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Dumbo (1941)

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Originalplakat von der US-Aufführung (© Disney)

Dumbo (ursprünglicher deutscher Name: Dumbo, der fliegende Elefant) ist das vierte offizielle Walt Disney Meisterwerk und feierte am 23. Oktober 1941 in New York seine US-Premiere. In Deutschland wurde der Film aufgrund des Zweiten Weltkrieges jedoch erst am 8. April 1952 in den Kinos gezeigt. Dumbo beruht auf dem gleichnamigen Bilderbuch von Harold Pearl und Helen Aberson Mayer (1907-1999). Letztere hat auch aktiv am Film mitgearbeitet.

Inhalt

US-Cover der DVD (© Disney)

Der Film spielt in Florida, im Jahre 1941. Eines Nachts erhält der sich dort befindende WDP Circus Besuch von den Störchen, die den Zirkustieren ihre Kinder bringen. Beinahe jede Mutter wird beschenkt, nur Mrs. Jumbo, eine Elefantendame, geht zu ihrer eigenen Enttäuschung leer aus.

Doch der Storch hatte sie keinesfalls vergessen. Er verspätete sich lediglich, durch die schwere Last, die er zu tragen hatte. Als er schließlich an seinem Ziel ankam, bemerkte er, dass der gesamte Zirkus bereits weitergezogen war. So landete er zuletzt auf Casey Jr. dem Zirkuszug und überreicht der glücklichen Mrs. Jumbo ihren Jungen, den sie liebevoll Jumbo Jr nennt. Die gesamte Elefantenriege ist stolz darauf, nun einen würdigen Nachfolger zu haben, doch ihr Stolz verwandelt sich recht schnell in Entsetzen, als sie seine riesigen Ohren bemerken. Voller Häme bekommt er von ihnen den Namen „Dumbo“ (vom englischen Wort dumb = dumm) erteilt und wird von ihnen verspottet. Nichtsdestotrotz nimmt ihn seine Mutter in den Schutz.

Doch auch von den Menschen erfährt Dumbo nichts anderes als Hohn. Als Mrs. Jumbo schließlich versucht, ihr Kind von einem frechen Jungen zu schützen, wird sie eingesperrt und Dumbo von ihr getrennt. Nun ist er ganz auf sich allein gestellt, bis er die Bekanntschaft mit einer kleinen Maus, selbst ein Außenseiter, macht, der Timothy genannt wird. Dieser hat die Absicht, Dumbo trotz seiner großen Ohren zum Star zu machen.

Dumbo und Timothy

Als er zufällig mit anhört, wie der Direktor des Zirkus von einer gewaltigen Pyramide aus Elefanten bestehend spricht, kommt ihm ein Einfall. Er bringt den Mann im Schlaf soweit, Dumbo als den Höhepunkt seines Kunststückes einzusetzen. Er soll von einem Sprungbrett auf den Gipfel der gesamten Pyramide springen. Doch der Versuch, Dumbo zu helfen endet in einem Desaster, da der kleine Elefant über seine eigenen Ohren stolpert und das Zirkuszelt zum Einsturz bringt. Zu Strafe macht der Direktor ihn zu einem Clown und bald ist er die Witzfigur der Leute. Seine Nummer schließt auch einen Sprung von einer Plattform mit ein und als die Reaktionen darauf vom Publikum sehr gut sind, beschließen die Clowns ihn das nächste Mal von einer höheren Plattform springen zu lassen.

Nachdem Dumbo seiner Mutter, bei der er Trost sucht einen Besuch abgestattet hat, trinken er und Timothy einen Schluck Wasser aus dem Eimer vor dem Zelt der Clowns. Was sie nicht wissen, ist das kurz zuvor eine Flasche Alkohol ins Wasser gefallen ist und gleich darauf sind die beiden Freunde betrunken. In ihrem Rausch sehen sie Halluzinationen von singenden und tanzenden Elefanten, die dazu noch allesamt rosa sind.

Als sie am nächsten Morgen von amüsierten schwarzen Krähen aufgeweckt, bemerken sie erstaunt, dass sie sich weit weg vom Zirkus in einer Baumkrone befinden. Nach einigem Nachdenken kommt Timothy die Idee, dass Dumbo mithilfe seiner Ohren auf den Baum hinauf geflogen sei, was von den Krähen mit Gelächter quittiert wird. Dennoch beschlossen diese schlussendlich, den Beiden zu helfen. Sie geben Timothy eine „magische Feder“, die Dumbo beim fliegen helfen soll. Tatsächlich schafft es dieser mithilfe seiner Ohren durch die Lüfte zu fliegen.

