DGD: Unterschied zwischen den Versionen

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*27.02.2018: „Das Leichtigkeitselexier“ von [[Giorgio Figus]] & [[Maurizio Amendola]] (in [[LTB 504]])
*27.02.2018: „Das Leichtigkeitselexier“ von [[Giorgio Figus]] & [[Maurizio Amendola]] (in [[LTB 504]])
*05.06.2019 „Donald gegen Donald“ von [[Fausto Vitaliano]] & [[Emilio Urbano]] (in [[LTB 532]])
*05.06.2019 „Donald gegen Donald“ von [[Fausto Vitaliano]] & [[Emilio Urbano]] (in [[LTB 532]])
*29.04.2020 „Mission Architektur“ von [[Roberto Gagnor]] & [[Valerio Held]] (in [[LTB Spezial 110]])


==Publikationen==
==Publikationen==

Version vom 7. Juli 2024, 12:37 Uhr

Das offizielle Logo des DGD (© Egmont Ehapa)

Der DGD (Duckscher Geheimdienst, im italienischen Original PIA für Paperon Intelligence Agency) ist die Bezeichnung eines privaten Geheimdienstes von Onkel Dagobert. Er bildet die Grundlage einer gleichnamigen Comicserie, in der Donald Duck und Dussel Duck als Agenten auftreten und von ihrem Onkel auf gefährliche Missionen geschickt werden, um dessen Vermögen zu schützen oder Geschäftsinteressen zu wahren.

Die Serie wurde ursprünglich von Carlo Chendi als Parodie auf den weltbekannten Agenten James Bond erfunden. In der anfänglichen Trilogie treten die DGD-Agenten gegen Professor Piepenbrinck an. Nach einer längeren Pause griff Giorgio Figus die Serie wieder auf und verlagerte den Schwerpunkt auf die humorvolle und komödiantische Seite. Seitdem leben die Geschichten um den DGD von wiederkehrenden Elementen, beispielsweise den stets gut versteckten Eingängen zu unterirdischen Hauptquartieren. Kurz vorgestellt wurde die Serie im Kundenmagazin LTB Abo+ 3/2020.

Ziele und Zweck des DGD

Der Chef des Duck'schen Geheimdienstes ist niemand Geringeres als Dagobert Duck persönlich. Er entscheidet selbstständig über die Vorgehensweise innerhalb der Missionen, über die Auswahl der Agenten inklusive deren technischen Hilfsmittel und legt das Ziel jedes Auftrages fest. Diese können von Mission zu Mission abweichen, dienen jedoch alle der Wahrung oder Mehrung des Duck'schen Vermögens.

Nicht selten kommt dem materiellen Fortbestand des gesamten Barvermögens in Talern und Kreuzern oberste Priorität zu. Manchmal geht es aber auch um kleinere Teilbeträge oder einzelne Geschäfte, die Onkel Dagobert bestmöglich abzuschließen versucht. Die Agenten des DGDs sind dann zum Beispiel mit dem Schutz des jeweiligen Geschäftspartners oder des Objekts, welches dem Geschäft zugrunde liegt, betraut.

Der Vermeidung von unnötigen oder zusätzlichen Kosten der Mission kommt aus Sparsamkeitsgründen des Geheimdienstchefs eine besondere Bedeutung zu. Eingesetzte Ressourcen sind äußerst sparsam einzusetzen; gerade die zur Verfügung stehenden Spesen sind im Voraus stark begrenzt.

Zu guter Letzt obliegt der DGD selbstverständlich einer strengen Geheimhaltung. Die Agenten sind zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet, da die Existenz eines eigenen Abwehrdienstes von Dagobert Duck verständlicherweise nicht bekannt werden darf. Dieser Verpflichtung entgegengesetzt besitzt jeder Agent einen DGD-Ausweis samt Erkennungsmarke. Der praktische Verwendungszweck dieses Identitätsnachweises ist unbekannt.

Das Emblem des DGD mit dem Adler erinnert an das Logo des US-Geheimdienstes CIA, die regelmäßig darunter befindliche Scherpe mit dem Leitspruch an das Logo des FBI.

