Tick, Trick und Track

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Die Drillinge Tick, Trick und Track (engl. orig. Huey, Dewey, and Louie) sind die Neffen Donald Ducks und leben bei ihrem Onkel in Entenhausen. Die drei sind Pfadfinder beim Fähnlein Fieselschweif und haben stets das Schlaue Buch bei sich, welches die Antworten zu fast allen gestellten und ungestellten Fragen enthält. Allerdings können sie auch sehr frech und unartig werden, sodass sie ihren Onkel oft zur Weißglut bringen. Charakterlich und äußerlich sind sie so gut wie identisch, die drei sind nur anhand ihrer verschiedenfarbigen Mützen zu unterscheiden. Offiziell trägt Tick eine rote, Trick eine blaue und Track eine grüne Kappe.

Farbe der Kappen

Wenn sie nicht gerade ihre Fieselschweif-Mützen tragen, sind die drei anhand der Farbe ihrer Kappen zu unterscheiden. Offiziell trägt Tick eine rote, Trick eine blaue und Track eine grüne Kappe. Allerdings war das nicht immer so: In den ersten Cartoons mit den Drillingen waren die Farben immer unterschiedlich und auch in den Comics achtete man nicht auf Einheitlichkeit. Erst in der TV-Serie DuckTales wurde das einheitliche Farbschema eingeführt. Und noch heute finden sich oft Fehler bei der Kolorierung der drei Neffen. Außerdem ein Neffe mit gelber Mütze gezeigt, manchmal bekommen sogar alle drei gelbe Kappen. Dabei handelt es sich jedoch meistens um Fehler der Koloristen.

Entstehungsgeschichte

Schon vor der Uraufführung des Kurzfilms Kurzbesuch bei Onkel Donald (Donald's Nephews) gaben Tick, Trick und Track ihr Debüt auf der Silly-Symphony-Sonntagsseite von Ted Osborne und Al Taliaferro vom 17. Oktober 1937. Hier wurden sie von Donalds Cousine Della zu ihrem Onkel geschickt, nachdem ein Knallfrosch unter dem Stuhl ihres Vaters diesen ins Krankenhaus gebracht hatte. Ein halbes Jahr später folgte der Cartoon, in dem sie von Donalds Schwester Dumbella geschickt wurden. Insgesamt wirkten sie in 25 Kurzfilmen mit.

Al Taliaferro hatte bereits als Tuscher an der Gottfredson-Geschichte Mickey's Nephews mitgearbeitet, in der Mack und Muck (im Original Morty and Ferdy) auftauchen und Mickys Haus auf den Kopf stellen. Dies inspirierte ihn möglicherweise zur Entwicklung von Tick, Trick und Track. Donald sollte damit einen Neffen mehr haben als Micky. Gottfredson hingegen erinnerte sich, dass Taliaferro die drei identischen Neffen in Happy Hooligan von Frederick Burr Opper nachahmte.[1] Taliaferro verkaufte die Idee ans Studio, wo Carl Barks und Harry Reeves anschließend den Cartoon entwarfen – angeblich ohne weiter von Taliaferros Gestaltung der Drillinge informiert gewesen zu sein.[2][3] Die Namen für die Drillinge erfand Dana Coty, der die sehr ähnlich klingenden englischen Namen von den Politikern Huey Long und Thomas Dewey, sowie dem Disney-Mitarbeiter Louis Schmitt entlehnte.[1]

Biographie

Die Neffen, bevor sie zum Fähnlein Fieselschweif kamen (Reif fürs Fähnlein Fieselschweif, © Egmont Ehapa)

