuchautoren der Handlung eine von „Romeo und Julia“-inspirierte Grundlage. Außerdem entschied man sich während der Produktion, die Tiere nicht reden zu lassen, da es nicht zum gewünschten „reiferen“ Stil gepasst hätte. Des weiteren entfernte man den Charakter Redfeather, einen Truthahn der von John Candy gesprochen wurde, unter anderem weil er ohne die Texte nicht mehr nötig war.

Während der Produktion erhielt Pochahontas von den Künstlern außerordentlich viel Respekt. Es hieß, er sei der schwerste Film, den Disneys Zeichentrickschmiede je gemacht hatte. Vor allem das komplexe Farbschema und die realistischen Geschichtsausdrücke von Pocahontas und John Smith sorgten dafür, dass der Film diesen Ruf erhielt.

Rezeption und Erfolg[Bearbeiten]

Schon im Vorfeld wurde Pocahontas kritisiert, da der Film angeblich stereotype Vorstellungen über die Indianer unterstützt, wie etwa das „sprechen mit der Natur“ oder die mystische Verwendung von Rauch, der schließlich bewegte Zeichen bildet. Weitere Kritik erhielt Disney von einigen Leuten, die meinten, die Hauptfigur sähe wie Naomi Campbell aus, und nicht wie eine Indianerin.

Diese Kritik schmetterte Disney damit ab, dass Pocahontas auf ihrer Sprecherin basiere, die wiederum indianischer Abstammung ist. Doch die meisten negativen Stimmen erbosten sich über zahlreiche absichtliche historische Inkorrektheiten. Pocahontas war in Wahrheit viel jünger und Jamestown hatte eine weniger bezaubernde geographische Lage. Lob dagegen erhielt der Film für seine Kunstregie, die sich ein reifes und komplexes Farbschema für Pocahontas ausdachte. Neben der bloßen Verwendung von besonders vielen Farben, lobte man die Farbbedeutung. Die Farben symbolisieren durchgehend eine Emotion, Rot etwa Wut, Blau Liebe und Pink sowie Lila symbolisierten die Natur. Passion und Schönheit wurden durch das wiederkehrende „der Geist von Großmutter Weide spricht durch Blättern im Wind“-Motiv ausgedrückt. Auch die Animationen seien besonders gelungen und flüssig, lobte man. Der Score von Alan Menken galt lange als einer der reifsten und durchdachtesten Scores aller Zeiten und erhielt einen Oscar.

Dennoch wurde Pocahontas nicht der erwartete Erfolg. Disney hoffte auf ein besseres Einspielergebnis als noch bei Der König der Löwen. Zwar wurde Pocahontas durchaus ein Erfolg, doch er blieb weit unter dem Ergebnis seines Vorgängers.

Stab und weitere Filmangaben[Bearbeiten]

  • Länge: 81 Minuten
  • FSK: o.A.

Weitere Filminformationen[Bearbeiten]

  • Erster On-Screen Tod eines menschlichen Charakters in einem Disney-Zeichentrickfilm.
  • Die Premiere von Pocahontas fand vor 100.000 Menschen auf dem Central Plaza in New York statt. Somit hält sie noch bis heute den Rekord für die größte Filmpremiere aller Zeiten.
  • Lange Zeit versuchte man, den Film, ähnlich wie Der König der Löwen und Die Schöne und das Biest, für den Broadway zu adaptieren. Da sich aber die „Farbenspiel des Winds“ und Schiffsszenen als zu schwierig erwiesen, legte man diese Idee ad acta.
  • Der Song „If I Never Knew You“ wurde kurz vor Produktionsschluss rausgeschnitten. Als Pocahontas 1997 auf ABC lief, zeigte man die unfertige Szene. Eine, in Deutschland unveröffentlichte DVD Fassung zeigt die Szene erstmals komplett animiert.
  • Der offizielle Soundtrack erschien 1995 auf CD.


Offizielle Walt Disney Meisterwerke

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