Dorette Duck: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Dorette | '''Dorette Annette Lisette Duck''' (im Original Abigail oder Elviry Duck), normalerweise '''Oma Duck''' genannt, ist neben [[Onkel Dagobert]] das Familienoberhaupt der Ducks. Sie hat [[Oma Ducks Bauernhof|einen Bauernhof]] in der Nähe von [[Entenhausen]], auf dem [[Franz Gans]] für sie als Knecht arbeitet. | ||
== | == Name == | ||
Oma Duck wird normalerweise nur als Oma angesprochen, in den seltensten Fällen wird der Vorname „Dorette“ verwendet und wenn dann fast nur von Dagobert. Der Vorname stammt aus der [[Erika Fuchs|Erika-Fuchs]]-Übersetzung der Geschichte ''[[Jugenderinnerungen]]'', während im Original schlicht ''Grandma'' steht. Erika Fuchs verwendete auch noch zwei andere Namen, nämlich „Annette“ (in ''[[Der Jungbrunnen]]'' (z.B. in [[MM]] 15–16/1962)) sowie „Lisette“ (in einem [https://inducks.org/story.php?c=W+US+++14-01 Dagobert-Einseiter]), wodurch sich seit [[Johnny A. Grote]]s Standardwerk über die Entenhausener bei Barks der dreifache Vorname eingebürgert hat. „Annette“ wurde auch noch in weiteren Comics als Name verwendet, etwa in der Rahmengeschichte von [[LTB 4]] oder in einer Geschichte in [[LTB 8]], beide Male übersetzt von [[Gudrun Penndorf]]. In der Neuauflage wurden die Stellen allerdings durch „Dorette“ ersetzt. In seltenen Fällen wurde Oma Duck auch als „Henriette“ ([[Mickyvision]] 4/1981, S.30) oder „Nelly“ ([[Micky Maus Magazin|MM]] 47/1959, S.8) angesprochen. | |||
== Oma Duck in den Zeitungsstrips == | == Oma Duck in den Zeitungsstrips == | ||
Oma Duck wurde von [[Al Taliaferro]] erfunden und von dessen Schwiegermutter, Donnie M. Wheaton, inspiriert, welche ebenfalls auf einer Farm lebte und die gleiche Haartracht trug. Oma erschien zuerst auf einem Porträt im Hintergrund des Strips vom 11. August 1940 und tauchte am 27. September 1943 erstmals persönlich auf: [[ | Oma Duck wurde von [[Al Taliaferro]] erfunden und von dessen Schwiegermutter, Donnie M. Wheaton, inspiriert, welche ebenfalls auf einer Farm lebte und die gleiche Haartracht trug. Oma erschien zuerst auf einem Porträt im Hintergrund des Strips vom 11. August 1940 und tauchte am 27. September 1943 erstmals persönlich auf<ref group="Anm.">Dieser Strip wurde bisher nur ein mal in Deutschland abgedruckt, im [[DDSH 375]] im August 2018 in englischer Sprache</ref>: [[Donald]] bekam von ihr am Bahnhof den Hals gewaschen. Zwei Tage später war erstmals davon die Rede, dass die tatkräftige alte Dame auf einem Bauernhof lebt. Dieser spielte jedoch nie eine Rolle in den Strips, die sich stets um das Thema „Landei in der Zivilisation“, sprich: Oma zu Besuch bei Donald, drehten. Erst in den Strips der 1950er Jahre war ihr Haus ansatzweise zu sehen und dabei nie eindeutig als Teil eines Bauernhofs zu identifizieren (4. März 1954, 5. November 1956, 3. September 1961). | ||
== Oma Duck in den Comic-Heften == | == Oma Duck in den Comic-Heften == | ||
