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Sein Leben, seine Milliarden

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Sein Leben, seine Milliarden, kurz auch einfach SLSM (engl. Original: The Life and Times of $crooge McDuck) ist eine von Don Rosa getextete und gezeichnete Comicserie. Sie behandelt das Leben Dagobert Ducks und zeigt dessen Weg vom armen Schuhputzer bis zum Fantastillardär und reichsten Mann der Welt, basierend auf Fakten aus Comicgeschichten von Carl Barks. Diese Reihe wurde mit dem Eisner Award ausgezeichnet und gilt als Don Rosas Magnum Opus. Die deutschen Übersetzungen stammen ursprünglich von Peter Daibenzeiher, in neueren Ausgaben wird jedoch ausschließlich die originalgetreuere Übersetzung von Jano Rohleder verwendet.

Sein Leben, seine Milliarden bestand ursprünglich aus 12 Kapiteln die zwischen 1991 und 1993 entstanden. Allerdings zeichnete Don Rosa fünf[1] weitere Kapitel, die Dagoberts Leben noch ausführlicher beschreiben. Diese sind jedoch nicht mit den Hauptkapiteln zu verwechseln und erhielten auch eine andere Nummerierung (0, 3b etc. statt etwa I, VI oder XII). Außerdem gibt es noch einige sogenannte Bonusgeschichten von Don Rosa, die sich zwar auch mit Dagoberts Leben beschäftigen, aber nicht zur Reihe gehören.

Gesammelt erschien die Reihe erstmals 2003 in dem Band Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden aus der Egmont Comic Collection, von dem sowohl 2008 als auch 2020 komplett überarbeitete Neuauflagen auf den Markt kamen. Im Jahr 2010 erschien mit Onkel Dagobert – Aus dem Leben eines Fantastilliardärs ein Sammelband mit den bedeutensten Geschichten von Carl Barks, welche die Grundlage für „Sein Leben, seine Milliarden“ bildeten.

Anfang 2023 gab Don Rosa bekannt, dass die Walt Disney Company den weiteren Abdruck des 11. Kapitels der Reihe, Der gewissenlose Geschäftsmann aus Entenhausen, aufgrund der rassistischen Stereotype in der Figur Bombie verbietet. Bei dem Teil handelt es sich um einen der wichtigsten Teile der Reihe, weshalb eine sinnvolle Veröffentlichung von Sein Leben, seine Milliarden künftig wohl nicht mehr möglich sein wird. Mehr dazu siehe weiter unten unter Zensur.

Entstehungsprozess[Bearbeiten]

Im Jahr 1991 entschloss sich Disney Publishing, die für kurz selbst die Produktion und Vermarktung von Disney-Comics in den USA übernommen hatte, dazu, eine zwölfteilige Maxiserie über das Leben Dagobert Ducks zu veröffentlichen. Bei Disney hatte allerdings kaum jemand eine Ahnung von Dagobert, einer Figur, die von Carl Barks geschaffen und geprägt worden war. Don Rosa, der dies mitbekam, informierte den dänischen Verlag Egmont. Don Rosa argumentierte, Egmont habe die Verpflichtung, selbst eine Lebensgeschichte Dagoberts zu veröffentlichen und Disney damit zuvorzukommen. Seiner Ansicht nach hätte Disney anderweitig die von Barks geschaffene Figur zerstört, da ihre Lebensgeschichte nicht in Einklang mit den Barks angedeuteten Ereignissen aus Dagoberts Jugend stehe. Daraufhin beauftragte Nancy Dejgaard, Geschäftsführerin von Egmont, Don Rosa mit der Arbeit an der monumentalen Dagobert Duck-Biographie.[2]

