Klaas Klever

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Der Geschäftsmann Klaas Klever (© Disney)

Klaas Kassandra[1] Klever (engl. John D. Rockerduck, in Anspielung auf John D. Rockefeller) ist ein Entenhausener Geschäftsmann und erbitterter Konkurrent Dagobert Ducks. Im Gegensatz zu diesem oder etwa Mac Moneysac ist der jüngere Klaas Klever verschwenderisch, protzsüchtig und eher verweichlicht, daher gilt er auch nur als drittreichster Mann der Welt (hinter Dagobert und Mac Moneysac). Da Dagobert Duck ihm immer wieder eine Schnabellänge voraus ist, spioniert Klever oft dessen Vorhaben aus und verfolgt ihn bei seinen Schatzsuchen, meistens mit Hilfe der neusten Hightech-Mittel und seinem Handlanger Anwantzer. Gelegentlich geht er sogar so weit, mit den Panzerknackern zu kooperieren. Klaas Klever ist wie Dagobert Mitglied im Entenhausener Milliardärsklub und tendiert bei Niederlagen dazu, seinen Hut zu verspeisen. Das Hutverspeisen am Ende von von Klever-Geschichten hat sich dabei mittlerweile zum „Running Gag“ entwickelt. Klever ist ledig, hat aber mindestens sechs Neffen – die Drillinge Kelvin, Klaus-Dieter und Konstantin (siehe DD 295), die in Deutschland unbekannten Pepito und Ricky sowie einen namentlich unbekannten Neffen (siehe DD 442).

Der deutsche Name Klaas Klever wurde erstmals in LTB 20 verwendet, nachdem Klever im vorigen LTB noch namenlos geblieben und nur als „größter Konkurrent“ Dagoberts angeredet worden war. Der Name ist demnach eine Erfindung von Gudrun Penndorf.[2]

Klaas Klever bei Barks

Zwei Männer, die nicht voneinander lassen können

Klaas Klever wurde 1961 von Carl Barks für den Zehnseiter Das Bootsrennen als Gegenspieler („Geschäftsfreund“) für Dagobert Duck erfunden. In der Fuchs-Übersetzung dieser Geschichte trägt er allerdings den Namen Emil Erpel, und ist deshalb nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Gründer von Entenhausen (auch wenn viele Donaldisten die beiden in eine genealogische Relation setzen). Beide haben jeweils Kraftstoffe auf den Markt gebracht, Dagobert sein „Duckolin 63“, der Widersacher „Erpol mit dem Wirkstoff K“. Durch ein Motorbootrennen wollen die beiden entscheiden, wessen Kraftstoff der wirkungsvollere ist. Barks verwendete Klaas Klever nur dieses eine Mal.

Barks hatte Klaas Klever, im Original John D. Rockerduck, in Anlehnung an den Tycoon John D. Rockefeller erschaffen, der seinerzeit der reichste Mann der Welt gewesen war und erstmals ein Vermögen über eine Milliarde besessen hatte. Rockefeller hatte sein Vermögen mit teils unsauberen Mitteln im Ölgeschäft gemacht, indem er den Konzern Standard Oil zum Monopolgiganten der Ölindustrie gemacht hatte. In Barks' Version war Rockerduck erkennbar ebenfalls im Ölgeschäft tätig, da er sich mit Dagobert um ein neues Benzin stritt. Barks gestaltete sogar die Frisur Rockerducks nach dem großen Vorbild. Möglicherweise plante Barks, die Figur häufiger einzusetzen, doch im November 1961 verschwand ein Urenkel des Milliardärs, Michael C. Rockefeller, in Neuguinea. Er kenterte mit einem Katamaran, wobei nicht klar ist, was weiter mit ihm geschah. Die Spekulationen reichen vom Ertrinken über Treffen auf einen Kannibalenstamm bis hin, dass Rockefeller doch das Unglück überlebt hätte. 1961 jedenfalls wurde er für tot erklärt. Genau im November erschien allerdings die Geschichte Das Bootsrennen erstmals. Damit war es für Barks pietätlos geworden, Rockerduck nochmals zu verwenden und er ließ die Figur fallen.[3][4]

Klaas Klever in Italien

Frühe italienische Geschichten und Prägung der Figur durch Guido Martina

Klaas Klever bedient sich häufig fauler Tricks

Klevers Weiterleben sicherten ihm die Brüder Barosso, die dem Multimillionär den Sprung nach Italien bereiteten. In ihrer von Giorgio Bordini gezeichneten Geschichte Der fliegende Kiwi von 1963 bekämpfen sich Dagobert und Klaas Klever in den Wäldern Neuseelands mit dem Ziel, sich des fliegenden Kiwis zu bemächtigen, um das sehr seltene Tier in ihrem jeweiligen Zoo auszustellen.