Es lässt sich darüber streiten, ob der erste Auftritt Oma Ducks in den Comic-Heften 1945 oder 1947 stattfand. Die Oma in [[Carl Barks]]' | Es lässt sich darüber streiten, ob der erste Auftritt Oma Ducks in den Comic-Heften 1945 oder 1947 stattfand. Die Oma in [[Carl Barks]]' „''Best Christmas''“ / „''Das schönste Weihnachtsfest''“ sieht nämlich nicht nur anders aus, sondern verhält sich auch anders, als man es von ihr gewohnt ist: Sie hüpft in jugendlicher Art und Weise herum und trägt eine an eine Duschhaube erinnernde Kopfbedeckung. Zwei Jahre später trat bei Barks in dem [[Zehnseiter]] „''The Masters of Melody''“ / „''[[Musikalischer Unfug]]''“ dann eine Oma Duck auf, die der von Taliaferro entsprach. | ||
„''Donald’s Grandma Duck''“ / „''Manche mögen’s laut''“ bzw. „''[[Ländliches Treiben]]''“ von 1950 schließlich präsentierte Oma Duck erstmals als Titelheldin. Dieser von Barks nur gezeichnete Comic war der Startschuss für das Oma Duck-Universum: Zum ersten Mal sah man ihren Bauernhof, der gleichzeitig als Schauplatz diente, zum ersten Mal tauchte auch das Elektromobil auf und zum ersten Mal wurde ihr [[Franz Gans]] als Knecht zur Seite gestellt. (In Taliaferros Zeitungsstrips war letzterer bereits 1938 und 1941/42 einige Folgen lang auf seinem - anscheinend - eigenen Hof zu sehen gewesen. Einige dieser Gags wurden für den Barks-Comic recycelt.) | |||
In der Heftreihe [[WDC]] folgten zwischen 1950 und 1954 diverse kurze Abenteuer mit der resoluten Großmutter, deren wichtigste Zeichner [[Riley Thomson]] und [[Frank McSavage]] waren. In der ersten dieser Geschichten hörte Oma in WDC 121 erstmals auf den Namen Elviry. Für den Namen Abigail ist Autor [[Carl Fallberg]] verantwortlich (titelloser McSavage-Achtseiter in Christmas Parade 5 und [[Paul Murry|Murry]]-Dreiteiler ''Ridin' the Rails'' in WDC 173ff). Von 1957 bis 1962 widmeten sich innerhalb der Reihe Four Color Comics insgesamt sieben Ausgaben | In der Heftreihe [[Walt Disney's Comics and Stories|WDC]] folgten zwischen 1950 und 1954 diverse kurze Abenteuer mit der resoluten Großmutter, deren wichtigste Zeichner [[Riley Thomson]] und [[Frank McSavage]] waren. In der ersten dieser Geschichten hörte Oma in WDC 121 erstmals auf den Namen Elviry. Für den Namen Abigail ist Autor [[Carl Fallberg]] verantwortlich (titelloser McSavage-Achtseiter in Christmas Parade 5 und [[Paul Murry|Murry]]-[[Dreiteiler]] ''Ridin' the Rails'' in WDC 173ff). Von 1957 bis 1962 widmeten sich innerhalb der Reihe Four Color Comics insgesamt sieben Ausgaben „''Grandma Duck's Farm Friends''“. Die Zeichnungen in den Heften stammten hauptsächlich von Barks und [[Tony Strobl]]. | ||
Auch in den europäischen Comics von Egmont wurde Oma regelmäßig als Titelheldin eigener kurzer Geschichten eingesetzt, am gelungensten zwischen 1976 und 1984 in etlichen Werken des spanischen Zeichners [[Antoni Gil-Bao]], dessen typisch archaisch und verschlafen anmutender Stil ganz hervorragend zu den Oma Duck-Comics passte. | Auch in den europäischen Comics von Egmont wurde Oma regelmäßig als Titelheldin eigener kurzer Geschichten eingesetzt, am gelungensten zwischen 1976 und 1984 in etlichen Werken des spanischen Zeichners [[Antoni Gil-Bao]], dessen typisch archaisch und verschlafen anmutender Stil ganz hervorragend zu den Oma Duck-Comics passte. | ||
==Omas Comic-Universum== | ==Omas Comic-Universum== | ||