Tatsächlich war für Egmont klar, dass, wenn einer die Lebensgeschichte Dagobert Ducks schreiben könnte, dies Don Rosa wäre. Seine vielen Verweise auf Barks'sche Geschichten und seine bereits für Egmont angefertigten Fortsetzungen zu Klassikern von Barks prädestinierten ihn geradezu. Don Rosa fühlte sich geschmeichelt, dass ihm der Auftrag erteilt wurde. Obwohl er sich selbst nur für einen eher mittelmäßigen Zeichner hält, wollte er seine persönliche Biographie der reichsten Ente der Welt erzählen. Kein anderer Autor wäre „so ein lebenslanger und eifriger Barks-Fan“ und würde „weit über das geforderte Maß hinaus“ arbeiten wie er.[2] Don Rosa machte sich an die Arbeit und entwarf schließlich nicht nur zwölf Kapitel, die fast Dagoberts ganzes Leben umspannen, sondern sechs weitere Nebenkapitel, die er der Reihe später hinzufügte.

Barks-Bezüge[Bearbeiten]

Schon Carl Barks, der Erfinder Dagobert Ducks, hatte in seine Geschichten zahlreiche Hinweise auf Dagoberts Jugend verstreut. Don Rosa sammelte diese Hinweise und baute seine Reihe auf ihnen auf. Er versuchte, nichts auszulassen und jedes noch so kleine Detail einzubauen. Vier Geschichten von Carl Barks enthalten besonders viele Angaben zu Dagoberts Jugend und wurden von Don Rosa als Leitfaden für seine Biographie genutzt: Das Gespenst von Duckenburgh, Wudu-Hudu-Zauber, Der arme reiche Mann und Wiedersehn mit Klondike. Doch natürlich gibt es noch etliche andere Geschichten, auf die Don Rosa sich bezog. Andererseits war er gezwungen, einige wenige Elemente wegzulassen. Ein Beispiel ist Dagoberts Sanduhr aus Die magische Sanduhr, einer sehr frühen Dagobert-Geschichte, die Don Rosa als nicht zum später von Barks verwendeten Dagobert passend empfand.

Handlung[Bearbeiten]

Hier findet sich eine kurze Zusammenfassung der Handlung aller zwölf Hauptkapitel, genauere Angaben gibt es in den jeweiligen Hauptartikeln zu den Kapiteln (siehe weiter unten).

Dagobert ist der letzte Nachfahre aus dem verarmten schottischen Clan der Ducks, der aus Geldgründen die Duckenburgh verlassen und nach Glasgow ziehen musste. Doch als er zum zehnten Geburtstag einen Schuhputzkasten bekommt, beschließt er, die Ehre seiner Familie wiederherzustellen. So beginnt er, hart zu arbeiten und hat nach einiger Zeit genug Geld, um nach Amerika, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, zu reisen. Er ist gerade einmal 13, als er ankommt. Und leider ist es auch hier nicht gerade einfach. Dagobert wird Kapitän auf dem Mississippi, Cowboy in Montana und sucht in allen Winkeln der Welt nach Gold, doch am Ende ist er immer noch arm wie zuvor. Erst beim Goldrausch in Klondike, wo er die schöne Nelly kennenlernt und gegen den Schuft Shandy Schofel kämpfen muss, macht er seinen ersten richtigen Goldfund. Von nun an schafft er es, durch harte Arbeit und schlaue Geldanlagen, sich in Windeseile ein Imperium aufzubauen. Schnell ist er Milliardär. Er beschließt, nach Entenhausen zu ziehen, wo er seinen Geldspeicher baut. Doch der lange, harte Kampf gegen unfaire Gegner fern von der Familie hat ihn gehärtet und seine eigenen Ideale vergessen lassen. Als er dann erstmals selber unfaire Methoden anwendet, um zu Geld zu kommen, wendet sich seine Familie von ihm ab. Dagobert reist weiterhin um die Welt, und als er nach langer Zeit endlich zurückkommt, hat er seine Werte und seine Familie endgültig vergessen. Er schottet sich ab und nach einigen Jahren gibt er auch die Geschäfte auf. Erst die Begegnung mit seinem Neffen Donald und Tick, Trick und Track bringt ihn wieder zurück ins Leben, zurück zu seinen Freuden, seinen Feinden und zu seinen Idealen.