Die nächsten Zusammentreffen der beiden Kontrahenten wurden 1964/65 von Romano Scarpa zeichnerisch umgesetzt, der Klevers endgültiges Aussehen somit maßgeblich mitprägte. Scarpa stilisierte Klever stärker und fügte ihm einige wild abstehende Haare hinzu, wodurch er weniger dem Vorbild Rockefeller glich.[5] In In 80 Tagen um die Welt, einer amerikanischen Produktion für den Überseemarkt von Scarpa und Dick Kinney, treten die beiden Milliardäre in einem Wettlauf frei nach Motiven des gleichnamigen Romans von Jules Verne gegeneinander an. Dieses Motiv des Wettrennens der beiden um den Erdball wurde auch später gern von einigen Autoren aufgegriffen. Es folgten weitere Geschichten italienischer Produktion mit Wettkämpfen zwischen Klever und Dagobert, etwa um einen Berg mit Gold- und Diamantenvorkommen (Der gespaltene Berg, LTB 104) oder einen besonders begehrten Wal (Der Tüpfelwal, LTB 103), bei denen meistens Dagobert die Nase vorne hatte. Diese Geschichten etablierten endgültig Klever als Dagoberts wichtigsten wirtschaftlichen Konkurrenten in Italien, machten ihn zu einem wichtigen Bestandteil der höheren Entenhausener Gesellschaft und zeigten auch bereits den Milliardärsklub, bzw. dessen Vorläufer, als Austragungsort der erbitterten Rivalität zwischen den beiden Superreichen.

Erst Ende 1967, als die Figur in den italienischen Comics bereits fest etabliert war, nahm sich Guido Martina ihrer an. In dessen erster Klever-Geschichte Onkel Dagobert und der Haushaltroboter Heinzel, gezeichnet von Giuseppe Perego, bekommt man einen Einblick in die opulente Villa des Emporkömmlings, die mit allerlei protzigem Prunk angefüllt ist und hier, zur Freude des Lesers, von einem unberechenbaren Roboter demoliert wird. Mit Tückische Tauschgeschäfte (LTB 26) folgte nur zwei Monate darauf die zweite Klever-Geschichte aus der Feder Martinas. In der dritten Geschichte von Martina mit der Figur verspeist Klever am Ende erstmals seinen Hut (Ein untrüglicher Riecher, LTB 30), nachdem Dagobert mal wieder die Nase vorne hatte und ihm ein Sumpfland mit wertvollem Methan für verhältnismäßig wenig Geld abgekauft hatte. Damit hatte Martina Klaas Klever sein wichtigstes Markenzeichen verpasst, von da an sollte er in fast jedem seiner zahlreichen Auftritte am Ende die Melone essen müssen. Der Einfall rührte von der englischen und italienischen Redewendung „I'll eat my hat if...“, bzw. „Mi mangio il cappello se...“ (auf Deutsch äquivalent wäre „Ich fresse einen Besen, wenn...“), mit dem unmögliche Ereignisse kommentiert werden.[6][7] Eine Rolle könnte ebenso gespielt haben, dass bereits in der Barks-Geschichte Der reichste Mann der Welt ein Hut verspeist wird, allerdings handelt es sich dort um Dagoberts Zylinder, den Moneysac am Ende isst.[8]