Oma Ducks Bauernhof liegt außerhalb [[Entenhausen]]s. Neben dem Anbau von Gemüse, Obst und Getreide hält sie hier Vieh, welches sie wie Haustiere behandelt. Oma hat Ziegenböcke, Pferde, Stiere, Hühner, Schweine und Kühe. Hier soll sie auch den jungen [[Donald Duck]] ([[Donni Duck]]) großgezogen haben. Auch [[Karli | Oma Ducks Bauernhof liegt außerhalb [[Entenhausen]]s. Neben dem Anbau von Gemüse, Obst und Getreide hält sie hier Vieh, welches sie wie Haustiere behandelt. Oma hat Ziegenböcke, Pferde, Stiere, Hühner, Schweine und Kühe. Hier soll sie auch den jungen [[Donald Duck]] ([[Donni Duck]]) großgezogen haben. Auch [[Jacki und Karli]], die beiden Mäuse aus [[Aschenputtel]], lebten zeitweise bei ihr auf dem Hof (in den [[Walt Disney's Comics and Stories|WDC]]-, teilweise aber auch in den [[Egmont]]-Comics). Oma Duck fährt ein [[Oma Ducks Elektromobil|Elektromobil]], das vermutlich von einem ''Detroit Electric'' inspiriert wurde. Neben Donalds [[313]] ist das Auto wohl das bekannteste wiederkehrende Fahrzeug in den [[The Walt Disney Company|Disney]]-Comics. Autokennzeichen wie „1902“ („''Donald's Grandma Duck''“) oder „1890“ („''You Can't Guess''“ / „''Rat einmal!''“) geben einen ungefähren Hinweis zum Baujahr. | ||
Namentlich bekannte Tiere auf Omas Farm sind u.a. Hengst Hansi (in [[Carl Barks|Barks]]/[[Erika Fuchs|Fuchs]]-Geschichten), die Ziegenböcke [[Ziege Billy|Billy]] ([[DD 174]], S.85 u.a.), Brutus ([[LTB 269]], S.107), Fridolin (MM 2/1960, S.7 u.a.), Hannibal ([[DD 161]], S.95 u.a.), Waldemar ([[DD 49]], S.89) und Zacharias ([[Tick, Trick & Track (Magazin)|TTT]] 5/1980, S.23) sowie der Stier Fridolin. In der nur zweiteiligen [[Comicserie]] ''[[Geschichten vom Hof]]'' ([[LTB Ostern 7]] und [[LTB Enten-Edition 82]]) von [[Claudia Salvatori]] werden die Hintergrundgeschichten beleuchtet, wie die Kuh Käthe und das Pferd Hansi schlussendlich auf Oma Ducks Bauernhof gekommen sind und dort ein friedliches Landleben führen dürfen. | |||
In der seit 1990 entstehenden Geschichtenserie [[Oma Duck erzählt...]] trommelt Oma Duck die gesamte Familie Duck zusammen, um abends am Lagerfeuer oft mehrteilige romantische Abenteuer aus vergangenen Zeiten zu erzählen. | |||
==Oma Duck in den Videospielen== | |||
Bisher erhielt Oma Duck lediglich kleinere Rollen in Videospielen. Im 1993 veröffentlichten ''[[Game Boy]]''-Spiel ''[[Mickey Mouse V: Zauberstäbe]]'' erscheint sie wie viel andere Disney-Charaktere auf einem Fotopuzzle. Ihre weiteren Auftritte blieben durchweg japanexklusiv: So etwa in ''[[Mickey no Tokyo Disneyland Daibōken]]'' für das [[SNES|Super Famicom]] aus dem Jahr 1994, in dem sie die Attraktion [[Splash Mountain]] im [[Tokyo Disneyland]] besucht. Im Plattformer ''[[Donald Duck no Mahō no Bōshi]]'' bittet sie Donald um Hilfe, nachdem ihr Vogel Pippi von [[Kater Karlo]] gestohlen wurde. Kleinere [[Cameo-Auftritt]]e hat Oma Duck zudem in den Musikspielen ''[[Dance Dance Revolution: Disney Dancing Museum]]'' und ''[[Pop'n Music Mickey Tunes]]'', welche ebenfalls nur in Japan veröffentlicht wurden. | |||
== Verwandtschaft == | == Verwandtschaft == | ||