Laut Don Rosa wurden die drei Neffen 1940 geboren, was allerdings unwahrscheinlich erscheint, da die Drillinge bereits 1937 in Film und Comic auftauchen und auch Barks sie bereits 1942 in Piratengold einsetzte. Erst einmal leben sie bei ihrer Mutter Della und bei ihrem Vater. Doch mit ihren Streichen machen sie ihren Eltern das Leben zur Hölle. Irgendwann reißt dann der Geduldsfaden: Als der Vater im Krankenhaus landet, werden die drei zu Dellas Bruder Donald gebracht. Der nimmt sie tatsächlich bei ihm auf. Anfangs behandeln die drei ihren Onkel genauso wie ihre Eltern und Donald wird auf die harte Probe gestellt. Doch dann bekommt der einen genialen Einfall: Er bringt die drei zum Fähnlein Fieselschweif. Nach anfänglichen Schwierigkeiten werden sie aufgenommen. Und nun beginnt die Wandlung: Unter dem Einfluss der Pfadfinder werden die drei zu vorbildlichen, hilfsbereiten Kindern.

Entwicklung der Charaktere in den Comics

In den Comic-Strips

Wie bereits erwähnt, verwendeten Osborne und Taliaferro die drei Neffen bald nah ihrem Erstauftritt erneut, denn auch wenn Donald es kurzfristig schaffte, sie wieder loszuwerden, tauchten sie schon im folgenden Jahr wieder in den Comic-Strips auf und wurden bald zum Standardpersonal der Gagseiten, in denen sie als wahre Landplagen ihren Onkel zur Verzweiflung trieben. Donald, der sich bis dahin eher kindisch und aufmüpfig benommen hatte, schlüpfte erstmals in die Rolle eines Erwachsenen und Erziehungsberechtigten, der sich aber nur selten gegenüber den Drillingen durchsetzen konnte.

Tick, Trick und Track bei Barks

In den frühen Comics von Barks behielten die Neffen ihre aufmüpfige Seite, auch wenn Barks ihre Streiche bereits etwas abmilderte. In vielen Zehnseitern traten sie als Donalds Gegenspieler in den verschiedensten Situationen auf, etwa beim Skifahren, Schneeburgbauen, Schlittschuhlaufen, Schwimmen oder Drachensteigenlassen. Bekannte Beispiele dafür sind die Geschichten Der Ritter mit der eisernen Hose, Die drei dreckigen Ducks, Gute Vorsätze (1946), Moderne Erziehungsmethoden und diverse Schulschwänz-Eskapaden.

Tick, Trick und Track bei Barks: als hilfreiche Fieselschweiflinge... (© Egmont Ehapa)
... und als rebellische Kinder (© Egmont Ehapa)

Diese Konflikte als Antrieb der Zehnseiter ließen sich jedoch in den Abenteuergeschichten nicht aufrechterhalten, in denen die Familie Duck plötzlich anderen Feinden gegenübergestellt wurde. Gutes Beispiel hierfür ist die Geschichte Der Schlangenring, da Tick in dieser Geschichte in Gefahr gerät und Donald, Trick und Track zusammen nach Ägypten reisen, um ihn zu befreien. In anderen Geschichten war Donald derjenige, der in Schwierigkeiten geriet und von seinen Neffen gerettet werden musste (bestes Beispiel hierfür: Maharadscha für einen Tag). Allmählich entwickelten sie sich zum „Gehirn“ der Familie, wie Barks selbst bemerkte, und zu besonnenen Gegenpolen ihres jähzornigen Onkels. Ihre Überlegenheit konnten sie auch gegenüber ihrem Onkel Dagobert ausspielen, dem sie mit guten Ratschlägen zur Hand gingen.

Im Februar 1951 ließ Barks die drei im Zehnseiter Test am Graupelpaß dann erstmals als Pfadfinder des Fähnlein Fieselschweif auftreten. In dieser Rolle wurden sie endgültig zu verantwortungsvollen und intelligenten Jungs, die sich oftmals als den Erwachsenen überlegen erwiesen. Seither verfügen die Neffen zudem mit ihrem Schlauen Buch über eine nie versiegende Wissensquelle.