In der Folgezeit schrieb Martina etliche der besten Geschichten mit Klever. Nebst dem Essen des Hutes traten ständige kürperliche Auseinandersetzungen, Kabbeleien und Schlägereien zwischen den beiden Milliardären als wichtiges Markenzeichen der Geschichten mit Klever hinzu. Auch verbal nahmen diese Auseinandersetzungen an Schärfe zu; ab Das Wikingerschiff (LTB 37) spielte Dagobert gerne auf das jüngere Alter seines Herausforderers an.[7] Während Klever und Dagobert bei Martina beide schmutzigen Tricks nicht abhold waren, zeigte sich in seinen Geschichten recht bald, dass Klever die übleren Methoden verwendete, kaum ein Gewissen zeigte und auch kriminelle Machenschaften verfolgte, um sein Ziel zu erreichen und Dagobert zu schlagen. Besonders in den Phantomias-Geschichten Martinas erwies sich Klever dann als absoluter Bösewicht und Gegenspieler Dagoberts und Phantomias', der mit den Panzerknackern zusammenarbeitete, um seinde Ziele zu erreichen und auch mal Dagobert entführen ließ, um diesen vor wichtigen geschäftlichen Entscheidungen aus dem Weg zu räumen (Entführt, LTB 125). Zwar waren Anhaltspunkte in diese Richtung bereits in früheren Geschichten vorhanden gewesen, aber Martina festigte stark die Persönlichkeit, die Handlungsweisen und das Bild von Klever, das folgend die italienischen Comics mit der Figur stark prägen sollte. Da die Prägung der Figur durch Martina so stark war, wurde Klever später bisweilen als Erfindung Martinas aufgefasst. Sogar Mario Gentilini hielt Martina für den Vater der Figur.[9]

Martina war zudem einer der ersten, der Klever einen skrupellosen Helfershelfer an die Seite stellte; ein solcher ist bereits in Ein untrüglicher Riecher zu sehen. In den 1970ern entwickelte sich daraus langsam die Figur Anwantzer, wobei längere Zeit weder optische Gestaltung noch Name feststanden. Auf Italienisch kursierten Namensformen wie Losky oder Pesky, bis sich endgültig Lusky durchsetzte, auf Deutsch war noch deutlich länger Müller oder Schmidt zu lesen. Optisch waren Massimo De Vita und Giorgio Cavazzano maßgeblich an der Entwicklung einer standardisierten Darstellungsweise Anwantzers beteiligt, die seine schwarzen Haare und dann – vornehmlich Cavazzano – seine Haartolle definierten. Die Einführung Anwantzers brachte wiederum Klever mehr Möglichkeiten zur Interaktion und gab ihm einen Vertrauten und später auch Freund an die Seite.

Seltenes Bild der Eintracht (© Egmont Ehapa)

Bei aller Dominanz der Wirtschafts-Konkurrenz-Geschichten zwischen Dagobert und Klever dürfen jene wenigen Geschichten nicht außer Acht gelassen werden, die dieses starre Schema aufweichen und von denen einige bereits in den 1970ern erschienen. In Vollkommen falsch gepolt von Guido Martina und Giorgio Cavazzano sorgt eine Erfindung Daniel Düsentriebs dafür, dass sich alle Entenhausener, darunter auch die beiden Milliardäre, plötzlich gerne haben. Bemerkenswert ist zudem die Geschichte Wettstreit der Millardäre von Carlo D'Alba und Massimo De Vita: Um festzustellen, wer von beiden der Reichere ist, sollen die Widersacher Duck und Klever, durch einen Düsentrieb'schen Vergessens-Trank vorübergehend ihrer Erinnerung beraubt, wieder bei Null anfangen, um nach 100 Tagen ihr in diesem Zeitraum gemachtes Kapital vorzuweisen. Der Gedächtnisschwund führt dazu, dass die beiden Erzrivalen eine Zeitlang die besten Freunde sind, die in trauter Eintracht und in Nullkommanichts ein gemeinsames Geschäftsimperium aus dem Boden stampfen. Die alte Feindschaft bricht dann durch eine lächerliche Kleinigkeit bei dessen Namensgebung wieder aus: Duck und Klever AG oder Klever und Duck AG?

Neuere Entwicklungen

In Alle gegen einen zeigt sich Klevers Gewissen, als er Dagobert tot glaubt – wahrlich spät, doch trotzdem ein Zeichen für Menschlichkeit, im Gegensatz zu Moneysac, der sich in der Geschichte über Dagoberts Absturz nur freuen kann (© Egmont Ehapa)