Mitglieder des DGD

  • Dagobert Duck: Er ist der Boss der Geheimorganisation und trägt den Codenamen IQ 00.
  • Donald Duck: Auch genannt „Der Schrecken seiner Feinde“, ist der Hauptagent des DGD, Agent Nummer IQ 001.
  • Dussel Duck: Auch genannt „Der Schrecken seiner Freunde“, bildet als Hilfsagent IQ 001/2 zusammen mit seinem Vetter Donald ein Team.
  • Daniel Düsentrieb: Er steht dem DGD mit seinen (nicht immer genialen) Erfindungen zur Seite und trägt die Nummer Agent Pi
  • Gustav Gans: Das Schoßkind des Glücks steht seinen Vettern Donald und Dussel seltener mit Tat als vielmehr mit Rat zur Seite.
  • Daisy Duck: Sie tritt außerhalb der Subserie DND als IQ 06 in Erscheinung.
  • Primus von Quack: Er trägt den Geheimnamen: Agent Hochzwei.

Bezeichnungen im Original und im Deutschen

Name der Organisation

Im italienischen Original wird der DGD mit dem Akronym P.I.A. abgekürzt, welches zunächst für die Langform Private Intelligence Agency stand. Zum besseren Verständnis wurde der Name jedoch nach kurzer Zeit in Paperon Intelligence Agency geändert, um die persönliche Zugehörigkeit zu Onkel Dagobert (Zio Paperone) zu verdeutlichen. Der kurzzeitig auftauchende Name P.S.S. – Paperon Secret Service wird ebenfalls nicht mehr verwendet.

Der deutsche Name des DGDs lautet seit seiner Einführung in LTB 27 Duck'scher Geheimdienst. Der Untertitel Gegründet zum Schutze der Schätze seines Namensgebers taucht ebenfalls erstmalig in „Träume sind Schäume“ (auch bekannt als "„Der doppelte Pirat“) im o.g. Lustigen Taschenbuch auf und wird gelegentlich auch in "Gegründet zum Schutze seines beträchtlichen Barvermögens" abgewandelt. Von Zeit zu Zeit wurde der DGD auch als DAD (Duckscher Abwehr-Dienst[1])) oder G.D.E. (Geheim-Dienst von Entenhausen[2]) bezeichnet.

Namen der Mitglieder

Hauptserie

Auch die Namen der Agenten Donald und Dussel Duck weichen in Italien und dem deutschsprachigen Raum voneinander ab. In beiden Ländern verfügen die Mitglieder über verschiedene Decknamen. So lautet der Codename von Donald Qu-Qu 7, eine Anspielung auf den Codenamen 007 von James Bond. Hinter der Bezeichnung versteckt sich zudem die Abkürzung für „quasi qualificato“, italienisch für „quasi/fast qualifiziert“ – was außerdem eine umgangssprachliche Bedeutungsebene für „cucù-settete“ (Pendant zum deutschen „guck-guck“) innehat. Dagegen hört Dussel Duck auf den Codenamen Me-Se 12, die verkürzte Form von „mezzo servizio“ – in etwa „halber Service“, gleichbedeutend mit „halber Agent“ oder eher „Hilfsagent“. Zusammengelesen entsteht der Begriff „Mese“ (= „Monat“), von denen es ja genau 12 Stück im Jahr gibt.

Ein Codename, der mit einer „00“ beginnt, hat sich in der Popkultur seit dem ersten Agentenfilm um James Bond 007 von Ian Flemming etabliert. In den Romanen und Filmen sind nur neun Agenten in der sogenannten „Doppelnull-Sektion“ für die besonders schwierigen Missionen zuständig, wobei die vorangestellte „00“ die Lizenz zu Töten ohne benötigte Zustimmung von Geheimdienstchef M inkludiert.