Die Umkehrung des Verhältnisses zwischen Erwachsenen und Kindern – Tick, Trick und Track erweisen sich als die „Reiferen“ – traf sich gut mit den Interessen des Hauptpublikums, das zumindest in den Comics eine Umkehrung der Verhältnisse erleben und zum wahren Helden avancieren wollte. „Jedes Kind träumt davon, mehr zu wissen als seine Eltern und sie übervorteilen zu können“, erklärte Barks.[4] Er achtete allerdings darauf, die Verhältnisse nicht festzuschreiben. „Ich begann sie einige Male zu so etwas wie kleine schlaue Jungs zu machen und andere Male zu ungeschickten kleinen Jungs und ich habe immer auf den Überraschungseffekt in jeder Geschichte abgezielt, sodass niemand ein Comicheft nehmen und sagen kann: ‚Die Neffen werden sich so und so verhalten.‘ Sie würden nicht wissen, bis sie die Geschichte gelesen haben, was diese kleinen Jungs genau vorhatten.“[5] So konnte beispielsweise Donald in der Geschichte Familie Duck auf Ferienfahrt seiner Erziehungsrolle gerecht werden und die Neffen vor einem Waldbrand retten, während in anderen Geschichten wiederum er von Tick, Trick und Track aus misslichen Lagen befreit wurde. In Der Bienenkrieg, eine Geschichte, die die Neffen eigentlich als reife Pfadfinder zeigte, ließ Barks sie trotzdem in einem Panel weinend am Boden liegen. Dies machte die Comics, aber auch die Figuren interessanter.

Nach Barks

Da Barks in vielen seiner Geschichten zwei Seiten von Tick, Trick und Track angelegt hatte (einmal als typische wilde Kinder, das andere Mal als eigentliche Erwachsene, die die Unfähigkeit ihrer Onkel ausgleichen), überrascht es wenig, dass beide Seiten rezipiert wurden. Genau wie bei Dagobert Duck lassen sich zwei verschiedene Tendenzen ausmachen.

Bei Guido Martina… (Die Unglücksschule, © Egmont Ehapa)

In italienischen Geschichten, besonders denen von Guido Martina, sind Tick, Trick und Track rebellische Kinder, die einen Dauerkonflikt mit ihrem Onkel auszutragen scheinen. Andererseits verhält sich Donald in diesen Geschichten oft tyrannisch und schikaniert seine Neffen, genau wie er selbst von Dagobert schikaniert wird. Tick, Trick und Track werden gezwungen, einen Großteil des Haushalts zu erledigen und dürfen ihren Onkel bei seinem angeblich wohlverdienten Mittagsschlaf nicht stören. Oft gibt es daher Konflikte, weil die Spiele der Neffen dem Onkel zu laut erscheinen. Tick, Trick und Track dienen in diesen Geschichten meist als Identifikationsfigur für den Leser. Allerdings wird der Konflikt zwischen Donald und seinen Neffen am Ende oft abgeschwächt, anders als die Konfliktlinie Donald–Dagobert, und Donald ist eher dazu bereit, seine Fehler einzugestehen und sich großzügig zu zeigen.

…und bei Don Rosa (Reif fürs Fähnlein Fieselschweif, © Egmont Ehapa)