Als er am darauf folgenden Abend von der hohen Plattform springen soll, verliert er mitten im Sturz seine magische Feder. Voller Panik erklärt Timothy Dumbo, dass die magische Feder nur ein Trick war und er auch so fliegen kann. Tatsächlich schafft er es ihn letzter Sekunde seine Ohren zu öffnen und sich, zum Erstaunen aller, in die Lüfte zu erheben. Dumbo ist nun der Star des gesamten Zirkus und eine internationale Berühmtheit. Nun kann er endlich mit seiner wieder freigelassener Mutter in Frieden leben.

Produktionsgeschichte

Ursprünglich hatte Walt Disney niemals geplant, Dumbo zu drehen. Doch als die Studios aufgrund der finanziellen Fiaskos von Pinocchio und Fantasia am Rand des Ruines standen, musste Abhilfe geschaffen werden. Dennoch stand Disney dieser Idee lange Zeit ablehnend gegenüber, bis die Storyschreiber Joe Grant und Dick Huemer zu einem Trick griffen. Sie ließen mehrere Tage lang jeden Morgen einen Teil des Manuskriptes auf Disneys Schreibtisch liegen, bis dieser an einem Tag aus seinem Büro gestürmt sein soll und geschrieen habe: „This is great! What happens next?“ Der Realisierung von Dumbo stand nun nichts mehr im Wege.

Dumbo und seine Mutter (© Disney)

Wegen des starken Geldmangels mussten die Kosten allerdings sehr niedrig gehalten werden. Aus diesem Grund verzichteten die Zeichner zum ersten Mal bei einem Walt Disney Meisterwerk auf den Einsatz der Multiplane-Kamera. Außerdem wurden mit Wasserfarben gemalte Hintergründe genutzt, eine Technik, die ansonsten nur bei Schneewittchen vorkam, bis sie in Fantasia 2000 wieder Verwendung fand. Die Hintergründe waren wesentlich weniger detailliert als früher und die Charaktere bewusst sehr simpel gehalten. Das ganze Projekt wurde im knappen Zeitraum von rund einem Jahr fertig gestellt. Erstaunlich, besonders wenn man bedenkt, dass 1941 ein Streik in den Disney Studios eintrat.

Das einfache Rezept ging auf, der Film verschlang nur 813'000 Dollar und wurde somit zum billigst produzierten Meisterwerk in der Geschichte Disneys. Trotz der damals harten Zeiten wurde der Film ein großer Erfolg. Er spielte 2.5 Millionen ein, mehr als Pinocchio und Fantasia zusammen und ist somit nebst Schneewittchen der einzige pre 43-Film, der seine Ausgaben wieder hereinholte. Die Leute waren fasziniert und begeistert von dem Film, viele Kritiker bezeichneten ihn als Disneys beste Leistung, laut einigen Mitarbeitern sogar er selber.

Szene aus Dumbo (© Disney)

Der Song „Baby Mine“ war nominiert für den Academy Award für den besten Song 1941 und der Film selbst gewann 1942 den Oscar für die beste Musik sowie 1947 den „Best Animation Design“ beim Cannes Filmfestival.

Selbst nach dem Zweiten Weltkrieg konnte man Dumbo noch zu den erfolgreichsten Produktionen des Studios zählen. Als besondere Ehrung wurde der Film 1949 in den USA nochmals neu aufgeführt, was den Auftakt zu mehreren Neuaufführungen in den Jahren 1959, 1972 und 1976 bildete. Er war ebenfalls eines der ersten Meisterwerke, die im Fernsehen gezeigt wurden und bildete im Jahre 1981 den Auftakt zu den amerikanischen Videoveröffentlichungen der Disneyfilme. Am 24. Februar, 1999 wurde der begehrte Film dann bei uns auch auf DVD zugänglich gemacht und nur zwei Jahre später in die Special Collection aufgenommen.

Stab und weitere Filmangaben

Synchronisation

Datei:Jim Crow Dumbo.jpg
Jim Krähe (© Disney)

Nur wenige Leute wissen, dass Dumbo, wie auch viele weitere Disneyfilme, eine Neusynchronisation erhielt. Während jedoch bei vielen anderen Meisterwerken noch die Namen der alten Sprecher bekannt sind, so gibt es hier nur eine vollständige Aufzählung der Sprecher aus dem Jahr 1973. Bisher konnten nur drei Stimmen der alten Synchronisation einwandfrei identifiziert werden: Hugo Schrader (als Timothy Q. Mouse), Clemens Hasse (als Storch) sowie Anneliese Würtz (als Elefant Giggles).