Unter den neueren italienischen Geschichten mit Klever ist in erster Linie das bedeutende Monumentalwerk Alle gegen einen von Francesco Artibani und Alessandro Perina zu nennen. Hier verbündet sich Klever mit seinen Co-Rivalen Mac Moneysac, Gundel Gaukeley und den Panzerknackern, um Dagobert endlich zu besiegen – was schließlich gelingt. Scheint er anfangs noch zusammen mit Moneysac der Strippenzieher und Gewinner zu sein, kommt im Laufe der Geschichte seine wahre Persönlichkeit ans Licht. So plagt ihn sein Gewissen, vor allem als Dagobert zwischenzeitlich tot geglaubt wird, und bringt ihn regelrecht zu Verzweiflung – ganz im Gegensatz zu Mac Moneysac. Die Geschichte stellt also den Kontrast zwischen den beiden Figuren dar: Während Moneysac wahrlich skrupel- und gefühllos ist, ist Klever auch nur ein Mensch, der eigentlich niemandem wirklich schaden will, sondern nur wegen seiner dauernden Niederlagen auch mal gewinnen will.

Einen ähnlich introspektiven Ansatz verfolgt die Geschichte Die Ballade von Klaas K. Klever (LTB 562) von Marco Nucci und Giorgio Cavazzano aus dem Jahre 2021, in der Klevers tiefe Depressionen und sein Drang, einmal im Leben einen beachtlichen Erfolg zu erzielen und die ruhmreiche Familientradition fortzuführen, thematisiert werden. Mit Biografie eines ewigen Zweiten (LTB 583) schufen Giorgio Fontana und Giorgio Cavazzano Ende 2023 eine weitere Rückblende-Geschichte aus dem Leben des jungen Klaas Klever, in der auch Klaas strenge Mutter Kassandra erstmals gezeigt wird. Klevers deutlich introvertiertere, passivere und leidendere Persönlichkeit, wie sie diese Geschichten zeichnen, findet sich auch noch in anderen neueren, bislang auf Deutsch unveröffentlichten italienischen Geschichten, etwa in Amelia e la Numero Uno del Numero Due.[10]

Klaas Klever in den USA und bei Egmont

George Sherman, Leiter des Publication Departments der Disney Studios, war vom Erfolg Klevers in Italien beeindruckt und wollte Dagobert einen wiederkehrenden Gegenspieler geben. Infolgedessen entstanden ab 1964/65 zahlreiche S-coded-Geschichten für die Disney Studios mit Klever in wichtiger Rolle. Dafür gewann Sherman unter anderen Dick Kinney, Kay Wright und Jack Bradbury. Bradbury war es, der letztendlich das Design Klevers festlegte, indem er die in Italien hinzugefügten abstehenden Haare und die Melone beibehielt, aber die gelblichen Haare am Kopf Klevers entfernte.[11]

Bei Egmont wiederum trat Klever, nach einem kurzen Intermezzo 1974 in Torten-Werbung (Kenner/Vicar), seit 1983 kontinuierlich auf, erfreute sich aber längst nicht so großer Beliebtheit wie Mac Moneysac. Generell findet sich Klever fast nur in den dreireihigen Egmont-Geschichten, wo er wohl aus Kontinuitätsgründen zu den italienischen Geschichten gegenüber Moneysac bevorzugt wird. Dementsprechend füllen Egmont-Produktionen mit Klever hauptsächlich das LTB, während er im Micky Maus Magazin ein seltener Gast bleibt.

Unter den dreireihigen Ehapa-Geschichten ist Der doppelschneidige Runkelrübenschäler (LTB 210) hervorzuheben. Hier treiben die beiden erbitterten Konkurrenten ihren Wirtschaftskampf entegen der Empfehlungen ihrer Berater so weit auf die Spitze, dass sie sich binnen einer Woche gegenseitig ihre Finanzimperien „Duck'scher Multi-Konzern“ und „Klever International“ aufkaufen, sich damit das komplette Vermögen des anderen aneignen und den jeweilligen Rivalen vor die Tür setzen, um die Plätze zu tauschen. Am Ende muss der Wurf von Onkel Dagoberts Glückszehner entscheiden, wer von beiden der Reichere ist und die Großunternehmer tauschen ihr Vermögen zurück.

Vorgeschichte

Einige Autoren haben sich bereits über die Biographie Klaas Klevers und das erste Zusammentreffen zwischen ihm und Dagobert Duck Gedanken gemacht.

