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*Onkel Dagobert und das "Aurum Nigrum" (1965, mit [[Rodolfo Cimino]], [[LTB 19]])
*Onkel Dagobert und das "Aurum Nigrum" (1965, mit [[Rodolfo Cimino]], [[LTB 19]])
*Die Kehrseite der Medaille (1965, mit [[Guido Martina]], [[LTB 85]])
*Die Kehrseite der Medaille (1965, mit [[Guido Martina]], [[LTB 85]])
*Donald packt das Goldfieber (1965, mit [[Rodolfo Cimino]], [[LTB 23]])
*Der große Spurt (1966, mit [[Osvaldo Pavese]], [[70 Jahre Donald Duck]])
*Der große Spurt (1966, mit [[Osvaldo Pavese]], [[70 Jahre Donald Duck]])
*Onkel Dagobert und der Kampf der Kolosse (1966, mit [[Rodolfo Cimino]], [[LTB 21]])
*Onkel Dagobert und der Kampf der Kolosse (1966, mit [[Rodolfo Cimino]], [[LTB 21]])

Version vom 12. April 2007, 18:13 Uhr

Romano Scarpa

Romano Scarpa (* 27. September 1927 in Venedig; † 23. April 2005 in Málaga) war als Zeichner und Autor in Personalunion der bedeutendste italienische Disney-Comic-Gesamtkünstler, auch wenn er in punkto zeichnerischem Einfluss später von Giorgio Cavazzano noch übertroffen wurde.

Biografie

In seiner Jugend in Venedig entwickelte Scarpa eine besondere Liebe zu amerikanischen Zeichentrickfilmen und Disney-Comics, welche zu der Zeit im großformatigen Topolino Giornale erschienen, das damals die klassischen Geschichten von Floyd Gottfredson abdruckte. In den Vierzigern eröffnete er ein Animations-Studio in Venedig, wo er einige seiner besten Arbeiten anfertigte, darunter Werbefilme und einen Kurzfilm namens "E poi venne il diluvio". Ein weiterer hochklassiger Kurzfilm namens "La piccola fiammiferaia" (1953, basierend auf Hans Christian Andersens Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen) wurde in Italien zusammen mit Robert Aldrichs Attack (1956) aufgeführt.

Kurz darauf hörte er für eine Weile auf, Zeichentrickfilme zu machen und beschäftigte sich ausschließlich mit dem Zeichnen von Disney-Comics. Sein erster war 1953 "Biancaneve e verde fiamma". Als den italienischen Redakteuren die Gottfredson-Geschichten zum Nachdrucken ausgingen, wurde Scarpa damit beaufragt, dessen Micky Maus-Geschichten fortzusetzen, nachdem kurz zuvor sein erstes Meisterwerk, "Das doppelte Geheimnis des Schwarzen Phantoms", erschienen war. Nach dieser noch von Guido Martina geschriebenen Geschichte begann er mit "Donald und die Krebse in Burgunder", seine eigenen Stories zu verfassen.

In den späten Fünfzigern und den frühen Sechzigern entstanden so einige der bekanntesten Disney-Comic-Meisterwerke, von "Der Fliegende Schotte" über das Gottfredson-Sequel "Micky und die vierte Dimension" bis "Das ewige Feuer der Königin Kalhoa". Viele dieser Geschichten, die später in aller Welt veröffentlicht wurden, waren von Filmen inspiriert, und so basiert zum Beispiel "Topolino nel favoloso regno di Shan Grillà" auf Frank Capras "In den Fesseln von Shangri-La" (Lost Horizon, 1937). Manchmal geschah auch das genaue Gegenteil: Der italienische Film "Riusciranno i nostri eroi a ritrovare l'amico misteriosamente scomparso in Africa?" (1968) basiert auf Scarpas Geschichte "Ein entfernter Verwandter".

In dieser Phase seines Schaffens hat Scarpa, der Enten und Mäuse gleichermaßen gut beherrschte, zudem einige Charaktere erschaffen, die von Anfang an als Teil des Disney-Universums akzeptiert wurden. Die bekanntesten seiner Schöpfungen sind Gitta Gans, Trudi und Atömchen.