Auf der anderen Seite stehen die Geschichten Don Rosas, die die Reifheit der Neffen aufgreifen und stark steigern, sodass sie fast ausschließlich als Erwachsene in Miniaturausgabe auftreten. In den Geschichten haben sie etliche Fähigkeiten, die selbst das Können der meisten Erwachsenen, ganz zu schweigen das von Kindern, weit übersteigen. So haben sie, wohl aufgrund ihres ständigen Konsultierens des Schlauen Buchs ein ans Lexikalische grenzende Wissen, können in Die Botschaft der Säulen eine antike Inschrift in kürzester Zeit lesen und übersetzen und in Ein Brief von daheim schwierige mathematische Berechnungen in Sekunden im Kopf durchführen. Diese Charakterisierung kontrastiert besonders zum Rosa'schen Donald, der etwa in Die Botschaft der Säulen oder Auf der Suche nach der verlorenen Bibliothek besonders ungebildet erscheint. Es gibt eine einzige Ausnahme: In Schwänzen will gelernt sein werden die Neffen wieder zu den faulen Schulschwänzern aus den frühen Barks-Geschichten. Wie bereits weiter oben erwähnt, erklärt Rosa diese zwei Charakterebenen durch die Aufnahme der Neffen beim Fähnlein Fieselschweif. Und da bevorzugt er eben die edlen Neffen: „Die Geschichten, mit denen ich aufwuchs, stammten aus der Mitte von Barks' Schaffenszeit. Dort waren Donalds Neffen immer als edle Fieselschweiflinge dargestellt, die erwachsener und verantwortungsvoller agierten als Donald und Dagobert. Daher sehe ich sie nicht als die Streiche spielenden Frechdachse aus Barks' Frühwerk an.“[6] Dennoch sind, wie bereits erwähnt, auch die Neffen in der klassischen Schaffensperiode von Barks nicht so perfekt wie meist bei Rosa.

Beide Tendenzen vereinfachen demnach das komplexe Charakterbild, das Barks in seinen Geschichten entworfen hat, und geben das Überraschungsmoment zugunsten von mehr Stringenz auf, was aber auch eine Verarmung des Comics darstellt. Insbesondere Rosas Darstellung der perfekten Drillinge provoziert entsprechend auch Kritik, die die Kinder als zu vollkommen und wenig naturalistisch auffasst. Neuere Geschichten versuchen daher, sich wieder der Barks'schen Darstellung anzunähern. Die drei bleiben damit Kinder, die auch in heutigen Geschichten noch die Schule schwänzen oder sich an ihrem Onkel rächen, wenn sie dazu provoziert werden. Dies geschieht aktuell vor allen Dingen in den niederländischen Comics von Mau und Bas Heymans.

Erwähnenswert ist noch eine weitere Entwicklung in Geschichten der letzten Jahre. Hier werden die Neffen zum Ebenbild der modernen Jugend. Sie sind sehr engagiert, unter anderem was aktuelle Themen wie Klimawandel und Umweltschutz angeht. Außerdem sind sie mit der modernen Technik vertraut und nutzen Smartphones und Computer (zum Ärger der Erwachsenen manchmal auch im Übermaß). Die Neffen entwickeln sich also mit der aktuellen Jugend, haben die gleichen Probleme und Ziele, und bilden so eine Identifikationsmöglichkeit für junge Leser.

Zumindest bei Don Rosa bestehen Tick, Trick und Track auf ihre Individualität (Zurück ins Land der viereckigen Eier, © Egmont Ehapa)

Dass Tick, Trick und Track sich sehr ähnlich sind, kann keiner bezweifeln. Doch sind sie identisch? In der Regel wird gezeigt, wie die drei wie eine einzige Einheit funktionieren. Sie arbeiten perfekt zusammen und man könnte fast sagen, dass sie alle durch das gleiche Hirn denken. Ein Beispiel dafür ist ihre Angewohnheit, den Satz des anderen fortzuführen. Also kann man sagen, dass sie zumindest in manchen Geschichten auf die gleiche Weise denken. Und auch körperlich sind sie kaum zu unterscheiden. Diese Ähnlichkeit wird zum Beispiel in Ich werd zum Hirsch (Mark und Laura Shaw und Flemming Andersen, LTB 471) auf die Spitze gebracht, wo die drei Körper wechseln und es selber gar nicht bemerken, da es keinen Unterschied macht. Andere Wege geht jedoch zum Beispiel Don Rosa. Er erzählt nicht nur in Scharfblick schützt vor Schaden nicht, dass zum Beispiel Donald die drei problemlos auseinanderhalten kann, sondern zeigt auch, wie empört die Neffen sind wenn jemand meint, sie seien identisch. Diese Frage lässt sich also nicht mit Sicherheit klären: Bei manchen Autoren handelt es sich um die gleiche Person in dreifacher Ausführung und mit exakt gleichen Aussehen und gleicher Denkweise, bei anderen handelt es sich um verschiedene Individuen, die sich zwar äußerlich sehr ähnlich sehen, aber doch auf ihre Verschiedenheit und Individualität bestehen.