[[ | Laut [[Don Rosa]]s [[Stammbaum der Ducks (Don Rosa)|Stammbaum]] ist Dorette Duck die Großmutter von [[Dussel]], [[Gustav]] und natürlich [[Donald]] (und somit die Urgroßmutter von [[Tick, Trick und Track]]). Sie ist die Tochter von [[Gunhilda Gans]] und von [[Emelrich Erpel]], dem Gründer des [[Fähnlein Fieselschweif]]. Somit ist sie auch die Enkelin von [[Emil Erpel]], dem Gründer [[Entenhausen]]s. Sie trägt bei Rosa auch den Mädchennamen Erpel (Coot). | ||
Den Namen Duck erhielt sie durch Eheschließung mit [[Hilmar Duck]]. Bevor sie Großmutter wurde, nannte man das Ehepaar üblicherweise „Ma und Pa Duck“.<ref>[[Don Rosa]]: [[Der Eroberer von Fort Entenhausen]], [[Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden]] S. 197</ref> | |||
In anderen Geschichten, überwiegend in italienischen, ist Oma Duck [[Dagobert]]s Schwester. Diese Theorie fußt hauptsächlich auf der Geschichte ''Der Sohn der Sonne'' von [[Guido Martina]] und [[Giovan Battista Carpi]], einem Teil der langen Geschichte ''[https://inducks.org/story.php?c=I+TL++906-AP Il segreto del totem decapitato]''. Aber auch in der Geschichte ''Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag'' ([[LTB Enten-Edition 42]]) von [[Marco Rota]] ist Dorette Dagoberts Schwester. | |||
In der modernen Adaption ''Die Wunder der Weihnacht'' ([[LTB Weihnachten 28]]) erfährt man mehr über die Urahnen von Dorette Duck, die selbst der Erpel-Linie entstammt. In der Geschichte trifft Dorette auf Emil Erpel, den sie „Opa“ nennt, sowie auf weitere Vorfahren aus der Familie Erpel. Bereits in ''Der „geliehene“ Bestseller'' (u.a. [[LTB 267]]) wird Emil Erpel als Begründer des heutigen Bauernhofes von Oma Duck angesehen. | |||
In | In der Geschichte ''Jenseits von Entenhausen'' (u.a. [[DD 430]]) erzählt Oma Duck von ihren Jugendjahren und ihrer eigenen Großmutter, die sie damals davor warnte, in die große Stadt zu ziehen und dort Bekanntschaften mit schwindelnden Männern zu machen. Tatsächlich lernt Dorette Duck, die zuvor als Köchin, Schneiderin und später sogar als Model tätig war, den gutaussehenden Gero Galan kennen. Die beiden verloben sich und ziehen für einige Zeit auf eine Farm in Afrika, wo Dorette ebenso hart arbeiten muss wie bei ihrer Großmutter auf dem Land. Es kommt zum Bruch zwischen Dorette und Gero, der mit einem roten Doppeldecker davonfliegt und über den Bergen abstürzt, jedoch unverletzt überlebt. Nach einem Wiedersehen der beiden beschließen sie, guten Gewissens auseinander zu gehen. Dorette Duck kehrt zu ihrer Oma aufs Land zurück und hält sich fortan von der Stadt und Männern fern. | ||
== Oma Duck in anderen Sprachen == | == Oma Duck in anderen Sprachen == | ||
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== Trivia == | == Trivia == | ||
* Im Cartoon ''[[This is Your Life, Donald Duck]]'' hatte Oma Duck 1960 ihren ersten und bis dato einzigen größeren Zeichentrick-Auftritt und wurde von [[June Foray]] gesprochen. Einen kurzen [[Cameo-Auftritt]] hat sie außerdem in ''[[Mickys Weihnachtserzählung]]''. | |||