Im Jahre 1962, nach "Der Kolumbusfalter", musste er aufgrund seiner nun radikal gesteigerten Comic-Produktion als Texter kürzer treten, so dass für den Rest der Dekade vor allem sehr wenig selbstgeschriebenes Micky Maus-Material von ihm erschien. Seine von anderen Autoren erdachten Geschichten erreichten zumeist nicht die gewohnte Qualität, so dass die raren selbstverfassten MM-Werke wie "Der Mann aus Ping-Pong" oder "Topolino e l'ultraghiaccio" umso positiver auffielen. Zeichnerisch machte Scarpa in diesem Jahrzehnt eine Entwicklung durch und fand, nach einer Übergangsphase Mitte der 60er, in der die Figuren weniger ansprechend wirkten, ab etwa 1967 zu seinem endgültigen, "modernen" Stil.

Anfang der Siebziger läuteten der von Martina geschriebene und von Scarpa bzw. Giovan Battista Carpi gezeichnete Zyklus "Glanz und Gloria derer von Duck" sowie seine im Alleingang bewerkstelligte Lieblingsgeschichte "Goophysseus, der Super-Athlet" des Maestros zweiten Frühling ein. Zu seinen letzten herausragenden Arbeiten in Italien - die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er in Spanien, wo er für Egmont arbeitete - gehörten die Mammutgeschichte "Seoul 1988" über die damaligen Olympischen Spiele sowie "Topolino e l'enigma di Brigaboom", zum Teil basierend auf der Musicalverfilmung "Brigadoon" von 1954. Diese Geschichte war die erste von vier "Strip-Stories", die als Hommage an das große, frühe Vorbild Gottfredson verstanden werden wollten.

Ab 1988 wurden einige seiner Geschichten von Gladstone Publishing in den USA veröffentlicht; damit war er der erste italienische Disney-Autor überhaupt, dem so der Weg zurück nach Amerika gelang. Als Disney Comics den Platz von Gladstone einnahm, gab es auch hier Geschichten von Scarpa, ebenso seit 2003 bei Gemstone Publishing, die sein Material aktuell in Amerika veröffentlichen.

Neben seiner Arbeit an Disney-Comics hat sich Scarpa gelegentlich auch an anderen Serien versucht. So zeichnete er einige Geschichten um die italienische Comic-Figur Angelino, den einzigen Comic mit dem von ihm kreierten Seepferdchen Codino (einem Pseudo-Disney-Charakter) und fertigte 1968 bzw. 1980 jeweils eine Yogi-Bär- und eine Lupo-Geschichte an. Außerdem verfolgte er noch einige Zeichentrickprojekte wie Aihnoo degli Icebergs (1972), The Fourth King (1977) und die TV-Serie Die Jagd nach dem Kju Wang (Sopra i tetti di Venezia, 2001).

In seiner über 50-jährigen Karriere als Disney-Künstler hat Romano Scarpa viele junge Talente auf den Weg gebracht, darunter spätere Zeichner-Stars wie Luciano Gatto und vor allem Giorgio Cavazzano, die beide bei ihm als Inker begonnen hatten. Obwohl viele Zeichner versuchten, seinen Stil zu imitieren, kann man ihn mit Fug und Recht als den einzig würdigen Nachfolger Gottfredsons bezeichnen: bei niemandem kam die Maus so sympathisch rüber wie bei Scarpa. Als er nach langer Krankheit am 23. April 2005 für immer den Zeichenstift aus der Hand legte, war das für die Comicwelt ein riesiger Verlust.

Comics (Auswahl)

(Inker: Luciano Gatto (1957/58, 1968/69, 1988), Rodolfo Cimino (1959 - 1962), Giorgio Cavazzano (Ende 1962 - Anf. 1973), Luciano Capitanio (1968/69), Sandro Zemolin (1973, 1976 - 1978), Sandro del Conte (1973 - 1988, 1991, 2000, 2006), Maurizio Amendola (1986 - 1990), Valerio Held (1988) und Lucio Michieli (1972, 1989 - 2001))

Literatur

  • Romano Scarpa von Kurt Appel, in Der Donaldist Nr. 100, 1997.
  • Romano Scarpa - Un cartoonist italiano tra animazione e fumetti, von Luca Boschi, Leonardo Gori und Andrea Sani. Alessandro distribuzioni, 1988; 163 Seiten. Enthält ein Interview und den ersten Scarpa-Index von Alberto Becattini (italienisch);
  • Romano Scarpa - Sognando la Calidornia von Luca Boschi, Leonardo Gori, Andrea Sani und Alberto Becattini. Vittorio Pavesio productions, 2001 (italienisch);
  • I Disney Italiani von Luca Boschi, Leonardo Gori and Andrea Sani. Granata Press, 1990. Ein Buch über italienische Disney-Autoren; Kapitel 6 ist komplett Scarpa gewidmet (italienisch).

Weblinks