Zusätzlich findet man in den deutschen Übersetzungen regelmäßig die Anhänge „Agent Donald – Der Schrecken seiner Feinde“ sowie „Agent Dussel – Der Schrecken seiner Freunde“. Als Decknamen werden zudem die Nummern IQ 001 für Donald und IQ 001/2 für Dussel[3] verwendet; offensichtlich als herabwürdigende Anspielung auf den Intelligenzquotienten der beiden.

Dagobert Duck selbst gab sich in Der grüne Smaragd (LTB Crime 10) den Titel Tu-Ba 00 (Tuttofare Basettato), da er zum ersten Mal selbst als Außendienstmitarbeiter „Allrounder für Alles“ in Aktion tritt. Bei der deutschsprachigen Veröffentlichung titulierte er sich als Agent 00.

Auch Daniel Düsentrieb, der den DGD mit seinen hilfreichen Gadgets unterstützt, verfügt über einen eigenen Codenamen. In der vorgenannten Agentenstory lauter dieser Ma-Re 5, einem Akronym aus der Bezeichnung "Marchingegnere Reclutato" (Deutsch: „Rekrutierter Marschtechniker Nr. 5“). In der deutschen Übersetzung von Der Grüne Samaragd wurde daraus schlicht Agent Pi. In der auf Deutsch bisher unveröffentlichen Geschichte Due paperi in banca (2000) hört das Erfindergenie auf den Namen "Massimo Inventore Gratis n°1" (Deutsch: Größtes Gratis-Genie Nr. 1).

Wenig später übernimmt auch Helferlein einen Auftrag für den DGD und begleitet heimlich Donald und Herrn Düsentrieb in Gefangen auf dem Kümmerkogel (LTB Weihnachten 19) bei der Befreiungsmission für Agent Dussel, nachdem auch Donald und Daniel Düsentrieb in die Fänge der MOB geraten sind. Helferleins Deckname lautet im italienischen Sprachraum Ai-Lu 19 (Aiutante Luminoso n°19", Deutsch: „Helles Helferlein“). Am Ende der Rettungsaktion wird Helferlein offiziell in den DGD berufen (ohne Decknamen).

Onkel Dagoberts dritter Neffe Gustav Gans war ursprünglich unter dem Decknamen „Co-Co 1“ bekannt (Congedo Continuo n.1, Deutsch: „Ununterbrochener Urlaub“). Seinen einzigen großen Auftritt hat Agent Gustav in der Geschichte Mission Nummer 13 (LTB 435), wo er die Zusatzbezeichnung Qu-Ag 1 trägt (Quadrifoglio Aggiunto 1, Deutsch: „Gefundenes Kleeblatt“). Bereits in Der Doppelkopf-Taler (LTB 320) lieferte Gustav Gans seinen beiden Vettern Donald und Dussel wertvolle Tipps, wenn auch nur per Videoschalte vom Südsee-Urlaub aus.

Agentin Daisy Duck wurde in der Geschichte Total verstrahlt (LTB 510) für den DGD rekrutiert. Im italienischsprachigen Original erhielt sie die Bezeichnung Ag-Ag 3 (Agente Aggiunto n.3, Deutsch: „Stellvertretende Agentin Nr. 3“). In der deutschen Übersetzung wurde daraus Agentin IQ 006.

Der Universalgelehrte Primus von Quack wird in Die flämische Mona Lisa (LTB Crime 12) als Agent Hochzwei zum offiziellen Mitglied des DGD bestellt, da ein Experte auf dem Gebiet der Kunst unabdingbar ist für den Erfolg der Mission. In der gleichen Geschichte wird Daniel Düsentrieb Agent Pi genannt.

Obwohl die Geschichte nicht unter dem Label der Serie läuft, enthüllt der Bruder von Hubert Bogart namens Leopold in Der verlorene Bruder (LTB Spezial 49), dass er ebenfalls Agent des DGD ist und den Codenamen 777 innehat. Hubert Bogart wundert sich, warum nicht auch er Geheimagent im Auftrag des DGD wurde, wenn sogar sein Kumpel Dussel Duck für diesen tätig ist.