* Im Cartoon '[[This is Your Life, Donald Duck]]' hatte Oma Duck 1960 ihren ersten und bis dato einzigen Zeichentrick-Auftritt | * Oma Ducks Bauernhof soll angeblich den Kinderstreichelzoo, der Teil von ‚Mickey’s Starland‘ im ‚Magic Kingdom‘ in Walt Disney World in Florida war, inspiriert haben. Dort fand sich auch eine Kuh namens Minnie Moo mit einer [[Micky Maus]]-förmigen Brandmarkierung. | ||
* Oma Ducks Bauernhof soll angeblich den Kinderstreichelzoo, der Teil von | *In der Geschichte ''[[LTB 545#Die Grenzen der Technik|Die Grenzen der Technik]]'' ([[LTB 545]]) bezeichnet Oma Duck [[Tick, Trick und Track]] (und [[Donald]]?) als ihre Neffen, was aber auch ein Übersetzungsfehler sein kann. | ||
* Das Café im Micky Maus Magazin-Camp [[Fähnlein Fieselschweif live]] wurde „Oma Ducks Café“ genannt. | |||
== Weblinks == | |||
* [https://www.lustiges-taschenbuch.de/entenhausen/charaktere/die-ducks/oma-dorette-duck Oma Duck] auf Lustiges-Taschenbuch.de | |||
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Aktuelle Version vom 28. April 2024, 10:57 Uhr
Achtung! Der Titel dieses Artikels hat mehrere Bedeutungen. Dieser Artikel behandelt Dorette, die Großmutter der Familie Duck. Für weitere Bedeutungen siehe Oma. |
Dorette Annette Lisette Duck (im Original Abigail oder Elviry Duck), normalerweise Oma Duck genannt, ist neben Onkel Dagobert das Familienoberhaupt der Ducks. Sie hat einen Bauernhof in der Nähe von Entenhausen, auf dem Franz Gans für sie als Knecht arbeitet.
Name[Bearbeiten]
Oma Duck wird normalerweise nur als Oma angesprochen, in den seltensten Fällen wird der Vorname „Dorette“ verwendet und wenn dann fast nur von Dagobert. Der Vorname stammt aus der Erika-Fuchs-Übersetzung der Geschichte Jugenderinnerungen, während im Original schlicht Grandma steht. Erika Fuchs verwendete auch noch zwei andere Namen, nämlich „Annette“ (in Der Jungbrunnen (z.B. in MM 15–16/1962)) sowie „Lisette“ (in einem Dagobert-Einseiter), wodurch sich seit Johnny A. Grotes Standardwerk über die Entenhausener bei Barks der dreifache Vorname eingebürgert hat. „Annette“ wurde auch noch in weiteren Comics als Name verwendet, etwa in der Rahmengeschichte von LTB 4 oder in einer Geschichte in LTB 8, beide Male übersetzt von Gudrun Penndorf. In der Neuauflage wurden die Stellen allerdings durch „Dorette“ ersetzt. In seltenen Fällen wurde Oma Duck auch als „Henriette“ (Mickyvision 4/1981, S.30) oder „Nelly“ (MM 47/1959, S.8) angesprochen.
Oma Duck in den Zeitungsstrips[Bearbeiten]
Oma Duck wurde von Al Taliaferro erfunden und von dessen Schwiegermutter, Donnie M. Wheaton, inspiriert, welche ebenfalls auf einer Farm lebte und die gleiche Haartracht trug. Oma erschien zuerst auf einem Porträt im Hintergrund des Strips vom 11. August 1940 und tauchte am 27. September 1943 erstmals persönlich auf[Anm. 1]: Donald bekam von ihr am Bahnhof den Hals gewaschen. Zwei Tage später war erstmals davon die Rede, dass die tatkräftige alte Dame auf einem Bauernhof lebt. Dieser spielte jedoch nie eine Rolle in den Strips, die sich stets um das Thema „Landei in der Zivilisation“, sprich: Oma zu Besuch bei Donald, drehten. Erst in den Strips der 1950er Jahre war ihr Haus ansatzweise zu sehen und dabei nie eindeutig als Teil eines Bauernhofs zu identifizieren (4. März 1954, 5. November 1956, 3. September 1961).