Verhältnis der Drillinge zu ihren Onkeln

In The Weighted Crate Mystery von Tony Strobl und Carl Fallberg bringt es Donald mal auf den Punkt. (© Disney)

Während die Drillinge ihrem Onkel Donald in den kurzen Gag-Comics oft Ärger bereiten, stehen sie ihm innerhalb der langen Abenteuer-Comics stets zur Seite, wenn ihm ernsthafte Gefahr droht. Auch wenn er von Dagobert zu rigoros ausgebeutet wird, ergreifen die drei für Donald Partei.

Tick, Trick und Track sind außergewöhnlich abenteuerlustig. Anders als ihr Onkel Donald sind sie meist äußerst erpicht darauf, ihren Großonkel bei dessen Expeditionen zu begleiten. Während Donald von Dagobert oft durch dubiose Versprechungen geködert werden muss oder aufgrund seiner Schulden zum Mitkommen gezwungen ist (oder manchmal einfach gar in Entenhausen bleibt), kommen die Neffen meistens mit großer Freude und Motivation mit auf Weltreise (siehe zum Beispiel Auf der Suche nach der verlorenen Bibliothek). Dennoch feilschen sie für ihren Onkel und sich hin und wieder eine „angemessene“ Entlohnung ihrer Verdienste aus (z. B in 13 Trillionen oder Der Käse von Kirkebö). Oft machen sie sich auch selber auf ins Abenteuer, wie zum Beispiel in der Geschichte Der Kolumbusfalter.

Vor allem in den Geschichten Don Rosas verlagern sich die Sympathien der Neffen in der Regel zu ihrem Onkel Dagobert, während sie Donald oft gleichgültig gegenüberstehen. Beispielsweise münzen sie in Der Jaguargott von Culebra einen geschäftlichen Flop, den Dagobert seiner Schwester zu verdanken hatte, und den Donald kurz zuvor noch triumphierend als Argument für das Standvermögen seiner Mutter gegenüber seinem Onkel werten konnte (den Eintausch eines Berges mit einem Schatztempel im Innern gegen einen Plüschbären), in einen erstklassigen Erfolg für Dagobert um (Theodore „Teddy“ Roosevelts Bär – der erste Teddybär der Welt).

Die dunklen Seiten von Tick, Trick und Track

Mitunter zeigen sich Tick, Trick und Track (je nach Autor) am Ende eines Abenteuers von einer eher selbstsüchtigen Seite, indem sie ihren Onkel Donald auf ihm entstandenem Ärger einfach sitzen lassen, z. B. auf einem Schuldenberg, der durch Sklavenarbeit bei Onkel Dagobert abzutragen ist. Das Ungemach ihres Onkels ringt ihnen allenfalls Moralpredigten oder ein höhnisches Lachen ab, sofern es sie überhaupt näher interessiert, was allgemein in Abenteuer aus Onkel Dagoberts Schatztruhe gut zu beobachten ist. Teilweise versuchen sie die ungerechte Behandlung Donalds durch Dagobert sogar von vornherein zu ignorieren (z. B. in Fünfmal Grand Canyon und zurück, Die Platin-Quelle oder Weißes Gold vom Matterhorn).