Subserien

Die drei Jungs Tick, Trick und Track treten in Frostige Weihnacht (LTB Weihnachten 14) einen ganz besonderen Einsatz an. Da Tick, Trick und Track duch ein Versehen anstelle von Donald in die unterirdische Basis des DGD geraten sind, organisiert Onkel Dagobert kurzerhand eine eigene Jugendabteilung des DGD, nachdem seine Großneffen ihn dazu überredet haben und Dagobert die Existenz des DGD sowieso bereits offenbart hat. Im italienischen Original hat diese Mini-Serie den Namen P.Y.A. (Paperon Young Agency) hat. Im deutschen hat sie keine eigene Bezeichnung, ebensowenig ihre drei tapferen Jungagenten. Tick, Trick und Track bekommen im Original dagegen die Geheimidentitäten Ca-B (Cappellino Blu, „Blaue Kappe“), Ca-V (Cappellino Verde, „Grüne Kappe“) und Ca-R (Cappellino Rosso, „Rote Kappe“). Einen zweiten Auftrag nehmen die Drillinge in Ein süßer Spezialauftrag (u.a. LTB 397) wahr. Darin bekommen sie die neuen Decknamen Au-Au 1, 2, 3 (Ausiliari Autorizzati 1, 2 e 3, Deutsch: Autorisierte Hilfskräfte 1, 2, 3). Die deutschsprachige Übersetzung lautet AUA (Ausnahmeagenten).

Im Rahmen der eigenständigen Serie Duckscher Nachrichtendienst (P.E.A. = Paperon Emergency Agency), die ausschließlich aus weiblichen Agentinnen besteht, wurden ebenfalls Codenamen eingeführt. Für Daisy der Code Pa-Ga 01 ("Papera Gagliarda 01", Deutsch: Schwungvolle Ente), für Rita Rührig der Name "Se-Te 02" (Segretaria Temeraria 02, Deutsch: Draufgängerische Sekretärin) und für Henriette Huhn der Alibi-Name Pe-Sca 03 ("Pennuta Scazzottante 03", Deutsch: Gefiederte Gegenspielerin). In der deutschen Veröffentlichung heißen die drei Damen schlicht D.I.V.A. 1, 2 und 3 (DND-Investigatorinnen verborgener Anliegen).

Historische Entwicklung

Inspiration und Motivation

Der geistige Vater des Duck'schen Geheimdienstes ist der 1933 in Italien geborene Autor und Cartoonist Carlo Chendi, welcher seit 1952 hunderte Geschichten für Disney Italia und das Topolino-Heft schrieb. Schon in seiner frühen Phase widmete er sich mit Hingabe verschiedenen Disney-Parodien von Werken aus Literatur und Film.

Im Zuge des durchschlagenden Erfolgs des dritten Bond-Films „James Bond 007: Goldfinger“ im Jahr 1964 reifte in Chendi die Idee, auch Donald Duck als Geheimagenten auf gefährliche Missionen zu schicken und damit die beliebten Agentenromane bzw. deren Verfilmungen zu parodieren.

Nach der Lektüre des gleichnamigen Romans („Goldfinger“, 1959) von Bond-Erfinder Ian Fleming entwarf Carlo Chendi eine disneytaugliche Handlung, in der Filmfans vor allem viele Anspielungen auf die Kinoversion von „Goldfinger“ entdecken werden. Tatsächlich hat sie viel mehr Gemeinsamkeiten mit der filmischen Transposition als mit der literarischen Vorlage. Chendi wollte mit seinem Erfindergeist, dem übertriebenen Humor und einer unterschwelligen Respektlosigkeit des frechen Donald den größten Geheimagenten der Populärkultur parodieren: James Bond, Agent 007 im Geheimdienst Ihrer Majestät.

Hierzu schuf Carlo Chendi einen der langlebigsten Geheimdienstorganisationen in der Disney-Comic-Welt: Den Duck'schen Geheimdienst. Dieser Spionageservice mit dem Zweck, den riesigen Reichtum von Dagobert Duck zu verteidigen, ermöglicht es dem Agenten Qu-Qu 7 alias Donald Duck, sich rund um den Globus in gefährliche Einsätze zu wagen!