Oma Duck in den Comic-Heften[Bearbeiten]
Es lässt sich darüber streiten, ob der erste Auftritt Oma Ducks in den Comic-Heften 1945 oder 1947 stattfand. Die Oma in Carl Barks' „Best Christmas“ / „Das schönste Weihnachtsfest“ sieht nämlich nicht nur anders aus, sondern verhält sich auch anders, als man es von ihr gewohnt ist: Sie hüpft in jugendlicher Art und Weise herum und trägt eine an eine Duschhaube erinnernde Kopfbedeckung. Zwei Jahre später trat bei Barks in dem Zehnseiter „The Masters of Melody“ / „Musikalischer Unfug“ dann eine Oma Duck auf, die der von Taliaferro entsprach.
„Donald’s Grandma Duck“ / „Manche mögen’s laut“ bzw. „Ländliches Treiben“ von 1950 schließlich präsentierte Oma Duck erstmals als Titelheldin. Dieser von Barks nur gezeichnete Comic war der Startschuss für das Oma Duck-Universum: Zum ersten Mal sah man ihren Bauernhof, der gleichzeitig als Schauplatz diente, zum ersten Mal tauchte auch das Elektromobil auf und zum ersten Mal wurde ihr Franz Gans als Knecht zur Seite gestellt. (In Taliaferros Zeitungsstrips war letzterer bereits 1938 und 1941/42 einige Folgen lang auf seinem - anscheinend - eigenen Hof zu sehen gewesen. Einige dieser Gags wurden für den Barks-Comic recycelt.)
In der Heftreihe WDC folgten zwischen 1950 und 1954 diverse kurze Abenteuer mit der resoluten Großmutter, deren wichtigste Zeichner Riley Thomson und Frank McSavage waren. In der ersten dieser Geschichten hörte Oma in WDC 121 erstmals auf den Namen Elviry. Für den Namen Abigail ist Autor Carl Fallberg verantwortlich (titelloser McSavage-Achtseiter in Christmas Parade 5 und Murry-Dreiteiler Ridin' the Rails in WDC 173ff). Von 1957 bis 1962 widmeten sich innerhalb der Reihe Four Color Comics insgesamt sieben Ausgaben „Grandma Duck's Farm Friends“. Die Zeichnungen in den Heften stammten hauptsächlich von Barks und Tony Strobl.
Auch in den europäischen Comics von Egmont wurde Oma regelmäßig als Titelheldin eigener kurzer Geschichten eingesetzt, am gelungensten zwischen 1976 und 1984 in etlichen Werken des spanischen Zeichners Antoni Gil-Bao, dessen typisch archaisch und verschlafen anmutender Stil ganz hervorragend zu den Oma Duck-Comics passte.
Omas Comic-Universum[Bearbeiten]
Oma Ducks Bauernhof liegt außerhalb Entenhausens. Neben dem Anbau von Gemüse, Obst und Getreide hält sie hier Vieh, welches sie wie Haustiere behandelt. Oma hat Ziegenböcke, Pferde, Stiere, Hühner, Schweine und Kühe. Hier soll sie auch den jungen Donald Duck (Donni Duck) großgezogen haben. Auch Jacki und Karli, die beiden Mäuse aus Aschenputtel, lebten zeitweise bei ihr auf dem Hof (in den WDC-, teilweise aber auch in den Egmont-Comics). Oma Duck fährt ein Elektromobil, das vermutlich von einem Detroit Electric inspiriert wurde. Neben Donalds 313 ist das Auto wohl das bekannteste wiederkehrende Fahrzeug in den Disney-Comics. Autokennzeichen wie „1902“ („Donald's Grandma Duck“) oder „1890“ („You Can't Guess“ / „Rat einmal!“) geben einen ungefähren Hinweis zum Baujahr.