Hauptkapitel[Bearbeiten]

Diese 12 Hauptkapitel sind die eigentliche, ursprüngliche Sein-Leben,-seine-Milliarden-Reihe. Sie hatten als Absicht, die Entwicklung von Dagoberts Charakter und Persönlichkeit zu zeigen. Außerdem sind in diese Kapitel so gut wie alle Fakten aus Barks-Geschichten eingebaut. Die Kapitel folgen direkt aufeinander und bauen aufeinander auf.

Nebenkapitel[Bearbeiten]

Die Nebenkapitel sind, wenngleich sie sich in die Chronologie der ursprünglichen Saga eingliedern, durchschnittlich 24 Seiten umfassende Geschichten, in Rhythmus und Aufbau als separate Werke konstruiert, die in sich größtenteils abgeschlossen und von einer Rahmenhandlung eingefasst sind. Während bei den Hauptkapiteln die Kenntnis der jeweils anderen vorausgesetzt wird, können diese Geschichten auch als Einzelwerke gelesen werden und werden dementsprechend in den Veröffentlichungen der Saga auch getrennt von dieser aufgereiht. Teilweise entstanden sie vor der Saga. Die Nebenkapitel wurden auch zu einem völlig anderem Zweck verfasst: Während die Hauptkapitel den Zweck haben, die Entwicklung von Dagoberts Persönlichkeit zu zeigen und alle Barks-Fakten einzubinden, schrieb Don Rosa die Nebenkapitel zum Teil einfach, weil es ihm Spaß machte, Geschichten aus Dagoberts Jugend zu schreiben[3].
Außerdem kennzeichnen sich alle Nebenkapitel (außer Die zwei Herzen des Yukon) durch eine in der Gegenwart spielende Rahmenhandlung.

Weitere Geschichten[Bearbeiten]

Einige Geschichten Don Rosas werden von ihm selbst bzw. von manchen Fans nicht als offizielle Teile der Serie betrachtet, da sie nur in Rückblenden oder Träumen einige Episoden aus Dagoberts Leben herausgreifen und hauptsächlich in der Gegenwart spielen. Diese Geschichten gelten als Bonusgeschichten. In den „Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden“-Sammelausgaben werden immer die Geschichten Der letzte Schlitten nach Dawson und Lebensträume abgedruckt, während Ein Brief von daheim weggelassen wird, da diese Geschichte äußerst lang ist und die sowieso schon sehr dicken Sammelausgaben dann den Rahmen sprengen würden. In der neuesten Sammelausgabe gilt auch Zehnerjagd zwischen den Zeiten als Bonusgeschichte, da sie bereits vor der Reihe entstand und nicht als Teil dieser gedacht war.

Gestaltung[Bearbeiten]

Narrative Gestaltung[Bearbeiten]

Sein Leben, seine Milliarden ist ein Comic gewordener Entwicklungsroman. In seinem Magnum opus stellt Don Rosa die Entwicklung seiner Hauptfigur Dagobert Duck dar, sein langes und mühsames Streben nach Reichtum, immer unter der voraussetzenden Maxime, „härter [zu] sein als die Härtesten und schlauer als die Schlauesten... und ich werde mein Geld auf ehrliche Art verdienen!“ (Kapitel 1), und das schlussendliche Scheitern in Kapitel 11, in dem Dagobert sich fragen muss: „Warum sollte in einer Welt von Gaunern ausgerechnet ich als Einziger ehrlich sein“. In Folge begeht Dagobert, von der Welt und den Erfahrungen mit unzähligen Gaunern verbittert, die einzige unehrenhafte Tat seines Lebens: Er lässt ein Dorf niederbrennen. Diese Tat verfolgt ihn lange Jahre seines Lebens, führt zum endgültigen Bruch mit seinen Verwandten und zur vollkommenen Vereinsamung am Beginn von Kapitel 12. Während das Ende von Kapitel 12 Dagobert zwar seine Fehler vergessen – oder verdrängen – lässt und ihm eine Chance bietet, sein altes Ich wiederzuerlangen, bietet sich eine endgültige Auflösung der Parabel erst in Don Rosas Geschichte „Ein Brief von daheim“, in der Dagobert sich mit seiner Schwester Mathilda versöhnt und zugibt, dass er den Wert der Familie, der Erinnerung und des Abenteuers höher zu schätzen weiß als den monetären Wert des Reichtums.