Auftakt und Anspielungen

(© Egmont Ehapa) Donald in geheimer Mission

In Deutschland erschien Paperino: Missione Bob Fingher unter dem Titel Donald in geheimer Mission im Lustigen Taschenbuch Nummer 77 im September 1981 (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Geschichte aus LTB 4).

Darin erhält Donald eines Tages einen riesigen Brief, in dem er von Onkel Dagobert aufgefordert wird, so schnell wie möglich zum Geldspeicher zu kommen. Dort wird Donald von Dagoberts Butler in die unterirdische Kommandozentrale geführt und nach Erläuterungen seines Onkels in den Duck'schen Geheimdienst berufen. Seine erste Mission lautet, den skrupellosen Bob Fingher (Coltfinger) ausfindig zu machen, sich mit dessen Nichte zu verbünden und einen Giftgas-Angriff auf den Geldspeicher abzuwenden. Derweil schmieden auch die Panzerknacker ihre eigenen Pläne.

Der Comic enthält – wie bereits angedeutet – mehrere Anspielungen auf den James-Bond-Film „Goldfinger“. Dies wird schon beim Anblick der Schurkenfigur Bob Fingher deutlich, deren Gesichtszüge deutlich an den Schauspieler Gert Fröbe angelehnt sind, der im Film meisterhaft den Bösewicht Goldfinger verkörperte. Beide wollen mit einem speziellen Gas alle Wachen in Sekundenbruchteilen betäuben (bzw. vergiften), um ungehindert Fort Knox bzw. den Geldspeicher zu überfallen. Auch Donald als Agent Qu-Qu 7 lernt (wie 007 im Film) den fiesen Großindustriellen auf dem Golfplatz kennen und beide Agenten tragen Schuhe, deren Sohle mit Molybdänstahl verstärkt ist.

Diese Geschichte war so erfolgreich, dass 1968 sogar eine narrative Version mit Texten von Elisa Penna und Zeichnungen von Giovan Battista Carpi veröffentlicht wurde.

Sie wurde vom damaligen Leiter der Verlagsbranche in den Disney Studios, George Sherman, bemerkt. Er hielt die Agentenparodie für überaus gelungen und beauftragte den Autoren Dick Kinney und den Zeichner Al Hubbard, weitere Bond-Parodien zu entwickeln. So entstand "0.0 Duck" aloas Agent 23 (in Italien unter dem Namen Paperbond bekannt). Der amerikanische Zyklus hörte zwar bereits 1970 auf, in der brasilianischen Produktion folgten aber noch einige weitere Geschichten mit diesem Charakter. Während die parodistischen Überarbeitungen des Geheimagenten James Bond in Brasilien gut ankamen, waren sie in Deutschland lange Zeit unbekannt. Erst 2019 erschien die erste Geschichte unter dem Titel Die verschwundenen Perlen in DDSH 382.

Zweifache Fortsetzung und die Einführung des Gegenspielers Zantaf

Obwohl Carlo Chendi nur drei Geschichten um Agent Qu-Qu 7 schrieb, zeichnen sich gerade diese durch übermäßig viele Inspirationen US-amerikanischer Actionfilme und Ian Flemings Bond-Romanen aus. Gerade die Ähnlichkeiten mit James Bond wurden fortgesetzt: Das zweite Abenteuer des Duck'schen Geheimdienstes spielt auf einer einsamen Südsee-Insel und erinnert an den ersten 007-Streifen „James Bond 007: Dr. No“.

In diesem Abenteuer stellt Chendi die maßgeblich von Luciano Bottaro erdachte Figur Zantaf vor. Dieser größenwahnsinnige Wissenschaftler, der die Welt dominieren will, verkörpert in karikierter Art und Weise all die verrückten Widersacher, denen James Bond gegenüberstand. Sie alle sind hochintelligent, schwerreich, gut vernetzt und in ihrem Wesen brillant - aber eben immer durch ein bisschen Wahnsinn gekennzeichnet.