Version von Rosa, Nucci und Fontana

Der junge Klaas in „Der Bezwinger des Kupferbergs“, Don Rosa (© Egmont Ehapa)

Eine breit rezipierte Version der Biographie Klevers wurde von Don Rosa entwickelt. Dieser beschreibt das erste Zusammentreffen zwischen Klaas Klever und seinem späteren, reiferen Dauerrivalen Dagobert in dem SLSM-Kapitel Der Kupferkönig, in der auch Klevers Eltern auftauchen. Laut Rosa hat Klaas Klever, der in der Story als dünkelhafter, verwöhnter Rotzbengel dargestellt wird, sein ganzes Vermögen lediglich geerbt. Um die Schande komplett zu machen, bringt sein Vater Kuno Klever dem jungen Dagobert bei, wie man fachmännisch nach Bodenschätzen gräbt. Kuno Klever tritt bei Rosa weiters in der Geschichte Das Geheimnis des Glückszehners auf, die allerdings vor Klaas Klevers Geburt spielt.

Die bei Rosa angelegte Biographie wurde schließlich von den italienischen Autoren Marco Nucci und Giorgio Fontana aufgegriffen und weiter ausgestaltet. In Die Ballade von Klaas K. Klever werden Klevers Vorfahren Koenraad G. Klever, genannt „Hebab“, Korbinian H. Klever und Kunz I. Klever eingeführt, die alle auf ihrem Gebiet erfolgreich waren, sowie die Familientradition erörtert, dass der zweite Vorname der Klevers jeweils auf den Namen der Mutter zurückzuführen ist. Diese Tradition sowie der Mittelname Klaas Klevers, Kassandra, der hier erstmals genannt wird, sind allerdings eine Eigenheit der deutschen Übersetzung (im Englischen wie auch im Italienischen heißt Klever seit Anbeginn John D. Rockerduck).[12] In dieser Geschichte wird Klaas Klever als ein von Geburt an in behütetem Hause aufgewachsener Mensch vorgestellt, der sich mit den hohen Erwartungen seines Vaters Kuno Klever konfrontiert sieht, eines Tages das von Kuno aufgebaute Firmenimperium zu übernehmen und erfolgreich fortzuführen. Zudem fühlt er sich der Familientradition der erfolgreichen Klevers verpflichtet und ist bestrebt, eines Tages der erfolgreichste Geschäftsmann des Jahres zu werden und jene Trophäe zu gewinnen, die nach seinem Vater Kuno benannt wurde.

Die Geschichte Biografie eines ewigen Zweiten (LTB 583) setzt die erzähllinie in Klevers Jugend fort und an dem Punkt an, den Rosa bereits dargestellt hat. Die bestimmende Szene aus Don Rosas Der Bezwinger des Kupferbergs wird in leicht abgewandelter Form zitiert und erneut gezeigt, allerdings aus der Sicht des jungen Klaas Klever, der beobachtet, wie sein Vater Kuno das Gespräch mit dem Schürfer Dagobert sucht. Daraufhin entwickelt Klaas Klever Minderwertigkeitskomplexe, fühlt sich von seinem Vater verraten und glaubt, Dagobert würde ihm seinen Vater Kuno wegnehmen. In Die Ballade von Klaas K. Klever wird zudem gesagt, dass Dagopbert und Kuno auch später noch eine weitreichende Freundschaft miteinander verband, sich gegenseitig besuchten und Klaas Klever daher wiederholt mit seiner persönlichen Nemesis konfrontiert wurde. Mit fortschreitendem Alter ist er bestrebt, in die großen Fußstapfen seines Vaters zu treten und absolviert mehr schlecht als recht ein Wirtschaftsstudium. Um seinen Eltern und einem seiner Kommilitonen, der ihn erneut an die großen Leistungen Dagoberts erinnert, zu zeigen, was in ihm steckt, beschließt er, für eine Eisenbahngesellschaft eine harte körperliche Arbeit aufzunehmen. Er will unter Beweis stellen, dass er ebenso schwer für seinen eigenen Erfolg schuften kann wie der junge Dagobert Duck. Bei der Eisenbahn schließt der die harte Arbeit nicht gewohnte Klever Freundschaften und zeigt seinen Geschäftsgeist, indem er ein gewinnbringendes Unternehmen mit der Verpflegung der Arbeiter aufbaut. Als er dies jedoch seinem Kommilitonen erzählt, ist dieser von den Erfolgen nicht angetan, sondern empfindet Klever immer noch als einen reichen Nichtsnutz, der mit seinem Idol Dagobert nicht konkurrieren kann. Daraufhin ändert Klever seine Haltung vom Menschenfreund zum Ausbeuter und verlegt sich auf schmutzige Tricks und Markenkleidung.