Namentlich bekannte Tiere auf Omas Farm sind u.a. Hengst Hansi (in Barks/Fuchs-Geschichten), die Ziegenböcke Billy (DD 174, S.85 u.a.), Brutus (LTB 269, S.107), Fridolin (MM 2/1960, S.7 u.a.), Hannibal (DD 161, S.95 u.a.), Waldemar (DD 49, S.89) und Zacharias (TTT 5/1980, S.23) sowie der Stier Fridolin. In der nur zweiteiligen Comicserie Geschichten vom Hof (LTB Ostern 7 und LTB Enten-Edition 82) von Claudia Salvatori werden die Hintergrundgeschichten beleuchtet, wie die Kuh Käthe und das Pferd Hansi schlussendlich auf Oma Ducks Bauernhof gekommen sind und dort ein friedliches Landleben führen dürfen.
In der seit 1990 entstehenden Geschichtenserie Oma Duck erzählt... trommelt Oma Duck die gesamte Familie Duck zusammen, um abends am Lagerfeuer oft mehrteilige romantische Abenteuer aus vergangenen Zeiten zu erzählen.
Oma Duck in den Videospielen[Bearbeiten]
Bisher erhielt Oma Duck lediglich kleinere Rollen in Videospielen. Im 1993 veröffentlichten Game Boy-Spiel Mickey Mouse V: Zauberstäbe erscheint sie wie viel andere Disney-Charaktere auf einem Fotopuzzle. Ihre weiteren Auftritte blieben durchweg japanexklusiv: So etwa in Mickey no Tokyo Disneyland Daibōken für das Super Famicom aus dem Jahr 1994, in dem sie die Attraktion Splash Mountain im Tokyo Disneyland besucht. Im Plattformer Donald Duck no Mahō no Bōshi bittet sie Donald um Hilfe, nachdem ihr Vogel Pippi von Kater Karlo gestohlen wurde. Kleinere Cameo-Auftritte hat Oma Duck zudem in den Musikspielen Dance Dance Revolution: Disney Dancing Museum und Pop'n Music Mickey Tunes, welche ebenfalls nur in Japan veröffentlicht wurden.
Verwandtschaft[Bearbeiten]
Laut Don Rosas Stammbaum ist Dorette Duck die Großmutter von Dussel, Gustav und natürlich Donald (und somit die Urgroßmutter von Tick, Trick und Track). Sie ist die Tochter von Gunhilda Gans und von Emelrich Erpel, dem Gründer des Fähnlein Fieselschweif. Somit ist sie auch die Enkelin von Emil Erpel, dem Gründer Entenhausens. Sie trägt bei Rosa auch den Mädchennamen Erpel (Coot). Den Namen Duck erhielt sie durch Eheschließung mit Hilmar Duck. Bevor sie Großmutter wurde, nannte man das Ehepaar üblicherweise „Ma und Pa Duck“.[1]
In anderen Geschichten, überwiegend in italienischen, ist Oma Duck Dagoberts Schwester. Diese Theorie fußt hauptsächlich auf der Geschichte Der Sohn der Sonne von Guido Martina und Giovan Battista Carpi, einem Teil der langen Geschichte Il segreto del totem decapitato. Aber auch in der Geschichte Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag (LTB Enten-Edition 42) von Marco Rota ist Dorette Dagoberts Schwester.
In der modernen Adaption Die Wunder der Weihnacht (LTB Weihnachten 28) erfährt man mehr über die Urahnen von Dorette Duck, die selbst der Erpel-Linie entstammt. In der Geschichte trifft Dorette auf Emil Erpel, den sie „Opa“ nennt, sowie auf weitere Vorfahren aus der Familie Erpel. Bereits in Der „geliehene“ Bestseller (u.a. LTB 267) wird Emil Erpel als Begründer des heutigen Bauernhofes von Oma Duck angesehen.