In Deutschland tauchte Zantaf 1974 als „Professor Piepenbrinck“ erstmals in Der doppelte Pirat bzw. Träume sind Schäume (LTB 27) auf, wo ihn Donald verwirrenderweise erkennt, ohne ihn im deutschsprachigen Raum je getroffen zu haben. Diese Geschichte ist eigentlich der dritte Teil der DGD-Trilogie von Carlo Chendi. Auf die chronologisch betrachtet zweite DGD-Mission mussten deutschsprachige Leser lange warten, denn Zantafs Debut in Gefährliches Gas wurde erst 2018 im ersten Band der Anthologie-Reihe (Donald Duck: Die Ente – Die Legende) abgedruckt.

Zantaf ist ein brillanter und ehrgeiziger Wissenschaftler, der ein schreckliches Gas entwickelt hat, welches alle, die es einatmen, großzügig machen kann. Erkennbar als ein anthropomorpher Raubvogel in einem blauen Anzug, dem roten Umhang und dem großen schwarzen „Z“ (bzw. „P“) auf der Brust ist der Professor bereits rein optisch eine sehr originelle Figur mit einmaligem Erscheinungsbild.

Sein Plan wurde jedoch von Donald Duck und Daisy vereitelt. Ihnen gelang es, den Professor zu besiegen und bei diesem einen Gedächtnisverlust auszulösen. Doch dem bösen Professor Piepenbrinck gelang die Rückkehr und in seinem Rachewahn schickte er Donald und Onkel Dagobert in die Vergangenheit zurück, aus der die beiden dank ihrer Enkelkinder wieder in die Gegenwart entfliehen und erneut für Gerechtigkeit sorgen.

Nach diesen drei ersten Abenteuern verzichtete Chendi auf die Fortführung seines Projekts, das daher keine mit Phantomias vergleichbare Langlebigkeit aufwies. Obwohl weitere Bond-Filme in die Kinos kamen und damit einem immer größer werdenden Publikum zuteilwurden, konzentrierte sich Chendi auf andere Aufgaben. Bis 1988 erschienen vorerst keine weiteren Abenteuer im Auftrag des Duck'schen Geheimdienstes mehr.

Erneuerung und Renaissance

Ende der 80er-Jahre wurde ein anderer Disney-Autor auf den Stoff aufmerksam: Giorgio Figus verhalf dem Duck'schen Geheimdienst zu neuem Glanz. Er reduzierte die zuvor von Carlo Chendi erdachten Abenteuer auf ihren wesentlichen Kern, nämlich die Existenz eines privaten Geheimdienstes mit Onkel Dagobert als geizigem Chef. Es reizte ihn, neue Rivalen für die beliebte Figur Dagobert Duck zu kreieren und diese in humorvoll überzeichneten Duellen gegeneinander antreten zu lassen. Aus diesem Grund betont Figus in seinen DGD-Geschichten vor allem den komödiantischen Teil und setzt auf teils absurden Humor. Dazu war es einerseits von Nöten, die realistischeren Bezüge zu James Bond abzuschwächen und dem Duck'schen Geheimdienst ein eigenes Image zu geben.

Andererseits benötigte Figus einen weiteren Charakter, der Donald bei seinen Missionen begleitet. Zwar war Agent Donald bereits mit der viel vernünftigeren Agentin Daisy unterwegs, doch diese Kombination war Figus zu eindimensional. Gesucht wurde eine Figur, die selbst für genug Chaos sorgte und Donald sich mit seiner Schusseligkeit daher nicht zwangsläufig selbst im Weg stehen musste. Hierfür war niemand besser geeignet als Dussel Duck, der mit seinem verantwortungslosen Selbstverwirklichungsdrang der ideale Partner für Agent Donald war. Neben Dussel wirkt sogar Donald reif und gesetzt, zudem ist Dussel Duck prädestiniert für lustige Slapstick-Einlagen und selbstverschuldete Katastrophen.