Der Serie lassen sich also zumindest zwei Spannungsbögen unterlegen. Zum einen wird in Kapitel 1 bis 8 der mühsame Aufstieg Dagoberts nachgezeichnet. Dagobert, ein Junge aus armem Elternhaus, jedoch mit ruhmreichen Vorfahren, versucht ein Vermögen aufzubauen, um sich und seine Familie zu erhalten. Dieser altruistischen Motivation folgend muss er sein Geld daher im Schweiße seines Angesichts verdienen, darf nicht den einfachen, aber amoralischen Weg nehmen, selbst wenn er sich ihm bietet (etwa in Kapitel 7). Der erste Spannungsbogen besticht daher durch Dagoberts ständiges Scheitern, was sein großes Ziel anlangt. Kaum einmal kann er lange genug das bisschen zusammengekratzte Geld behalten. Dennoch bleibt er aufrichtig und ehrlich.

In diesem Spannungsbogen stellt Don Rosa seinem Helden etliche Mentoren zur Seite und lässt ihn, durch diese vermittelt, wichtige Erfahrungen machen. Im ersten Kapitel ist es noch sein Vater, welcher den ersten Verdienst Dagoberts inszeniert. Im zweiten Kapitel steht ihm sein Onkel Diethelm zur Seite. Im dritten Kapitel ist es Theodore Roosevelt, der Dagobert den Wert des Abenteuers lehrt. Im vierten Kapitel zeigt ihm Kuno Klever, wie man richtig schürft, vermittelt ihm aber auch, dass ein reicher Mann einsam ist und nicht auf Freunde zählen kann. Im siebten Kapitel lehrt Dagobert ein Aborigine die Bedeutung der Vergangenheit, der Traditionen und Erinnerungen.

Klimax der Serie – Dagobert findet das Straußenei-Nugget und wird reich (© Egmont Ehapa)

Das achte Kapitel (und die beiden dazugehörigen Nebenkapitel) stellen die klimaktischen Ereignisse der Serie dar. Nunmehr ganz auf sich allein gestellt im Kampf gegen eine Vielzahl an Gaunern gelingt es Dagobert dennoch, seinen großen Traum wahr werden zu lassen und reich zu werden. Dies ist allerdings seinem Charakter nicht förderlich. Er sieht immer mehr die monetäre Inwertsetzung anstatt den Wert der Sache an sich. Sinnbildlich dafür steht das Straußenei-Nugget. Besonders sein Kampf gegen Shandy Schofel macht Dagobert so hart, dass er seine Ehrlichkeit und seine Selbstachtung allmählich aufgibt.

Demzufolge zeigt der zweite Spannungsbogen (von Kapitel 9 bis 11/12), dass Dagobert zwar monetär reich ist, jedoch viel von seinen früheren Überzeugungen eingebüßt hat. In Kapitel 9 legt er sich mit schottischen Dorfbewohnern, in Kapitel 10 mit dem Fähnlein Fieselschweif an, die ihn – im ersteren Fall – höchstens beleidigt haben, jedoch ihn nicht bestehlen wollten. Er tut so etwas, das er früher nie getan hätte. Die zunehmende charakterliche Verhärtung kulminiert – sogar zweimal – in Kapitel 11.

Schließlich lässt sich, wie oben angesprochen, noch ein dritter Spannungsbogen ausmachen, der Kapitel 12 und „Ein Brief von daheim“ miteinander verknüpft und die negative charakterliche Entwicklung Dagoberts im zweiten Spannungsbogen rückgängig macht.

Bildgestaltung[Bearbeiten]

Einige Besonderheiten der optischen Gestaltung der Serie sind hervorzuheben.