Amerikanische Synchronsprecher

Deutsche Synchronsprecher (2.Synchronfassung)

Der Titel in verschiedenen Sprachen

  • Chinesisch: 小飛象 (bedeutet in etwa: Kleiner, fliegender Elefant)
  • Dänisch: Dumbo, den Flyvende Elefant
  • Niederländisch: Dombo
  • Finnisch: Dumbo - Lentävä Elefantti
  • Französisch: Dumbo, l'Éléphant Volant
  • Griechisch: Ντάμπο το ελεφαντάκι
  • Italienisch: Dumbo, l'Elefante Volante
  • Japanisch: ダンボ (Danbo)
  • Norwegisch: Dumbo, den Flyvende Elefanten
  • Polnisch: Dumbo
  • Portugiesisch: Dumbo, o Elefante Volante
  • Russisch: Дамбо
  • Serbisch: Dаmbo
  • Spanisch: Dumbo, el Elefantito Volador
  • Schwedisch: Dumbo (neu aufgeführt als Dumbo - den flygande elefanten)

(Die meisten dieser Namen wurden in der Zwischenzeit einfach durch Dumbo ersetzt.)

Weitere Informationen

  • Die Casey Jr. Attraktion aus dem Disneyland Anaheim ... (© Disney)
    Dumbo ist mit seiner Laufzeit von 61 Minuten das kürzeste abendfüllende Walt Disney Meisterwerk und einer der kürzesten Filme überhaupt.
  • Einige der Leute, die 1941 gestreikt hatten wurden in diesem Film als Clowns karikiert, die den Direktor um „mehr Gage“ bitten (was eine der damaligen Forderungen war).
  • Die Einfachheit und der Charme des Films haben ihm zum Favoriten von vielen Disneyfans gemacht, darunter auch Steven Spielberg und Disneyexperte Leonard Maltin.
  • Als Timothy versucht, Dumbo aufzuheitern sagt er ihm: „Ich kenne viele Leute, die mit solchen Ohren sehr berühmt geworden sind“. Diese Anspielung bezieht sich auf Walt Disney selbst, der ebenfalls große Ohren besaß. Manche Leute verstehen dies auch als Anspielung auf Clark Gable, der diese Eigenschaft mit Disney teilt.
  • Der Name des Zirkus (der zu Beginn auf einem Schild zu sehen ist) lautet WDP Circus, was als Anspielung auf die Walt Disney Productions zu verstehen ist.
  • ... sowie das Dumbo-Karusell aus dem Disneyland Paris (© Disney)
    Dumbo kommt auch im Spiel Kingdom Hearts vor, wo man auf ihm fliegen kann, während er Wasser auf die Feinde spritzt.
  • Die Szene in der Dumbo gebadet wird, gehört zu den Erinnerungswürdigsten des ganzen Filmes. Um das Ganze möglichst realistisch zu gestalten holte sich Zeichner Bill Tytla Inspiration bei seinem eigenen 2jährigen Sohn, Peter. Als man ihn gefragt habe, wieso er seinen Sohn als Vorbild nehme, soll er gesagt haben: „I don't know a damn thing about elephants“ (Ich weiß nichts über Elefanten).
  • Der ganze Film kommt ohne eigentliche Bösewichte aus.
  • Die menschlichen Charaktere in diesem Film treten nur spärlich auf. Einige Arbeiter werden nur als Schatten gesehen und die Clowns sind, abgesehen von ihren Auftritten in der Manege, nur Silhouetten.
  • Dumbo taucht auch in weiteren Meisterwerken auf. Bei Basil, der große Mäusedetektiv gibt es eine Dumbo-Figur im Geschäft des Spielzeugmachers und bei Lilo & Stitch besitzt Lilo einen Plüschdumbo.
  • Dumbo gab es auch in Comicform. Er kam in der „Mickyvision 26“ und in „Die schönsten Disney-Geschichten 1“ vor.
  • Obwohl der Film nach wie vor als Meisterwerk gilt, ist sein Ruf nie ganz unumstritten gewesen. Die Krähen sollen angeblich rassistische Stereotypen darstellen und aufgrund der „Rosa Elefanten“-Szene wurde der Vorwurf laut, die Disneyzeichner würden halluzinogene Stoffe konsumieren.
  • Der Film Dumbo ist zweimal im originalen Disneyland in Anaheim vertreten. Zum einen durch das dort sehr populäre Dumbo-Karussell, zum anderen durch die Attraktion Casey Jr., eine ruhige Zugfahrt.
  • Laut einem unbestätigtem Gerücht soll die deutsche Fassung um 4 Sekunden kürzer sein als die amerikanische. Die angeblich der Schere zum Opfer gefallene Einstellung befände sich in der Szene mit dem einstürzenden Zirkuszelt. Als dort der Elefantenturm in der Manege einstürzt, fehle eine Einstellung, in der eine Elefantenkuh mit dem Rüssel voraus auf dem Boden landet, das Gesicht verzerrt und ihr Tränen aus den Augen kullern. Dieses Gerücht darf jedoch stark angezweifelt werden, da niemand in den USA besagte Szene kennt.
  • Eine ursprünglich für den Film gedachte aber niemals verwendete Szene ist in dem Film Der Drache wider Willen zu sehen.
  • Dumbo ist der einzige Hauptcharakter eines Walt Disney Meisterwerkes, der kein Wort spricht. Auch seine Mutter Mrs. Jumbo spricht nur um ihrem Sohn einen Namen zu geben.
  • Im Dezember des Jahres 1941 wollte die Times Dumbo auf ihr Cover setzen um seinen Erfolg zu zeigen, doch aufgrund des Angriffes der Japaner auf Pearl Harbor wurde diese Idee fallen gelassen.
  • Wenn Timothy Maus auf Dumbos treppenförmig gestaltete Blase hinunterrutscht entspricht sein Gelächter dem von Micky Maus.
  • Der damalige Verleiher von Walt Disney, RKO Radio Pictures, hatte Zweifel darüber, den lediglich 61 Minuten langen Film in die A-Kategorie aufzunehmen. Sie drängten Disney dazu, den Film entweder zu verlängern oder ihn als Film der B-Klasse zu präsentieren, doch dieser wollte keine der beiden Alternativen und so wurde Dumbo schlussendlich doch als Film der A-Klasse beworben.
  • Dieser Film markierte die erste Arbeit von Sterling Holloway (zu hören als Storch) und Verna Felton (als Elefant Matriach). Beide sprachen in den nächsten 35 Jahren regelmäßig verschiedene Rollen bei Disney.
  • Basierend auf dem Film entstand zwischen 1985 und 1995 eine TV-Show mit Namen Dumbo's Circus, die im Disney Channel ausgestrahlt wurde. Insgesamt wurden 120 Folgen gedreht, was mehr ist als bei jeder anderen TV-Show von Disney. Ein dabei oft verwendeter Wagen kann heute in den Disney MGM-Studios in Florida begutachtet werden.
  • Der Zirkus-Zug in dem Film Das große Krabbeln heißt genau wie hier Casey Jr.
Offizielle Walt Disney Meisterwerke