In den ursprünglichen drei Abenteuern zeichneten sich die DGD-Agenten durch keine besonderen optischen Merkmale aus – Donald war wie immer in seinem Matrosenjäckchen unterwegs. Stattdessen wählte Giorgio Figus senffarbene Regenmäntel und breitkrempige Schlapphüte für die Ausstattung von Agent Donald und Agent Dussel. Die typischen Verkleidungen wirken in ihrer beabsichtigten Unauffälligkeit trotzdem total auffällig: Eine künstlerische Pointierung par excellence im Geist der neuen DGD-Geschichten.

Wie bereits dargelegt war Zantaf bzw. Professor Piepenbrinck der historische Feind in den zuletzt erschienenen Abenteuern. Der größenwahnsinnige Wissenschaftler taucht jedoch in keiner DGD-Geschichte von Giorgio Figus mehr auf, lediglich Nino Russo verwendete die Figur noch einmalig. Vielmehr erschuf Figus zwei feindliche Geheimdienste: Einerseits die Blonk (im Deutschen früher häufig „MOB“), deren zwielichtige Profi-Agenten auf kriminellem Wege zu großen Reichtum gelangen wollen. Andererseits die Rockerduck Intelligence Group, kurz „RIG“ (im Deutschen „KGD“), den privaten Geheimdienst von Klaas Klever. Mithilfe dieser Organisation versucht Klaas Klever, die Industrie- und Finanzgeheimnisse seines Gegners Dagobert Duck auszuspionieren und selbst die besten Geschäfte abzuschließen.

Des Weiteren kreierte Giorgio Figus zwei Untersektionen des Duck'schen Geheimdienst, in denen weitere Charaktere auf gefährliche Missionen geschickt werden. In der P.Y.A, der „Paperon Young Agency“ schlüpfen Tick, Trick und Track in die Agentenrollen. Dagegen treten in der P.E.A., der „Paperon Emergency Agency“ ausschließlich weibliche Agentinnen wie Daisy Duck, Henriette Huhn oder Fräulein Rührig in Aktion – vornehmlich, wenn die männlichen Kollegen abkömmlich oder sogar in Gefahr sind. Aber auch Gustav Gans oder Helferlein leisteten bereits ihren Dienst für den DGD.

Fortführung und wiederkehrende Elemente

Die erste von Giorgio Figus geschriebene Geschichte des Duck'schen Geheimdienst im neuen Gewand wurde am 4.09.1988 in Topolino 1710 erstveröffentlicht und erschien 1991 erstmalig in deutscher Sprache (DD 427). Die Serie erfreute sich daraufhin immer größerer Beliebtheit. Auch andere Autoren wurden auf die schrägen Agentenparodien aufmerksam und beteiligten sich nunmehr an der Erstellung von DGD-Missionen. Allen voran brachte sich Carlo Panaro ein, aber auch Bruno Sarda und Marco Bosco schufen neue Abenteuer. Die Zahl an DGD-Geschichten wuchs besonders unter der Topolino-Leiterin Claretta Mucci (2002 bis 2007) stetig an.

Immer mehr entwickelten die Geschichten nun einen eigenständigen Charakter mit wiederkehrenden Elementen und Mustern. Teilweise wirkten die Comics fast wie Parodien der eigentlichen Bond-Parodie von Carlo Chendi. Das Originalwerk wurde verzerrt und die Anspielungen auf James Bond sind – wenn überhaupt – nur noch versteckt vorhanden.

Regelmäßig beginnen die Geschichten damit, wie Donald und Dussel nichtsahnend die Information erhalten, sofort zu einem versteckten Unterschlupf des DGD zu kommen und neue Anweisungen entgegenzunehmen. Für derartige Fälle besitzt der Duck'sche Geheimdienst eine eigene Erkennungsmelodie und oft bekommen die Agenten Hinweise von vertrauenswürdigen Mitarbeitern aus Dagobert Ducks Unternehmen (zum Beispiel in einer Bäckerei, einem Waschsalon, einer Autowerkstatt usw.). Mit bizarren Methoden verschaffen sich die Agenten Zutritt in die ultrageheimen Bunker des Duck'schen Geheimdienst, rutschen in einem Rohr oder fallen durch eine Falltür hinein und werden sogleich von ihrem Onkel Dagobert in Empfang genommen. Erwähnenswert sind hierbei die zahlreichen Textboxen, die den Leser über den DGD aufklären und stellenweise als ironischer Erzähler das Geschehen kommentieren.