In der Geschichte Jenseits von Entenhausen (u.a. DD 430) erzählt Oma Duck von ihren Jugendjahren und ihrer eigenen Großmutter, die sie damals davor warnte, in die große Stadt zu ziehen und dort Bekanntschaften mit schwindelnden Männern zu machen. Tatsächlich lernt Dorette Duck, die zuvor als Köchin, Schneiderin und später sogar als Model tätig war, den gutaussehenden Gero Galan kennen. Die beiden verloben sich und ziehen für einige Zeit auf eine Farm in Afrika, wo Dorette ebenso hart arbeiten muss wie bei ihrer Großmutter auf dem Land. Es kommt zum Bruch zwischen Dorette und Gero, der mit einem roten Doppeldecker davonfliegt und über den Bergen abstürzt, jedoch unverletzt überlebt. Nach einem Wiedersehen der beiden beschließen sie, guten Gewissens auseinander zu gehen. Dorette Duck kehrt zu ihrer Oma aufs Land zurück und hält sich fortan von der Stadt und Männern fern.
Oma Duck in anderen Sprachen[Bearbeiten]
- Bulgarisch: Баба Дък
- Chinesisch: 鸭 奶奶
- Dänisch: Bedstemor (Andrea) And, Andrea Blisand
- Englisch: Grandma (Abigail) Duck, selten: Elviry Duck
- Estnisch: Pardimammi
- Finnisch: Mummo (Kaino-Vieno) Ankka
- Französisch: Grand-mère Donald, Grand-mère Cane, Elvire Ecoutum
- Griechisch: Γιαγιά Ντακ (Jaja Dak) Mädchenname: Ελβίρα Κουτ (Elvira Kut)
- Indonesisch: Nenek Bebek
- Isländisch: Amma Önd, Elvíra Blesönd
- Italienisch: Nonna Papera, Elvira Papera, Genoveffa Papera
- Japanisch: グランマ・ダック
- Lettisch: Vecmāmiņa Pleznīte
- Litauisch: Močiutė Antis
- Niederländisch: Oma Duck
- Norwegisch: Bestemor (Anna) Duck
- Polnisch: Babcia Kaczka
- Portugiesisch: Vovó Donalda
- Brasilianisches Portugiesisch: Vovó Donalda
- Russisch: Бабушка Утка
- Samisch: Vuojaš Áhkku
- Schwedisch: Farmor (Elvira Augusta) Anka, selten: Amma, Oraklet
- Slowakisch: Babička Kačíčka
- Slowenisch: Babica Katica
- Spanisch: Abuela Pato
- Tschechisch: Babička Kačerová
- Türkisch: Vakvak Nine
- Vietnamesisch: Vịt Bà
Trivia[Bearbeiten]
- Im Cartoon This is Your Life, Donald Duck hatte Oma Duck 1960 ihren ersten und bis dato einzigen größeren Zeichentrick-Auftritt und wurde von June Foray gesprochen. Einen kurzen Cameo-Auftritt hat sie außerdem in Mickys Weihnachtserzählung.
- Oma Ducks Bauernhof soll angeblich den Kinderstreichelzoo, der Teil von ‚Mickey’s Starland‘ im ‚Magic Kingdom‘ in Walt Disney World in Florida war, inspiriert haben. Dort fand sich auch eine Kuh namens Minnie Moo mit einer Micky Maus-förmigen Brandmarkierung.
- In der Geschichte Die Grenzen der Technik (LTB 545) bezeichnet Oma Duck Tick, Trick und Track (und Donald?) als ihre Neffen, was aber auch ein Übersetzungsfehler sein kann.
- Das Café im Micky Maus Magazin-Camp Fähnlein Fieselschweif live wurde „Oma Ducks Café“ genannt.
Weblinks[Bearbeiten]
- Oma Duck auf Lustiges-Taschenbuch.de