Das Splash-Panel des 3. Kapitels – typisch für diese Serie (© Egmont Ehapa)

Die Hauptkapitel beginnen in der Regel mit einem Splash-Panel, das eine Seite aus Mathildas Fotoalbum darstellt. Wichtige Personen oder Orte des folgenden Kapitels sind in diesem Panel mit Fotos festgehalten. Etliche Fotos werden in der Regel von ebenfalls für das Kapitel bedeutenden Objekten teilweise verdeckt. Zudem befinden sich in den Splash-Panels aller Kapitel, die an einem neuen Ort spielen (also exklusive der Kapitel 5 und 9) Landkarten der betreffenden Orte. Don Rosa erhielt die Idee zu dieser Gestaltung von seinem Redakteur Byron Erickson.[4]

Kapitel 11 bricht dieses Schema teilweise: Mathilda entfremdet sich von ihrem Bruder und sammelt nichts mehr über seine Abenteuer. Das Splash-Panel zeigt ihre Hand, die das Fotoalbum weglegt. Trotzdem erinnert das Splash-Panel des elften Kapitels an die der vorhergehenden, denn ein Globus mit Stecknadeln verdeutlicht nun Dagoberts weit größeren Wirkungsort in diesem Kapitel. Die Fotografien an der Wand zeigen Dagobert in verschiedensten Lebensabschnitten, was insofern passend erscheint, da Dagobert in dieser Geschichte mit seinem früheren Ich bricht.

Deutlich anders ist nur das Splash-Panel des zwölften Kapitels, das Dagoberts monetären Reichtum vor Augen führt.

Die Nebenkapitel haben (bis auf Kapitel 8c) eine Rahmengeschichte, die in der Gegenwart spielt und in der meist Onkel Dagobert seinen Neffen Erinnerungen aus der Vergangenheit erzählt. Diese Nebenkapitel (bis auf Kapitel 0) werden dadurch eingeleitet, dass Tick, Trick und Track (oder in Kapitel 8b Dagobert) im Geldspeicher die Kiste mit Erinnerungen ihres Onkels durchstöbern.

Innerhalb der Serie wird Mathilda stets mit Hut, auf dem eine Blume steckt, gezeigt. Diese Blume verliert von Panel zu Panel ein Blütenblatt.

Rezeption[Bearbeiten]

Natürlich erntete Sein Leben, seine Milliarden auch sehr viel Kritik. Erstens kritisieren manche, dass Don Rosa Dagoberts Vergangenheit in einen abgesteckten Rahmen packe und es daher unmöglich mache, Duck-Geschichten in der Gegenwart spielen zu lassen.[5] Auch entzaubert die Reihe für einige Fans das Mysterium um Dagoberts Jugend. Es gibt auch Barks-Fans, die das Werk kritisieren, da sie finden, Don Rosa habe nicht das Recht, zu Dagoberts Jugend einfach so Personen (wie Theodore Roosevelt) und Ereignisse, die bei Barks nicht erwähnt werden, hinzuzufügen. Don Rosa sagte selber: „Es ging nie darum, eine amtliche Vita zu schreiben, sondern nur um meine persönliche Version.“ Kritik ernten auch teilweise die neuen Übersetzungen von Jano Rohleder, die in neueren Ausgaben ausschließlich verwendet werden. Obwohl diese sich durch eine größere Originaltreue auszeichnen, werden von manchen ältere Lesern die frühen Übersetzungen von Peter Daibenzeiher bevorzugt.

Grundsätzlich fielen die Reaktionen allerdings sehr gut aus. Sein Leben, seine Milliarden gilt als einer der bedeutendsten und beliebtesten Disney-Comics überhaupt. Von vielen, sowohl Fans als auch Autoren, wird der von Don Rosa geschriebene Lebenslauf mittlerweile als Kanon angesehen. Für Sein Leben, seine Milliarden bekam Don Rosa 1995 den Eisner Award für die beste als Serie konzipierte Story (übrigens baute er diesen als Gag in die Zusatzseiten des XII. Kapitels der Reihe, Der Einsiedler der Villa Duck, ein). Außerdem ernannte die D.O.N.A.L.D. ihn für seine Forschung zu Dagoberts Leben zum Ehrenmitglied.