Nach einem kurzen Briefing über den Auftrag und meist nervtötenden Fragen von Dussel Duck bekommen die Agenten ihre Ausrüstung von Genie Daniel Düsentrieb ausgehändigt. Dabei handelt es sich des Öfteren um verrückte Erfindungen, die den Einsatz vereinfachen oder sogar erst ermöglichen sollen. Die Erfindungen sind Gadgets im Stil derer von „Q“ aus der Bond-Reihe und bieten versteckte Fähigkeiten. Sie sind jedoch relativ harmlos und dienen meistens der Überwachung oder der Verteidigung (zum Beispiel Schlafpuder, Lachgas, Juckpulver etc.). In Schachteln, Dosen, Sprays uvm. verstaut, tragen die Agenten ihre Ausrüstung in Koffern mit sich herum und haben somit (fast) immer das passende Utensil zur Hand. In den richtigen Situationen richtig eingesetzt, retten sie Donald und Dussel manchmal aus scheinbar aussichtslosen Lagen – manchmal führen sie aber auch zu Katastrophen. Gerade Dussel ist nicht selten die Ursache für das Scheitern der Mission und/oder ungewollte Auswirkungen bzw. Nebenerscheinungen.

Mittlerweile sind über 60 gagreiche Geschichten um den Duck'schen Geheimdienst erschienen. Die Bösewichte haben an kriminellem Wahnsinn und Grausamkeit verloren und zeichnen sich mehr und mehr durch Ironie und Situationskomik aus.

Die Bedeutung der Serie schwand ab 2007 mit der Schaffung der eigenständigen Reihe Agent DoppelDuck von Fausto Vitaliano, der sich damit von der kindischen Entwicklung des DGD absetzen wollte und sich verstärkt ernsten Einsätzen mit noch mehr Action widmete.

Gegenspieler des DGD

Die Gegner und Kontrahenten von Dagobert Duck und damit des DGDs sind vielseitig. Oft sind es feindliche Agenten der MOB, der mächtigsten Verbrecherorganisation der Welt. Aber auch andere Geheimdienste, Spionageringe und private Agenturen wie Blonk oder der Klever'sche Geheimdienst stellen eine Bedrohung dar. Der Kopf hinter einer feindlichen Operation ist meist ein verkanntes Verbrechergenie, ein verrückter Wissenschaftler oder ein krimineller Unternehmer. Manchmal bekommen es die DGD-Agenten aber auch mit übernatürlichen Erscheinungen oder außerirdischen Lebensformen zu tun. In der ursprünglichen DGD-Trilogie tritt Professor Piepenbrinck (im Original Dottor Zantaf) als wiederkehrender böser Wissenschaftler in Erscheinung.

Geschichten mit dem DGD

Hauptserie

(sortiert nach Datum der Erstveröffentlichung – Stand: 2019)

Ob als Klippe... (© Egmont Ehapa)
... oder als Ball getarnt... (© Egmont Ehapa)
...ausgestattet mit den neuesten Erfindungen Daniel Düsentriebs... (© Egmont Ehapa)
... erledigen die beiden Agenten... (© Egmont Ehapa)
... alle Aufträge ihres Onkels... (© Egmont Ehapa)
... allerdings nicht immer zu dessen Zufriedenheit. (© Egmont Ehapa)

Die Unerschrockenen vom DGD

Subserie (DND)

DND (Duckscher Nachrichtendienst)

Nicht der Serie zugeordnet

In zwei Geschichten treten historische Vorgänger-Organisationen des DGD in verschiedenen Zeitepochen auf:

Publikationen

Weblinks

Anmerkungen

  1. LTB 260 Operation Spukschloss
  2. LTB 245 Schläge und Fehlschläge
  3. LTB 320 Der Doppelkopf-Taler