Zur Wahrung des Status quo schrecken die drei sogar vor Sabotage oder Verrat nicht zurück. In Hochfliegende Pläne aus LTB 307 z. B. geben sie ihrem Großonkel den entscheidenden Hinweis darauf, wie Donald unter Einsatz von dessen gesamtem Vermögen eine Wette gewinnen will. In Das Talerbäumchen aus LTB 108 kann Donald durch eine Erfindung von Düsentrieb buchstäblich das Geld auf Bäumen wachsen lassen, welches aber von den Kindern mit Hilfe eines Vulkanausbruchs ihrem Großonkel in die Hände getrieben wird, da sie der Ansicht sind, ein geldgieriger Onkel sei genug. Mitunter dienen diese Aktionen dazu, Donald zur Vernunft zu bringen, da er zur Selbstüberschätzung neigt, oft genug geht es den Kindern aber nur darum, am Ende selbst Recht zu behalten oder einfach ihren Spaß oder ihre Ruhe zu haben.

Superhelden

In einigen Geschichten übernehmen die drei Neffen auch eine Superheldenrolle. So schlüpfen sie in die Rolle der Super-Ts (LTB Enten-Edition 12, LTB Spezial 78), in die Rolle der Wachsamen Wächter (LTB 433) und seit neuestem in die Rolle von Herkulon, Sauser und der Denker (LTB 529, LTB 540). Offiziell ist Tick – Herkulon, Trick – Sauser und Track – Denker. Sie haben die Superkräfte: Stärke, Geschwindigkeit und Teleportationsfähigkeit. Daneben sind sie noch in Q-Galaxy Wächter der vier Quadranten unserer Galaxie oder haben noch weitere Alter Egos.

Treck oder der vierte Neffe

Phooey in Der vierte NeffeDisney Hachette Presse)

In einigen Comicpanels taucht ein aus Versehen zu viel gezeichneter „vierter Neffe” auf, den Fans Fooey bzw. Phooey (deutsch: Treck) getauft haben. Dies passierte bereits Barks in der Geschichte Die Gipfelstürmer des Piz Perdü. Diesem vierten Neffen wurde sogar ein eigener Comic gewidmet: Der vierte Neffe von Lars Jensen, Jack Sutter und Tino Santanach Hernandez. Hier heißt der vierte Neffe in der deutschen Übersetzung allerdings Tricky und wird durch einen Blitzschlag und „dupolare Duplolitis“ erklärt. Die Idee des vierten Neffen wurde von dem Autoren Nino Russo in der Geschichte Ein Neffe zu viel wieder aufgegriffen. Hier erfindet Donald einen „perfekten“ Vetter seiner Jungs. Um ihren Onkel zu ärgern, schlüpft daraufhin einer der drei in die Rolle von „Truck“ (s. Bild links). Dieses Spiel treibt Donald an den Rand des Wahnsinns.

Tick Trick und Track im modernen Zeichentrick

In der Zeichnetricserie DuckTales sowie in dessen Nachfolgeserie DuckTales (2017) spielen die Neffen ebenfalls eine große Rolle, indem sie erst mit Dagobert und später auch mit Donald durch die ganze Welt reisen und Abenteuer erleben. Während die drei bei den klassischen DuckTales noch als Einheit fungierten und die gleichen Synchronsprecher hatten, weisen sie bei den neuen DuckTales jedoch unterschiedliche Charaktere auf. Bei Della Ducks Rückkehr erfahren sie, dass sie eigentlich Jet (Tick), Turbo (Trick) und Rebell (Track) heißen hätten sollen. Ebenfalls erfährt man, dass Tricks zweiter Vorname Gustel ist. Jedoch hat Donald diese Anweisung nicht befolgt.

In der Zeichentrickserie Quack Pack sind die drei Neffen nicht mehr Kinder sondern Jugendliche und haben unterschiedliche Charaktere sowie Kleidungsstile.

Trivia

Der Perlsamen (MM 01/1951)
(© Egmont Ehapa)
  • In der ersten Ausgabe des Micky Maus Magazins von 1951 sind in einem Bild die dänischen Namen der Neffen, Rip, Rap und Rup, auf einem Sparschwein zu sehen. Im Sprechblasentext heißen sie hier jedoch bereits Tick, Trick und Track.