Zensur[Bearbeiten]

Am 14. Februar 2023 teilte Don Rosa mit, dass Disney künftig den Abdruck der beiden Geschichten Der gewissenlose Geschäftsmann aus Entenhausen und Lebensträume verbieten würde. Als Grund wird angeführt, diese beiden Geschichten widersprächen den Werten der Walt Disney Company, was an der Figur Bombie liegt, in der rassistische Stereotype zum Ausdruck kommen.[6][7] Während Lebensträume wohl in einer leicht bearbeitenden Variante weiterhin erscheinen kann, hält Don Rosa eine Veröffentlichung von Der gewissenlose Geschäftsmann aus Entenhausen in Zukunft für undenkbar.[8] Ein solches Abdruckverbot hat sehr große Folgen auf künftige Veröffentlichungen der Reihe, da ein Abdruck vor allem ohne das elfte Hauptkapitel wohl undenkbar ist. Wie die Verlage in künftigen Ausgaben damit umgehen werden, bleibt abzuwarten. Band 10 der Don Rosa Library erschien mittlerweile ohne „Lebensträume“ – die von Rosa vorgeschlagene Zensur der drei Panels, in denen Bombie vorkommt, wurde abgelehnt.

„As a part of its commitment to diversity and inclusion, The Walt Disney Company is in the process of reviewing their library of stories. As a result of this, some stories that do not align with their values will no longer be published. This applies to two of your [Don Rosas] classic stories: The Richest Duck in the World and The Dream of a Lifetime. These stories will not be part of any reprints or new collections.“
„Im Rahmen ihres Engagements für Vielfalt und Integration ist die Walt Disney Company dabei, ihre gesamten Comicgeschichten zu überprüfen. Infolgedessen werden einige Geschichten, die nicht mit ihren Werten übereinstimmen, in Zukunft nicht mehr veröffentlicht. Dies gilt für zwei Ihrer [Don Rosas] klassischen Geschichten: Der gewissenlose Geschäftsmann aus Entenhausen und Lebensträume. Diese Geschichten werden nicht Teil von Nachdrucken oder neuen Reihen sein.“
Disney, an Don Rosa[6]

Die Entscheidung stieß bei vielen Fans auf Unmut und Unverständnis, nicht nur aufgrund der Folgen, die das für den gesamten Zyklus zu Dagoberts Jugend hätte, sondern etwa auch, weil mit Der gewissenlose Geschäftsmann aus Entenhausen eine der wohl kolonialismus-, imperialismus- und kapitalismuskritischsten Disney-Geschichten überhaupt verboten wurde, was angesichts der Begründung für viele eine gewisse Ironie hat.

Trivia[Bearbeiten]