Schneewittchen und die sieben Zwerge (1937) • Pinocchio (1940) • Fantasia (1940) • Dumbo (1941) • Bambi (1942) • Saludos Amigos (1942) • Drei Caballeros (1944) • Make Mine Music (1946) • Fröhlich, Frei, Spaß dabei (1947) • Musik, Tanz und Rhytmus (1948) • Die Abenteuer von Ichabod und Taddäus Kröte (1949) • Cinderella (1950) • Alice im Wunderland (1951) • Peter Pan (1953) • Susi und Strolch (1955) • Dornröschen (1959) • 101 Dalmatiner (1961) • Die Hexe und der Zauberer (1963) • Das Dschungelbuch (1967) • Aristocats (1970) • Robin Hood (1973) • Die vielen Abenteuer von Winnie Puuh (1977) • Bernard und Bianca (1977) • Cap und Capper (1981) • Taran und der Zauberkessel (1985) • Basil, der große Mäusedetektiv (1986) • Oliver & Co (1988) • Arielle, die Meerjungfrau (1989) • Bernard und Bianca im Känguruland (1990) • Die Schöne und das Biest (1991) • Aladdin (1992) • Der König der Löwen (1994) • Pocahontas (1995) • Der Glöckner von Notre Dame (1996) • Hercules (1997) • Mulan (1998) • Tarzan (1999) • Fantasia 2000 (1999) • Dinosaurier (2000) • Ein Königreich für ein Lama (2000) • Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt (2001) • Lilo & Stitch (2002) • Der Schatzplanet (2002) • Bärenbrüder (2003) • Die Kühe sind los (2004) • Himmel und Huhn (2005) • Triff die Robinsons (2007) • Bolt – Ein Hund für alle Fälle (2008)  Küss den Frosch (2009)  Rapunzel – Neu verföhnt (2010) • Winnie Puuh (2011) • Ralph reichts (2012) • Die Eiskönigin – Völlig unverfroren (2013) • Baymax – Riesiges Robowabohu (2014) • Zoomania (2016) • Vaiana (2016) • Chaos im Netz (2018) • Die Eiskönigin II (2019) • Raya und der letzte Drache (2021) • Encanto (2021) • Strange World (2022)  Wish (2023)