Weitere Versionen

Früh übt sich, wer sich später einmal in den Haaren liegen will (aus Glanz und Gloria derer von Duck, © Egmont Ehapa)

In der Saga Glanz und Gloria derer von Duck von Guido Martina, Romano Scarpa und Giovan Battista Carpi hingegen wird berichtet, dass die beiden Erzrivalen zur selben Zeit, während des Goldrauschs in Alaska, das Licht der Welt erblickten: Dagobert als Sohn von Douglas und Gila Duck (letztere vermutlich geborene Gans) und Klaas als Sohn von Clemens Clever und einer Krankenschwester, die dieser bei einem aus einem Zusammenstoß mit Douglas resultierenden Krankenhausaufenthalt kennenlernte. Wie die Väter stritten und prügelten sich die Söhne, d. h. Klaas und Dagobert, bereits im Säuglingsalter.

Eine dritte Variante über das erste Zusammentreffen bietet die Geschichte Rivalen der Liebe (LTB 165) von Bruno Sarda und Valerio Held. Hier wird gezeigt, wie sich die beiden künftigen Widersacher als Kaufleute in Nugget City, einer Goldgräberstadt in den Blauen Bergen, kennengelernt hatten – die Rivalität entzündete sich daran, dass beide derselben Dame den Hof machten.

In Die Hochzeit des Dagobert Duck (LTB Enten-Edition 2) von Massimo De Vita wiederum erzählt Dagoberts Sekretärin Tick, Trick und Track, dass die Feindschaft zwischen Dagobert und Klaas begann, als ersterer beim Golfspiel verlor und die Hälfte seines Vermögens an Klever abgeben musste. Klever besaß zuvor kein Vermögen und wurde erst durch Dagoberts Hälfte reich.

Eine weitere Variante der „ersten Begegnung“ zwischen Dagobert und Klever findet sich in Ein helles Köpfchen (LTB Enten-Edition 36), wo gezeigt wird, wie sich Dagobert einst auf der Baustelle von Klevers reichem Onkel Korbinian anstellen ließ, um seinen eigenen Geldspeicher bauen zu lassen. Als sich der junge Klaas Klever und der aufstrebende Dagobert zum ersten Mal begegnen, denken beide intuitiv: „Den kann ich nicht leiden!“. Die Geschichte insinuiert zudem, dass Klever durch seinen Onkel Korbinian reich wurde.

Der finnische Künstler Kari Korhonen griff den jungen Klaas Klever in seiner Serie Damals auf und lehnt sich lose an Don Rosa an. In der Darstellung von Korhonen wurde der verwöhnte Bengel Klaas Klever von seinem Vater Kuno Klever vom amerikanischen Montana in die pulsierende Großstadt Entenhausen geschickt, wo Klaas von seinem reichen und gewissenlosen Onkel Knut Klever lernen soll. Obwohl er zu seinem Onkel Knut aufschaut und den Reichtum in vollen Zügen genießt, erkennt er durchaus, dass sein Onkel als Großmagnat mit betrügerischen Mitteln kämpft. Als er Dagobert Duck damit droht, dessen Bank besser an Onkel Knut zu verkaufen, stopft Dagobert den kleineren Klaas kurzerhand kopfüber in eine Mülltonne. Am Ende der Geschichte entwickelt Klaas Klever ebenfalls Rachegefühle und eine tief verwurzelte Abneigung gegenüber Dagobert.

Trivia

  • In der Geschichte Das große Rennen (LTB 500) hat Klever Bluthochdruck und verzichtet dabei, wenn er nach Niederlagen mal wieder seinen Hut verspeist, aufgrund der blutdruckerhöhenden Wirkung von Salz, diesen zu salzen. Dies ist jedoch eine Besonderheit dieser einen Geschichte, schließlich salzt Klever seinen Hut in vielen Geschichten, bevor er diesen verspeist. Oftmals bekommt er auch extra von Anwantzer einen Salzstreuer gereicht.
  • In der Geschichte Der Retter der Weihnacht (LTB Weihnachten 5, S. 217) sieht man (einen Auszug aus) Klevers „Zeugnis der zweiten Grundschulklasse“ mit folgenden Zensuren: Geschichte: 2, Erdkunde: 3, Rechnen: 4 und Zeichnen: 2.
  • In der Geschichte Schlechter Rat kann teuer sein (LTB 206) erklären Klaas Klever und Onkel Dagobert einvernehmlich, dass sie ihre Wortgefechte und kleineren Prügeleien im Milliardärsklub lediglich zum Spaß und zu ihren eigenen Ausdauer vor aller Augen ausfechten. Sie nennen sich sogar Freunde.