Verwandtschaft

  • Tick, Trick und Track sind die Neffen von Donald Duck und die Großneffen von Dagobert Duck.
  • Laut dem Donald-Duck-Zeitungsstrip vom 17.10.1937 sind sie die Kinder von Donalds Cousine Della, beziehungsweise laut dem Cartoon Donald's Nephews (1938) von Donalds Schwester Dumbella. Don Rosa machte für seinen Stammbaum daraus Donalds Schwester Della Duck. Über Tick, Trick und Tracks Vater ist bislang nur soviel bekannt, dass ein Streich der drei, ein Knallfrosch unter seinem Stuhl, ihn einst ins Krankenhaus brachte. Wer tatsächlich Tick, Trick und Tracks Vater ist, ist gänzlich unbekannt.
  • Daisy Duck ist nach Don Rosa die Schwester vom Vater Tick, Trick und Tracks und wäre demnach deren Tante. Tatsächlich wird Daisy in etlichen Comics von Tick, Trick und Track als „Tante Daisy“ angesprochen.
  • Don Rosa sieht in Oma Duck die Urgroßmutter der Drillinge. Andere Quellen behandeln Oma Duck hingegen als ihre Großtante oder Großmutter.
  • Laut Don Rosa sind die drei auch Nachfahren von Emelrich Erpel (Vater von Oma, also Ururgroßvater) und Emil Erpel (Vater von Emelrich, also Urururgroßvater und Gründer der Stadt Entenhausen).

Tick, Trick und Track in anderen Sprachen

  • Arabisch: كركور و فرفور و زرزور (Karkoor, Farfoor und Zarzoor)
  • Chinesisch: 路儿,杜儿 和 辉儿
  • Dänisch: Rip, Rap og Rup
  • Englisch: Huey, Dewey, and Louie
  • Finnisch: Tupu, Hupu ja Lupu
  • Französisch: Riri, Fifi et Loulou
  • Griechisch: Χιούι, Λιούι και Ντιούι (Khiui, Liui und Diui)
  • Indonesisch: Kwik, Kwek dan Kwak
  • Isländisch: Ripp, Rapp og Rupp
  • Italienisch: Qui, Quo, e Qua
  • Japanisch: Hyuui, Dyuui, Ruui.
  • Niederländisch: Kwik, Kwek, en Kwak
  • Norwegisch: Ole, Dole og Doffen
  • Polnisch: Hyzio, Dyzio i Zyzio
  • Portugiesisch: Huguinho, Zezinho e Luizinho
  • Russisch: Билли, Вилли и Дилли (Billy, Villy und Dilly)
  • Schwedisch: Knatte, Fnatte och Tjatte
  • Serbisch: Raja, Gaja i Vlaja
  • Spanisch: Hugo, Paco y Luis / Hugo, Diego y Luis / Juanito, Jorgito y Jaimito
  • Türkisch: Cin, Can ve Cem

(Anmerkung: Die verschiedenen Namen in spanischer Sprache rühren daher, dass die Disney Comics in den Ländern Spanien, Mexiko, Kolumbien und Chile jeweils anders übersetzt werden)

Weblinks

Literatur

Geschichten:

Sonstiges:

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Thomas Andrae (2006): Carl Barks and the Disney Comic Book (Jackson, Mississippi: Univ. Press of Mississippi) S. 39.
  2. Carl Barks – Der Vater der Ducks, Egmont Comic Collection, Berlin 2002: S. 28.
  3. Thomas Andrae (2006): Carl Barks and the Disney Comic Book (Jackson, Mississippi: Univ. Press of Mississippi) S. 38.
  4. Thomas Andrae (2006): Carl Barks and the Disney Comic Book (Jackson, Mississippi: Univ. Press of Mississippi) S. 67.
  5. Thomas Andrae (2006): Carl Barks and the Disney Comic Book (Jackson, Mississippi: Univ. Press of Mississippi) S. 66f.
  6. Don Rosa: Hinter den Kulissen von „Schwänzen will gelernt sein“. In: Don Rosa Library 1 (2020), S. 184