  • In dem Splash-Panel jeder Geschichte befindet sich eine D.U.C.K.-Widmung. Das selbe gilt für die Covers.
  • In einigen Geschichten gibt es auch Hidden Mickeys.
  • Damit die Daten aus Dagoberts Jugend stimmen, spielen alle sonstigen Geschichten von Don Rosa in den 1950er Jahren.
  • In der Geschichte Dagobert gegen Dagobert von Arild Midthun (u.a. in DDSH 292) aus dem Jahr 2009 lässt Onkel Dagobert von Daniel Düsentrieb ein Videospiel namens „Sein Leben, seine Milliarden“ entwickeln, in welchem die Spieler einige Abenteuer aus Onkel Dagoberts bewegtem Leben in verschiedenen Leveln (u.a. am Klondike) nachspielen können.
  • Der finnische Musiker Tuomas Holopainen schuf 2014 das von Sein Leben, seine Milliarden inspirierte Album The Life and Times of Scrooge (siehe hier), das neun Wochen auf Platz 1 der finnischen Charts lag und es in Deutschland auf Platz 23 brachte.
  • Mit Donald Duck – Sein Leben, seine Pleiten erschien 2016 ein Sammelband mit Comics zu Donalds unterschiedlichen Berufen, der abgesehen vom ähnlich klingenden Titel jedoch nichts mit Rosas Dagobert-Biographie zu tun hat.
  • Der Band Der Ducksche Weltatlas enthält eine Weltkarte mit dem Titel „Onkel Dagobert – Der Weg zum Reichtum“, die auf den Hauptkapiteln von „Sein Leben, seine Milliarden“ basiert.
  • Die 22. Folge der 3. Staffel der DuckTales von 2017 heißt im Englischen Original „The life and crimes of Scrooge McDuck“, was sich an „The Life and Times of $crooge McDuck“ anlehnt. Der deutsche Titel lautet „Die Verbrechen des Dagobert Duck“.
  • Die Comicreihe wird auch im Buch „1001 Comics, die Sie lesen sollten, bevor das Leben vorbei ist“ erwähnt, welches 2012 im Edition Olms Verlag erschien.
  • Der finnische Künstler Kari Korhonen schuf für die von ihm umgesetzte Comic-Serie Damals weitere Abenteuer aus Onkel Dagoberts bewegter Vergangenheit, die durchaus als weitere Nebenkapitel von „Sein Leben, seine Milliarden“ interpretiert werden können und zahlreiche Bezüge auf die Geschichten von Don Rosa enthalten. In allen Storys von Korhonen, die als Tagebucheinträge geschildert werden, greift Onkel Dagobert auf seine vielseitigen Erfahrungen zurück, die er bereits an verschiedenen Orten der Welt erworben hat. Korhonen erzählt u.a. Geschichten aus Onkel Dagoberts Jugend in Schottland, seine beginnende Goldsuche am Klondike, einen Abstecher nach Ägypten sowie aus der Zeit nach Onkel Dagoberts Ankunft in der pulsierenden Stadt Entenhausen.
  • Im Buch „Helden der Kindheit“ wird besonders auf die „Sein Leben, seine Milliarden“-Reihe eingegangen. Till Lenecke illustriert diese sogar wie ein Spielbrett.

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

„Sein Leben, seine Milliarden“ wurde bereits in vielen Ausgaben veröffentlicht:

Die letzteren drei enthalten außerdem einen Lebenslauf von Don Rosa und eine ausführliche Geschichte zur Entstehung der Saga, sowie Kommentare von Don Rosa zu den einzelnen Geschichten.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Zehnerjagd zwischen den Zeiten galt früher als sechstes Zusatzkapitel, in den neuesten Ausgaben wird sie jedoch als Bonusgeschichte gezählt, da sie vor der Reihe entstand und nicht als Teil dieser gedacht war.
  2. 2,0 2,1 Don Rosa: Meine Biographie, Teil drei. In: Don Rosa Collection 3, S. 10.
  3. Don Rosa in: Vorwort zu den Zusatzkapiteln, Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden – Die Biographie von Don Rosa
  4. Don Rosa: Das schottische Stück. In: Don Rosa Collection 3, S. 182–183.
  5. Don Rosa in: Vorwort zu Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden. Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden – Die Biographie von Don Rosa, S. 6
  6. 6,0 6,1 Statement von Don Rosa vom 14. Februar 2023
  7. Tweet von DuckTalks
  8. Statement von Don Rosa vom 13. April 2023
Don Rosas Sein Leben, seine Milliarden

Hauptkapitel: Der Letzte aus dem Clan der Ducks (I) • Der Herr des Mississippi (II) • Der Held der Badlands (III) • Der Kupferkönig von Montana (IV) • Der Retter der Duckenburgh (V) • Der Schrecken von Transvaal (VI) • Der Jäger des heiligen Opals (VII) • Der Einsiedler am White Agony Creek (VIII) • Der Milliardär im Hochmoor (IX) • Der Eroberer von Fort Entenhausen (X) • Der gewissenlose Geschäftsmann aus Entenhausen (XI) • Der Einsiedler der Villa Duck (XII)

Nebenkapitel: Das Geheimnis des Glückszehners (0) • Abenteuer auf Java (3b) • Der Rächer von Windy City (6b) • Die Gefangene am White Agony Creek (8b) • Die zwei Herzen des Yukon (8c) • Der Jaguargott von Culebra (10b)

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