Verwandte

  • Vater Kuno Klever (lt. Sein Leben, seine Milliarden), Clemens Klever (lt. Glanz und Gloria derer von Duck)
  • Mutter, deren Name nicht genannt wird (lt. Sein Leben, seine Milliarden), Kassandra Klever (lt. Glanz und Gloria derer von Duck sowie Biografie eines ewigen Zweiten (LTB 583))
  • Onkel Knut Klever (Damals)
  • Onkel Edwart Klever
  • Tante Lisa Klever
  • Mindestens sechs Neffen:
    • Drillinge Kelvin, Klaus-Dieter und Konstantin (siehe DD 295)
    • Pepito und Ricky (in Deutschland noch unbekannt) (S 72142, I TL 2001-3)
    • Ein namentlich unbekannter Neffe (siehe DD 442 & LTB Spezial 92).
  • Nichte Klara Klever (E-Blog)

Klaas Klever in anderen Sprachen

Klaas Klever mit seinem Lieblings- und Erzfeind Dagobert Duck (© Disney)
  • Chinesisch: 对手
  • Dänisch: Andy Anderbilt
  • Englisch: John D. Rockerduck
  • Finnisch: Kroisos Pennonen
  • Französisch: Crésus Flairsou
  • Griechisch: Τζον Ρόμπαξ (Tson Robax)
  • Isländisch: Jói Rokkafellir
  • Italienisch: Rockerduck
  • Niederländisch: Rockerduck, selten: Gijsbert Goochem, Nelis Rookveller, Leopold Kwartjesvinder, Klaas Klever
  • Norwegisch: Rikerud, selten: Jørgen Bols, John D. Grynesen
  • Polnisch: Kwakerfeller
  • Schwedisch: von Pluring, selten: Kvackadodel Anka, morbror Kapunsch, P. Luring, Pontus von Pluring
  • Spanisch: Rockerduck
  • chilenisches Spanisch: Roquepato
  • Brasilianisches Portugiesisch: Patacôncio, früher: Roquepato
  • Hindi: क्लासेवर

Auch im Deutschen hat Klaas Klever, vor allem in den Heftreihen Micky Maus und Die tollsten Geschichten von Donald Duck – Sonderheft, einige weitere Namen:

  • Emil Erpel in „Boat Buster“ / „Das Bootsrennen“
  • Dolfus Duck in „The Battle of the Big Spenders“ / „Der Kampf der Verschwender“
  • Weißerpel in „Winter Resort Sport“ / „Die Skihütte“
  • Oft wurde er aber auch mit Mac Moneysac verwechselt. In der Geschichte Comics „In The Cold“ / „Schatzsuche im Eis“ wird sogar zwischen den Namen Klaas Klever und Moneysac hin- und hergesprungen.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Ballade von Klaas K. Klever, LTB 562
  2. Wolfgang J. Fuchs: Klaas Klever – Dagoberts ewiger Kontrahent. In: Heimliche Helden: Klaas Klever, S. 5.
  3. Wolfgang J. Fuchs: Atomtests und kein Ende. In: Barks Comics & Stories 15, S. 9.
  4. Wolfgang J. Fuchs: Klaas Klever – Dagoberts ewiger Kontrahent. In: Heimliche Helden: Klaas Klever, S. 5–6.
  5. Wolfgang J. Fuchs: Klaas Klever – Dagoberts ewiger Kontrahent. In: Heimliche Helden: Klaas Klever, S. 6.
  6. Erklärung zu „I'll eat my hat if...“ im Cambridge Dictionary
  7. 7,0 7,1 Thread im Papersera-Forum
  8. Thread im Feathery Society Forum
  9. Interview mit Guido Martina in La Stampa 1987, abrufbar unter [1] (Italienisch)
  10. Angabe zum Inhalt von „Amelia e la Numero Uno del Numero Due“ von NRW-Radler im Comicforum
  11. Artikel in der Paperpedia (Italienisch)
  12. Post von NRW-Radler im Comicforum